Novemberblues oder Winterdepression?

Müde, schlapp, lustlos und draußen wird es auch nicht richtig hell. Kein Wunder, dass wir da am liebsten Winterschlaf halten würden. Das Wetter schlägt auf die Stimmung und macht niedergeschlagen, resigniert, übellaunig, sensibel, teilweise sogar gereizt bis aggressiv.

So ganz kalt lässt den November wohl kaum jemanden. Schon vor über 2000 Jahren berichteten griechische Ärzte von diesem Phänomen. Das Ganze kann sich bis hin zur Winterdepression steigern. Aber nicht jede Verstimmtheit ist gleich eine Depression. Oft lässt sich der Novemberblues mit Achtsamkeit und relativ einfachen Mitteln in Grenzen halten. Wenn die Niedergeschlagenheit mehr als 2 Wochen anhält oder sich starke Symptome zeigen, so ist auf jeden Fall ein Arzt zu konsultieren. Die Diagnose muss einem Fachmann überlassen bleiben. Ein Selbsttest kann Ansatzpunkte dafür geben, ob ernsthafter Grund zur Besorgnis besteht.

Ausführliche Informationen zur Winterdepression gibt es auch beim Netdoktor oder  auf dieser Seite der Universität Ulm.

Hauptursache des Winterblues

Als Ursache für die herbstliche Stimmungsveränderung gilt der Lichtmangel in der dunklen Jahreszeit. Dem ist eigentlich relativ leicht abzuhelfen, Spaziergänge im Freien sind das Mittel der Wahl.

Zu einem gewissen Teil sollten wir die Stimmungsveränderungen vielleicht auch akzeptieren und uns ein paar besinnlich ruhigere Tage mit Raum für Melancholie und Trauer zugestehen.

Nicht ganz grundlos gibt es in den christlichen Kulturen die Totengedenktage, die auf die noch viel älteren keltischen Feiertage (Samhain) aufgesetzt wurden.

Betrachtet man den bäuerlichen Jahresablauf, so erkennen wir, dass der November die erste Gelegenheit zum Innehalten und Besinnen ist. Nach Monaten voller Arbeit und Geschäftigkeit kehrt nun Ruhe und Besinnlichkeit ein.

Betrachtet man dagegen unsere industrialisierte Gesellschaft, so verteilt sich die Arbeit rund ums Jahr. Echte Gelegenheiten zum Innehalten sind nicht vorgesehen. Der Urlaub wird zum ‚Event‘. Die Sonn- und Feiertage sind mit Aktivitäten angefüllt.

Und irgendwann wird es der Seele zu viel, sie verlangt nach einer Ruhepause.

Nutzen wir doch den November, ihr diese Ruhe zu gönnen. Schenken wir unserer Seele Aufmerksamkeit.

Gönnen wir uns ein paar Tage Melancholie, Nachdenklichkeit und Weltschmerz.

Nur ein paar Tage.

Nach unserem Spaziergang – damit wir nicht in die Depression abrutschen.

Novemberblues – was tun?

Jetzt ist er definitiv wieder im Anrücken, der graue, trübe November, der zum Sinnieren verführt. Das Tageslicht wird weniger, draußen ist es ungemütlich nass-kalt und bei vielen Menschen machen sich düstere oder auch depressive Gedanken breit.

In der nächsten Woche möchte ich mich diesem Thema schwerpunktmässig widmen, ein paar Informationen dazu bereitstellen und vor allem Vorschläge machen, wie der Novemberblues kreativ angegangen werden kann.

Anschliessend wird es eine ganze Reihe von Artikeln geben, die sich damit beschäftigen, wie ich mit Kindern zuhause kreativ tätig werden kann. Welche Möglichkeiten gibt es und welche Materialien sind empfehlenswert? Dabei wird aber immer im Mittelpunkt stehen, die Kreativität zu fördern und anzuregen – klassische Bastelanleitungen finden hier keinen Platz. Dafür aber ein paar Ideen, wie auch mit kleinen Kindern durchaus ansprechende Geschenke selbst gestaltet werden können.

Sonnige Traurigtage von Schirin Homeier

Depressionen! Ein sehr schwieriges und heikles Thema wird hier kindgerecht und behutsam und doch umfassend dargestellt. Sonnige Traurigtage erzählt von Mona und Mona-Mama und den sonnigen und traurigen Tagen. Die traurigen Tage, an denen Mona-Mama so depressiv ist, dass sie sich nicht mehr um Mona kümmern kann. Mona versucht, mit allerlei kindlichen Lösungsansätzen, ihre Mama wieder gesund zu machen. Mit der Unterstützung von Monas Lehrerin gelingt es, Mona-Mama davon zu überzeugen, dass sie ärztliche Hilfe braucht und diese auch in Anspruch nimmt.

Monas Ängste und Bemühungen werden ganz liebevoll dargestellt und die Personen, die ihr im Buch helfen, erklären die Hintergründe psychischer Krankheiten. Ganz stark wird auf den Aspekt eingegangen, dass sich die Kinder Betroffener, die Schuld an der Erkrankung ihrer Eltern geben. Mona erfährt zu ihrer Erleichterung, dass nicht sie Mamas Traurigkeit verursacht hat und sie ihr auch nicht beim Gesundwerden helfen kann.

Ergänzt wird die Geschichte um einige Seiten mit Erläuterungen für Erwachsene, die den Kindern psychisch kranker Eltern als Bezugspersonen zur Seite stehen.