„Wenn ich 25 bin…“
So lautete die Aufgabe, die ich einer achten Klasse (Gymnasium) stellte. Die Jugendlichen erhielten die Möglichkeit, dieses Thema als Collagen oder Zeichnungen umzusetzen.
Als Material habe ich Papier, unterschiedlichste Zeitschriften, Ölkreiden und Buntstifte mitgebracht, eigene Utensilien (Bleistifte, Kugelschreiber, etc.) durften natürlich auch verwendet werden.
Total spannend war es für mich, zu sehen, wie unterschiedlich die Einzelnen die Aufgabe angingen.
Während in der einen Ecke zunächst mal ganz ausgiebig zu mehreren besprochen wurde, was jede auf ihr Papier bringen würde, fand sich in einer anderen Ecke ein Team, das kurzerhand eine Karikatur aus dem Erdkundebuch nachgestaltete.
So Mancher wusste genau was er wollte und setzte seine Idee zielstrebig um, während Andere sich zunächst ausgiebig durch Zeitschriftenlektüre inspirieren ließen. Bei wieder Anderen drängte sich mir der Eindruck auf, dass die Zeitschriften viel interessanter waren, als die Gedanken um die Zukunft.
Und manche Jugendliche taten sich mit der Aufgabe ungeheuer schwer – „das ist doch alles noch so weit weg, wie soll ich denn das jetzt schon wissen?“ stand in ihren Gesichtern geschrieben.
Ein Teil der Klasse war mit großer Ernsthaftigkeit an der Aufgabe, während Andere diese eher auf die leichte Schulter nahmen.
Interessant wäre nun, genauer hinzuschauen, ob das Verhalten, das die Heranwachsenden hier zeigen, sich mit dem deckt, wie sie auch ansonsten Aufgaben und nicht zuletzt ihr Leben anpacken. Im kontinuierlichen Prozess über einen längeren Zeitraum lassen sich da Veränderungen erzielen – zuerst auf dem Papier, dann auch im Leben.
Doch auch als Einzelimpuls kann eine derartige Veranstaltung einen Anschub geben, sich der eigenen Ziele und Perspektiven bewusst zu werden.