Frühjahrsputz für die Seele – ungesunde Verhaltensmuster entrümpeln – Teil 3
„Du hast ’nen Sprachfehler, Du kannst nicht Nein sagen“
Es ist schon einige Jahre her, dass eine Bekannte dies erzählte. Ein Kollege sprach sie so an und signalisierte ihr damit, dass sie ihre Arbeitshaltung überdenken muss.
Niemand lehnt gern ein begründetes Anliegen ab. Doch gerade in Beruf oder Familie werden oft so viele Anliegen an Dich herangetragen, dass es eigentlich zu viel wird.
Auch Dein Tag hat nur 24 Stunden….und nicht alle diese Anliegen sind wirklich berechtigt oder notwendig.
Wenn Du es nicht schaffst, einen Teil der Anfragen abzulehnen, dann führt das zu einer hoffnungslosen Überlastung und auf Dauer in den Burnout.
Es erfordert Mut und oft auch diplomatisches Geschick ‚Nein‘ zu sagen. Aber Du wirst staunen, wenn Du es erstmal versuchst – es zieht keine fristlose Kündigung nach sich, wenn Du freundlich aber bestimmt erklärst, dass diese Aufgabe nicht in Deinen Zuständigkeitsbereich fällt oder nicht in Deinen Zeitplan passt. Und auch die langen Gesichter in der Familie bleiben nicht auf Dauer lang, wenn Du erklärst, dass Du nicht für diese ‚Mamataxifahrt‘ oder jenen ‚Omabotengang‘ zur Verfügung stehen kannst.
Wie zeigt sich das beim begleiteten Malen?
Nicht-Nein-sagen-können, das zeigt sich beim begleiteten Malen erst nach einiger Zeit. Es wird auch nicht so offensichtlich deutlich, wie andere Verhaltensmuster. Als Gesamteindruck wird es aber nach einigen Bildern erkennbar, wenn Malende beispielsweise sofort und bereitwillig auf Vorschläge eingehen, auch wenn diese eigentlich ihrer ursprünglichen Intention zuwiderlaufen.
Dadurch, dass die Malenden aber in der Regel für ihr Bild selbst verantwortlich bleiben, wird auf dem indirekten Weg das Nein-Sagen trainiert. Sie gewinnen Zutrauen in ihre eigenen Fähigkeiten und können diese dann auf Dauer auch selbstbewusst vertreten. Zudem tritt das Verhaltensmuster Nicht-Nein-Sagen-Können auch nie allein auf, es gibt immer begleitende Muster, wie beispielsweise die Schwierigkeit Grenzen zu setzen. Dieses wird im Malen sehr offensichtlich und lässt sich gut bearbeiten – das wirkt dann auch auf das Nein-Sagen zurück.
Wann und warum sollte dieses Verhaltensmuster verändert werden?
Der Terminkalender platzt aus allen Nähten, Du fängst schon an, Dich in ‚Notlügen‚ und Ausreden zu verstricken?
Allerhöchste Zeit für ein bisschen ‚Sprachtraining‘!
Gerade wenn sich ein Gefühl der Überforderung breit macht, wird es sinnvoll, diesen Punkt anzugehen, je früher je besser.
Denn dieses Verhaltensmuster führt, wenn es zum Dauerbegleiter wird, auf dem sicheren Weg in den Burnout.
Wer sich immer mehr aufdrücken lässt, der implodiert irgendwann!