Dieses Jahr fallen die Weihnachtsfeiertage dafür ja recht günstig, es schliesst sich noch ein Sonntag an und bietet eigentlich die Gelegenheit, ein wenig freie Zeit für sich selbst zu reservieren. Mußestunden – das klingt so schön altmodisch und betulich – aber ich muss gestehen, es fällt mir noch immer schwer, das auch in die Tat umzusetzen.
Muße – einfach nur die Seele baumeln lassen und nichts tun, eigentlich ist das doch etwas Herrliches.
Und trotzdem regt sich irgendwo im Hinterkopf das schlechte Gewissen. „Müßiggang ist aller Laster Anfang“ weiß der Volksmund zu verkünden. Und anscheinend geht es nicht mir allein so, denn beim Suchbegriff „Mußestunden geniessen“ spuckt mir die Suchmaschine gleich eine ganze Reihe von Reiseangeboten aus.
Mußestunden nur im Urlaub? Warum nicht in den Alltag integrieren? So als kleine Urlaube vom Alltag, jeden Tag ein paar Minuten ganz ohne Verpflichtungen und nur für mich. Einfach nur aufs Sofa legen, eine Tasse Tee dazu und alle Verpflichtungen mal warten lassen. Jetzt bin erstmal ich dran! Das Fachbuch darf zugeklappt bleiben, der Staubsauger an seinem Platz bleiben, die Arbeit läuft nicht weg, während ich meine Akkus auflade.
Meine Zeit für mich, die mir hilft, später wieder für alle anderen und alles andere dasein zu können. Es gelingt mir immer öfter immer besser. Die Zeit, die mich davor bewahrt, auszubrennen, oder so schön neudeutsch dem ‚burnout‘ zum Opfer zu fallen.
Wie sieht es bei Euch damit aus? Könnt Ihr das geniessen und Euch zugestehen? Oder vertreibt Euch das Gemaule des schlechten Gewissens vom Sofa? Wie sehen Eure Mußestunden (oder -minuten) aus?