Der sichere Weg durch die Pubertät

Ich bin mir sicher, dieses Ratgeberbuch wird ein absoluter Knaller und Verkaufsschlager.

Der Haken an der Sache – dieses Buch gibt es nicht.

Der Weg
Was ist nötig, um den eigenen Weg zu finden?

Denn gerade das ist ein ganz besonderes Merkmal der Pubertät – es gibt keine sicheren Wege da durch. So wie in den Bildern der Jugendlichen der Weg als Motiv häufig widerkehrt und immer verschlungen, geheimnisvoll und sehr lang ist, ist es wohl auch der Lebensweg in dieser Altersklasse.

Die Ablösung von den Eltern ist notwendig, wichtig und richtig. Und doch macht sie mir als Mutter auch Angst. Ich merke, wieviele Einflüsse von außen dazukommen.

Welche über die ich lächeln kann, die Schminktipps aus der Bravo, die Modevorstellungen, der Musikgeschmack.

Andere bereiten mir eher Unbehagen – ist der Freundeskreis wirklich der richtige?

Wir stecken mittendrin, wahrscheinlich sehe ich das Ganze in ein paar Jahren (hoffentlich) ganz gelassen. Doch jetzt kann ich nur nach bestem Wissen und Gewissen handeln.

Es ist ein stetiges Ausbalancieren zwischen Freiheiten geben und einschränken. Bewährte Werte und Regeln werden in Frage gestellt und teilweise durch neue ersetzt. Alles ist in Bewegung und erfreulicherweise im Gespräch. Wichtige Themen werden diskutiert, wir nähern uns der Augenhöhe. Und doch muss manchmal noch ein Verbot ausgesprochen werden.

Immer wieder stellt sich mir auch die Frage, wie wirksam Verbote jetzt noch sind. Wenn sie verhängt werden, dann müssen sie nachvollziehbar begründet sein und eine Einsicht ermöglichen, zumindest, wenn der erste Frust über diese Einschränkung verflogen ist.

Wir haben, aus verschiedenen Gründen, seit einiger Zeit einen „Familiencoach“ mit im Boot. Und das kann ich nur empfehlen. Gerade unsere Heranwachsenden stehen einer solchen neutralen Instanz sehr aufgeschlossen gegenüber.

Aus vielen kritischen Punkten wird die Spannung herausgenommen. Er bringt wertvolle Impulse, macht Vorschläge, die uns selbst so nicht eingefallen wären. Dabei ist seine Leistung immer als Hilfe zur Selbsthilfe angelegt.

Und was von unserer Seite her schon lange und jetzt verstärkt eingebracht wird – im Gespräch bleiben.

So ist seit etlichen Wochen immer wieder ein Gesprächsthema Sucht„.

Nicht weil das Kind schon in den Brunnen gefallen wäre, sondern gerade um selbiges zu verhindern.

Und weil dieses Thema uns als Familie und mich als Therapeutin beschäftigt, gibt es in  den nächsten Tagen ein ausführliches Interview mit Rolf Höge, Autor und betrieblicher Suchtberater aus Mannheim.

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