Tja, eigentlich sollte diese Frage fast überflüssig sein – wenn Kinder nicht vorher die Freude daran verlieren, dann malen sie bis ins Erwachsenenalter.
Zumindest in der Theorie – in der Praxis sieht es jedoch oft so aus, dass im Laufe der Grundschulzeit das Interesse deutlich zurückgeht.
Woran das liegt?
Nun, zum Teil liegt es wohl daran, dass dem Malen kein so hoher Stellenwert beigemessen wird wie beispielsweise dem Sport oder der Musik.
Wie viele Kinder lernen ein Instrument oder sind im Sportverein aktiv? Und wieviele Malen mit der gleichen Regelmässigkeit? Genaue Zahlen liegen mir dazu nicht vor, aber allein eine Googlesuche liefert einen ersten Eindruck.
Der Suchbegriff musikschule liefert 2.390.000 Treffer, die Suche nach malschule dagegen gerade mal 141.000.
Ohne das jetzt als verbindliche Aussage für die Häufigkeit nehmen zu wollen, glaube ich schon, dass es das realistische Verhältnis ganz gut widerspiegelt.
Vielleicht findet das Malen ja auch zu Hause statt? Ganz bestimmt malen mehr Kinder zu Hause einfach so, als Kinder einfach so zu Hause musizieren.
Doch andere Möglichkeiten der Freizeitgestaltung kommen dazu, es bleibt dadurch auch einfach weniger Zeit für das Malen übrig. Gerade dann, wenn Handy, Internet und Fernsehen in der Freizeit wichtig werden, treten die eher klassischen Beschäftigungen wie Malen oder Lesen in den Hintergrund.
Nun will ich die neuen Medien ganz sicher nicht verteufeln, denn ein vernünftiger Umgang damit gehört in unsere Zeit. Doch wenn es Überhand nimmt, dann sollte schon die Überlegung einsetzen, ob nicht vielleicht Malen und Lesen auch bei größeren Schulkindern – und damit meine ich jetzt die Altersklasse der Acht- bis Zwölfjährigen – stärker gefördert werden sollte.
Denn, wenn sie malen, dann spiegelt das ganz wichtige Entwicklungsschritte wieder. Welche das im Detail sind, werde ich morgen ausführlich darlegen.