Lesung „Treppe in die Dunkelheit“ in FT am 11.11.10

Am Donnerstag, 11.11.10 um 18:00 Uhr findet eine Lesung, Vortrag und Fragerunde zum Thema Sucht von Steffen Flügler, Autor des hier schon mehrfach erwähnten und noch immer empfehlenswerten Buches „Treppe in die Dunkelheit“ im Kunsthaus in Frankenthal statt.

Nähere Infos zur Lesung gibt es hier.

Wer an diesem Termin nicht kann oder zu weit weg wohnt und das Buch noch nicht kennen sollte oder es an Freunde, Mama, Papa, Opa oder Oma verschenken möchte, kann es gleich hier bei Amazon bestellen.

Der internationale Tag der Pflegenden

„Internationaler Tag der Pflegenden“ widmet sich chronisch Kranken

so titeln die Yahoo Nachrichten. Weiter wird ausgeführt, dass

…die Zahl chronisch Kranker weltweit stark ansteigt: Diabetes, Herz- und Kreislauferkrankungen, Atemwegserkrankungen sowie Krebs sind die häufigsten Todesursachen und zeichnen für geschätzte 35 Millionen Tote jährlich verantwortlich.

Ich grüble nun, ob ich den Sinn dieses Tages falsch verstanden habe, oder ob sich hier das Nightingale-„Syndrom“ mal wieder in Perfektion zeigt?

Der Tag der Pflegenden – darunter hätte ich mir eigentlich vorgestellt, ein Tag, an dem die enormen Leistungen, die Menschen als Pflegende, ob nun beruflich oder im familiären Bereich, vollbringen, gewürdigt werden.

Statt dessen wird ein Teil der Pflegebedürftigen in den Blickpunkt gerückt. So sinnvoll und berechtigt es nun sicherlich auch ist, auf die chronisch Kranken mit Herzproblemen, Diabetes, etc hinzuweisen – wo bleibt der Blick auf die Pflegenden?

Werden die erst beachtet – oder schlimmer noch, beachteten die sich erst dann selbst – wenn sie in Folge der dauernden Überlastung selbst chronisch krank geworden sind?

Nicht von ungefähr sind die Pflegeberufe ganz weit oben auf der Liste der burnoutgefährdeten Personen.

Liebe Pflegende, an dieser Stelle möchte ich Euch meine ausdrückliche Anerkennung aussprechen.

Und bitte – passt auf Euch auf!!!

Das Müttermantra

Es ist alles nur eine Phase.

Es geht alles vorbei.

ommm!


Anwendbar von den Dreimonatskoliken bis zu den wildesten Pubertätsproblemen.

Es ist alles nur eine Phase.

Es geht alles vorbei.

ommm!

Ein Sohn macht sich Gedanken über seinen alternden Vater

Verkehrte Welt

So in etwa könnte man das Thema dieses Buches beschreiben.

Wobei – so wirklich alt ist der Vater Jakob des Ich-Erzählers in Björn Kerns Buch „Das erotische Talent meines Vaters“ mit Ende sechzig eigentlich noch gar nicht.

Doch in den Augen seines Filius verhält er sich ausgesprochen merkwürdig, rätselhaft und sonderbar. Nach der Trennung von seiner künstlerisch ambitionierten Frau Iris vor zwei Jahren lebt der Vater allein in der Designervilla am Bodensee, hält dort das von ihr verhängte Putzverbot strikt ein und zelebriert seine neue Freiheit.

Besucht, oder auch bedrängt wird er dabei von zwei Frauen – Alma, die Geld dafür erhält, dass sie nichts tut und die aufdringliche alte Freundin der Familie Karen. Jakob fühlt sich von der Damenwelt verfolgt und versucht – erfolglos – diese auszusperren. Immer wieder gesellt sich auch der Dottore Saporito, genannt Dotto, dazu und bekocht die Anwesenden mit „kleinen Schweinereien“ und anderen kulinarischen Genüssen.

Die abendlichen Kochorgien mit reichlich Öl verführen den eher biederen und bürgerlichen Sohn zur nächtlichen Missachtung des Putzverbotes und zu allerlei Überlegungen über das Leben seines unkonventionellen Vaters.

Amüsant und augenzwinkernd schildert Kern, wie sich das Verhältnis von Fürsorge und Verantwortung umkehrt und der Sohn sich um seinen unkonventionellen Vater sorgt. Er zielt auf die 68er Generation, die sich auch im beginnenden Alter nicht so verhält, wie „es sich gehört“ und ganz andere Wertvorstellungen hat als ihre bürgerlichen Kinder.

Das Buch regt zum Nachdenken an – über die eigenen Wertvorstellungen, über den Rollentausch zwischen Kindern und Eltern und darüber, wie sehr uns die Herkunftsfamilie doch ein Leben lang beschäftigt und prägt.

Das erotische Talent meines Vaters bei Amazon* bestellen.

Wenn es so es nicht weitergeht

Zum gestrigen Thema „Wenn die Eltern älter werden“ habe ich einen hochinteressanten Beitrag in der ZDF Mediathek gefunden:

So geht es nicht weiter

In verschiedenen Konstellationen wird aufgezeigt, wie sich für Familien die Situation darstellt und welche Lösungen gefunden werden. Vor allem aber wird ein kleiner Einblick in die Zeit bis zu diesen Lösungen gegeben. Wie unterschiedlich die Beteiligten reagieren.

Und ich kann versichern, die sammelwütige kleine Dame, die sich stur in ihren Sessel setzt und das Mitkommen verweigert ist kein überspitzter Einzelfall, das geht noch weitaus drastischer – bis hin zum ‚auf-den-Boden-werfen-und-mit-den-Füßen-um-sich-treten‘.

Allen, die in irgendeiner Form gerade in dieser Situation stecken, wünsche ich viel Kraft und gute Nerven – passt auf Euch auf!

Wenn die Eltern älter werden…

Es kann schleichend kommen oder schlagartig. Es kann lang dauern oder nur eine kurze Zeit. Relativ unproblematisch vonstatten gehen oder belastend und zermürbend werden.

Wenn die eigenen Eltern oder Schwiegereltern in die Hilfsbedürftigkeit kommen, dann kehrt sich das gewohnte Verhältnis um. Nun müssen die (hoffentlich erwachsenen) Kinder Verantwortung und Fürsorge übernehmen.

Losgelöst von der Frage, ob man mit 74 Jahren nochmal Vater werden soll und der daraus folgenden Diskussion, die mich zu diesem Artikel angeregt hat, bleiben verschiedene Grundthemen, die mit dieser Konstellation verbunden sind.

Der Rollenwechsel ist für beide Seiten schwierig.

Für die Eltern ist der Verlust von Fähigkeiten und Autonomie ganz sicher nicht leicht zu verkraften.

„Ich dachte, ich kann arbeiten und aktiv sein, bis ich einmal tot umfalle. So lange nutzlos rumzuliegen, das wäre mir nie in den Sinn gekommen“, klagt ein bettlägriger 79-Jähriger.

So zitiert der Focus in einer Artikelserie zu diesem Thema die Seite der betroffenen Elterngeneration. Doch der Fall der Aktivität bis zum Ende ist eher die Ausnahme. Zunehmende Pflegebedürftigkeit, sowohl die Anzahl, als auch die Dauer betreffend sind die Regel.

Für die Kinder bedeutet das eine zunehmende, sich oft über Jahre oder Jahrzehnte hinziehende Belastung. Zusätzlich zu Beruf, eigener Familie (womöglich noch mit Kleinkindern), fordern die Eltern Unterstützung und Aufmerksamkeit.

Im optimalen Fall stehen genügend finanzielle Mittel und vor allem eine rechtzeitige Einsicht der Elterngeneration zur Verfügung, um einen rechtzeitigen Umzug in eine – wie auch immer aussehende  – Senioreneinrichtung zu realisieren.

Dann bleibt der Kindergeneration ’nur noch‘ die Belastung, mit Verfall der elterlichen Fähigkeiten, Krankheit und zuletzt dem Tod umzugehen – eigentlich hart genug.

In vielen Fällen jedoch sind die Senioren weder vorbereitet, noch einsichtig. Aus dem eigenen Erleben und Umfeld kenne ich eher die Fälle, in denen die Annahme jeglicher externer Hilfeleistung verwehrt wird, keinerlei realistische Einsicht in die eigene Situation vorhanden ist und mit rationalen Argumenten nichts erreicht werden kann. Dann werden die Eltern wie Kinder – und zwar wie zweijährige Trotzköpfe, Windelpakete inklusive. Und dennoch können sie nicht wie solche behandelt werden, weder vom moralischen Standpunkt aus, noch vom Rechtlichen.

Den häufig erteilten Ratschlag, sich in die alten Menschen hinein zu versetzen empfinde ich nicht unbedingt als hilfreich. Natürlich kann ich mich in den Verlust der Eigenständigkeit hinein fühlen und kann auch nachvollziehen, dass es schwer fällt, den eigenen Haushalt aufzulösen. Aber spätestens dann, wenn die mangelnde Einsichtsfähigkeit aufgrund einer Erkrankung wie Demenz dazu führt, dass andere gefährdet werden, ist für mich das Ende der Empathie erreicht und die Notwendigkeit auch unpopuläres Handeln, wenn nötig auch gegen den Willen des Betroffenen zu etablieren.

Wenn der Vater noch Auto fährt, obwohl er von den Reaktionen her dazu nicht mehr fähig ist, dann finde ich es grob fahrlässig, ihn weiterhin fahren zu lassen. Und wenn die Mutter noch selbst kochen will, dann ist für mich spätestens dann Ende der Fahnenstange, wenn sie sich bei aufgedrehtem Gashahn, laufendem Wasserhahn und offenstehendem Kühlschrank aus der Wohnung aussperrt.

Spätestens dann muss das Verantwortungsgefühl siegen und eine Lösung gefunden werden. Notfalls auch gegen den erklärten Willen der Betroffenen.

Ganz anschaulich und eindrucksvoll wird diese Situation in der gelungenen Verfilmung des Buches Wohin mit Vater?: Ein Sohn verzweifelt am Pflegesystem aufgezeigt. Die äußeren Schwierigkeiten und die teilweise noch immer fehlenden legalen Möglichkeiten treiben den Sohn zur osteuropäischen, illegal beschäftigten Pflegekraft. Das kann ganz sicher nicht das Patentrezept sein, ist in der Realität jedoch eine verbreitete (Not-)Lösung.

Politik und Gesellschaft sind gefragt. Aber auch jeder Einzelne. Die Elterngeneration sollte sich frühzeitig Gedanken für den „worst-case“ machen. Und die Kindergeneration soll und muss sich jede nur denkbare Unterstützung einholen.

Sei es nun Pflegedienst, NachbarschaftshelferInnen, Beratungs- und Koordinierungsstellen oder Krankenpflegeverein.

Und über dem Ganzen nicht vergessen, auch auf sich selbst zu achten, die eigenen Grenzen und Freiräume achten und sich dafür gegebenenfalls Unterstützung zu suchen.

Welche Erfahrungen habt Ihr in dieser Situation gemacht? Was oder wer hat geholfen?

Schreibt doch Eure Ansicht in einem Kommentar!

Was die Aschewolke mit Weihnachten und Pubertät zu tun hat?

Die Aschewolke ging ja in den letzten Tagen ständig durch alle Nachrichten, die wirtschaftlichen Folgen und die damit verbundenen politischen Fragen sind anderswo ausgiebig diskutiert.

Wo also ist der Zusammenhang mit Weihnachten und der Pubertät?

Zunächst zu letzterem Thema – wir hatten Besuch von italienischen, genauer sizilianischen Austauschschülern. Sie landeten letzten Dienstag ziemlich planmäßig auf Frankfurt/Hahn, kamen dann von dort mit dem Bus zur Schule unserer Kinder. Noch vor der Aschewolke.

Die Woche Aufenthalt hier verging wie im Flug – doch jener, nämlich der nach Hause, war gecancelt worden.

Natürlich waren sie hier gut untergebracht, hätten bei Bedarf auch noch länger bleiben können. Und trotzdem, wenn ich versuche mich in die Eltern in Italien hineinzuversetzen, dann wird mir mulmig. Ist es unter normalen Umständen für mich kein Problem, wenn meine Kinder in einer Gruppe verreisen, so wäre mir schon ziemlich unwohl, wenn dann so ein unvorhersehbarer Fall eintritt.

Die Rückreise unserer Gäste wurde umorganisiert, sie konnten am vorgesehenen Reisetag mit einem Bus starten, der sie zur Fähre nach Genua brachte. Dort ging es dann mit dem Schiff weiter und nach 30 Stunden waren sie wohlbehalten in der Heimat angekommen.

Alles gut gegangen – und doch wurde mir dabei wieder bewusst, was die Pubertät der Kinder so mit sich bringt. Das Loslassen, auch unter erschwerten Bedingungen und ungewöhnlichen Umständen.

Und damit wäre jetzt auch der Bogen zu Weihnachten geschlagen, denn zu diesem Anlass hatte Roland Kopp-Wichmann in seinem Blog einen Artikel verfasst, der sich mit genau diesem Thema beschäftigt, wenn auch aus der anderen Perspektive. Wie sich noch Erwachsene damit schwer tun, sich von ihren Eltern zu lösen. Und wie notwendig diese Ablösung und das Loslassen doch ist – für beide Seiten.

Die meisten von uns stecken in der einen oder anderen oder gar beiden Rollen zugleich in dieser Situation. Die Kinder werden groß und die Herkunftsfamilie beschäftigt und fordert doch immer noch.

Das Ablösen und das Loslassen sind Prozesse der Persönlichkeitsentwicklung.

Sie sind ganz sicher nicht einfach und manchmal ist Unterstützung dabei hilfreich. Gespräche, Schreiben oder natürlich das Begleitete Malen können hier wertvolle Unterstützung sein.

Probier’s doch mal aus und vereinbare gleich jetzt einen Termin zum Schnuppermalen.

Wie geht es Dir mit der Pubertät Deiner Kinder? Fällt Dir die Ablösung von den eigenen Eltern in manchen Punkten schwer? Berichte doch in einem Kommentar von Deinen Erfahrungen!

Hilfe! Pubertät! – Hurra! Pubertät!

„Hilfe! Pubertät!“

So titelte der Spiegel diese Woche.  Und berichtete über das Leiden an der langen Jugendzeit, die damit einhergehenden Schwierigkeiten und Auswüchse. Modellprojekte werden vorgestellt, in denen Jugendliche über die Alpen wandern oder 7. und 8. Klassen einer Montessorischule ein verfallenes Feriengelände der Stasi renovieren.

Bei uns steht am Sonntag die Konfirmation unserer Tochter an – in der Generation meiner Großeltern und teilweise auch noch meiner Eltern war das der Eintritt ins Erwerbsleben.  Daran ist bei unserer Tochter noch lange nicht zu denken – noch mindestens vier Schuljahre stehen ihr bevor.

Und doch ist das Erwachsenwerden durchaus erkennbar – nicht nur äußerlich, sondern auch im Verhalten und Denken. Sowohl bei ihr, als auch beim jüngeren Bruder, der auch schon mitten in dem Veränderungsprozess steckt.

Als Mutter werde ich da durchaus hinterfragt und auf die Probe gestellt – immer und immer wieder. Gleichzeitig laufen unsere Gespräche aber auch immer mehr auf einer erwachsenen Ebene ab. Ich werde immer weniger ‚gebraucht‘ und bin doch noch stärker gefordert, wenn es brennt.

Ein bisschen ist das wie beim Laufen lernen – „Ich kann’s allein – plumps – doch noch nicht so richtig!“. Und so wie das Kleinkind immer wieder getröstet werden muss, bis das Laufen schließlich klappt, brauchen auch die Pubertierenden immer wieder den Rückhalt und Anlaufpunkt bei den Eltern, ganz egal, womit sie gerade gestolpert oder gestrauchelt sind.

Ich finde das manchmal extrem anstrengend und belastend. Und brauche dann auch meine Auszeiten und eigenen Interessen.

Auch für die Paarbeziehung bringt es Knackpunkte mit – so schnell wie es nötig wäre, ist manchmal eine Abstimmung über eine gemeinsame Linie gar nicht möglich.

Aber auf der anderen Seite finde ich die Situation mit diesen beiden ‚fast erwachsenen‘, jungen Menschen auch bereichernd und inspirierend. Wenn sie ihre Ansichten vertreten und argumentieren können, ergeben sich hochspannende Gespräche und Situationen. Immer wieder werde ich zum Nachdenken angeregt – über mich selbst, meine Werte und Erfahrungen und meinen Umgang mit anderen Menschen.

Und meistens kann ich mich über jeden Tag freuen, den meine Kinder wieder ein Stück reifer, selbständiger und älter geworden sind.

Welche Erfahrungen habt Ihr damit gemacht? Was hat die Pubertät Eurer Kinder Euch gebracht – an Schwierigkeiten und Erfahrungen?

Frohe Ostern!

Ich wünsche Euch ein frohes, sonniges (hallo Petrus, bitte mal herhören!) und wunderschönes Osterfest!

Heute Nachmittag gab es hier noch einen ganz spontanen Mini-Workshop – Teenies bemalen Ostereier. Einige Ergebnisse möchte ich Euch gern zeigen, den Riesenspaß der Akteure müsst Ihr Euch selbst vorstellen.

Eigentlich sollten nur die beiden weißen Eier mit speziellen Filzstiften bemalt werden, weil sie beim Kochen gesprungen waren – aber der Spaß an der Sache wurde dann so groß, dass auch ein paar Gefärbte herhalten mussten.

Ich kann das sowieso nicht – die „Kann-Nixe“

Frühjahrsputz für die Seele – ungesunde Verhaltensmuster entrümpeln – Teil 12

Natürlich hat jeder Mensch vieles, was er nicht kann. Sei es nun, dass er es noch nie probiert hat oder dass irgendwas wirklich nicht geht. Ich kann beispielsweise keinen neuen Weltrekord im 100 m Lauf aufstellen – das ist die schlichte Selbsterkenntnis einer über Vierzigjährigen. Aber ich kann versuchen, eine für mich gute Zeit über diese Strecke zu laufen, wenn ich das will.

Das ist die gesunde Ausprägung dieses Verhaltensmusters.

Die ungesunde Variante der „Kann-Nixe“ wäre aber, sich bei allem und jedem abzuwerten und selbst nieder zu machen. Zu verzagen und auf gar keinen Fall zu probieren. „Malen? Das kann ich ja sowieso nicht!“ – ich weiß gar nicht, wie oft ich genau diese Aussage schon gehört habe. Auch meine Frage, ob er/sie es denn überhaupt schon mal ernsthaft versucht hätte, wird dann zumeist abgebügelt – „das weiß ich auch so“.

Die „Kann-Nixe“ kann noch nicht mal die Aussicht ertragen, etwas vielleicht lernen zu können, so tief ist die Selbstentwertung verwurzelt.

Gelingt einer „Kann-Nixe“ dann mal wider ihr eigenes Erwarten doch etwas, dann findet sie 1000 Unzulänglichkeiten in ihrem Werk. Oder verlangt nach massiver Bestätigung von außen, durch ‚fishing for compliments‘.

Wie zeigt sich das beim begleiteten Malen?

Beim Malen (falls sich eine „Kann-Nixe“ tatsächlich mal ins Atelier verschwimmt) zeigt sich das Muster normalerweise recht schnell und deutlich. „Eigentlich sehe ich in der Spur einen Mensch, aber Menschen kann ich nicht malen“. „Kann-Nixen“ können sich als harte Brocken entpuppen, denen es erst über einen längeren Zeitraum hinweg gelingt, ihr eigenes Werk und sich selbst anzunehmen.

Meine Hauptaufgabe ist dann oft, sie nach den kleinen Fleckchen suchen zu lassen, die sie selbst als gelungen akzeptieren können.

Wann und warum sollte dieses Verhaltensmuster verändert werden?

„Kann-Nixen“ lassen sich gern und bereitwillig ausnutzen, ob nun im Privatleben oder im Beruf.

Wer im tiefsten Inneren davon überzeugt ist, nicht wertvoll zu sein und demzufolge auch seiner Arbeit keine Wertschätzung entgegen bringt, wird keinen Widerstand aufbringen, wenn Überstunden angeordnet werden oder familiäre Leistungen gefordert werden.

Wer eins und eins zusammenzählen kann, wird die möglichen Folgen schon auflodern und ausbrennen sehen.

Deine „Kann-Nixe“ ist noch ein „Kann-Nixchen“ und Du möchtest sie gern in ihre Schranken weisen?

Hast Du selbst schon Erfahrungen gemacht mit solchen „Kann-Nixen“ Gedanken? Hast Du vielleicht auch schon mal welche überwunden? Wie ist Dir das gelungen? Magst Du es in einem Kommentar erzählen?