Ab dem späten Kindergartenalter sind wir mit unseren Kindern immer mal wieder in Museen gegangen, haben uns dort gemeinsam Bilder angeschaut und darüber gesprochen. Verschiedenes habe ich ihnen dazu altersgerecht erklärt.
Manchmal hatte das auch zur Folge, dass wir nicht nur Aufmerksamkeit bei den Museumsbediensteten, sondern auch bei den Besuchern ernteten.So hatten wir beispielsweise bei der sehr gut besuchten „Der blaue Reiter“ Ausstellung im Ludwigshafener Hack-Museum zwei reizende ältere Damen als interessierte Zuhörerinnen.
Anschließend habe ich mich dann zu Hause mit den Kindern hingesetzt und sie malen lassen. Es ist absolut faszinierend, wie Kinder diese Themen dann selbst umsetzen, oftmals mit einem untrüglichen Blick für das Wesentliche der gesehenen Werke und erfrischenden eigenen Interpretationen.
In der Mannheimer Kunsthalle war es sogar möglich, dass die Kinder mit ihren Zeichenblöcken im Flur auf Stühlen sitzend vor Ort malen konnten – natürlich mit Blei- und Buntstiften und nicht mit Flüssigfarben.
Ganz wichtig dabei ist, nicht zu erwarten, dass Kinder das Gesehene mehr oder weniger kopieren, sondern ihre eigenen Interpretationen und Darstellungen zu fördern.
Wenn also beispielsweise ein Kind, angesichts der bunten Tiere von Franz Marc widerspricht und Tiere in ihren natürlichen Farben malt, ist das vollkommen in Ordnung. Und wenn ein Kind die Ausstellung gesehen hat und anschließend lieber Autos malt, ist auch das OK.