Es ist wichtig, den Weg zu gehen, bevor man am Ziel ankommt.

Es ist wichtig, den Weg zu gehen, bevor man am Ziel ankommt.

(Helen Bachmann in „Die Spur zum Horizont*“)

Der Weg
Es ist wichtig den Weg zu gehen

Was bedeutet das für die Arbeit am Bild?

Betrachten wir den Malvorgang als den Weg, das Bild als das Ziel. Im künstlerischen Malen habe ich ein fertiges Bild im Kopf, noch bevor ich zum Pinsel greife. Manchmal entwickelt es sich auch hier beim Malen weiter und in andere Richtungen, aber im Allgemeinen steht das Ziel fest.

Bilder, die im begleiteten Malen entstehen, entwickeln eine Eigendynamik. Sie dürfen, ja sollen sich erst beim Malprozess entwickeln. Deshalb wird das Bild auch nicht konstruiert oder vorgemalt, es soll rausdürfen, was aufs Papier will. Wenn die Malende gut im Kontakt mit ihrem Bild ist, kommen Themen an die Oberfläche, die ganz dicht unter der Bewusstseinsgrenze liegen.

In diesem Weg, im Malprozess, liegt die eigentliche Arbeit an der Persönlichkeit. Beim Malen kannst Du Dich selbst wahrnehmen und erfahren. Ist das für mich so stimmig? Oftmals werden dabei Bilder, die eigentlich ‚richtig‘ sind, als unstimmig empfunden und umgekehrt. Die Malbegleiterin macht auf solche Unstimmigkeiten aufmerksam und hinterfragt sie. Sie erkennt Vermeidungsverhalten und typische Verhaltensmuster. Am Bild kann jederzeit verändert  und nachgespürt werden, wie sich diese Veränderung anfühlt.

Dabei ist es unglaublich, wie schwer es fallen kann, eine Veränderung zu malen, die eigentlich ganz logisch und schlüssig ist. Und wenn sie dann gemalt ist, fühlt sich das sehr gut und stimmig an. Aber allein, wäre die Malende nie auf die Idee gekommen, das so zu malen.

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