Beim künstlerischen Malen gestalte ich ein Bild, ganz nach meinen Vorstellungen. Ich habe mehr oder weniger ein fertiges Bild im Kopf und bringe es auf das Trägermaterial, ob nun Papier oder Leinwand. Das gelingt mir mehr oder weniger gut, manchmal lasse ich auch den Zufall mitspiele, nutze Effekte, die die verwendeten Materialien hergeben.
Bilder im begleiteten Malen entwickeln eine Eigendynamik. Sie sind oft störrisch und zäh und offenbaren sich nicht auf Anhieb. Ich gehe ohne feste Vorstellung dran (im Idealfall), lasse mich leiten von dem, was kommt. Ich probiere und suche. Meine Bilderhebamme macht mich auf Unstimmigkeiten aufmerksam und stellt mir Fragen zum Bildinhalt, zur Geschichte, die in diesem Bild steckt. Diese Geschichte erschliesst sich auch mir als Malender erst beim Malen. Das Bild zeigt mir etwas – mal mehr, mal weniger offensichtlich. Das Bild hält mir einen Spiegel vor. Es zwingt mich, genau hinzuschauen.
Das kann schmerzhaft sein. Das kann erleuchtend sein. Das macht was mit mir…es verändert mich. Es zeigt mir neue Wege. Es heilt mich. Es hilft mir…