Darf man Bücher einfach wegwerfen?

buecher wegwerfen
Darf man das?

Warum sollte man Bücher nicht wegwerfen dürfen?

Eigentlich liegt es doch auf der Hand – was ich nicht mehr brauche, womit ich nichts mehr anfangen kann, das kann ich weggeben oder wegwerfen. Kleider, die zu klein, altmodisch oder kaputt sind, kommen in den Altkleidersack. Kosmetik, die ich nicht mag, kommt in den Mülleimer.

Aus irgendwelchen Gründen scheint das aber nicht für Bücher oder CDs und Schallplatten zu gelten. Warum genau das von vielen Menschen so gesehen wird, lässt sich wahrscheinlich gar nicht so einfach nachvollziehen, bestimmt hat jeder seine individuellen Gründe dafür. Welche das sind? Klarer Fall für das innere Team, bitte alle antreten!! „Darf man Bücher einfach wegwerfen?“ weiterlesen

Collect moments not things

Konzert

Auf Facebook macht ein Bild mit dieser Inschrift die Runde und bringt ziemlich auf den Punkt, was mich seit geraumer Zeit immer wieder beschäftigt. Momente sammeln und nicht Dinge – eigentlich ja fast schon ein alter Hut. Wer den Geschirr- oder Kleiderschrank aufmacht, weiß vermutlich, was ich meine… immer wieder ausmisten und doch sammelt sich immer wieder Zeug an.

Doch zusätzlich beobachte ich eine neue Dimension. Als leidenschaftlicher Konzertgänger fällt mir mehr und mehr auf, dass zunehmend Leute dastehen und das Konzert nur noch via Handydisplay wahrnehmen. Da wird mitgefilmt und fotografiert, was das Zeug hält. „Bitte nicht mittanzen, sonst verwackelt das Video! Klatsch nicht so laut, das hört man auf der Aufnahme!“

Dabei sind (oder sollten sein?) doch Konzerte das perfekte Erleben im Hier und Jetzt. Einzigartig, denn niemals wieder wird ein Lied genau so gespielt werden, wie in diesem Augenblick. Einmalig, weil auch noch so professionelle Musiker es nie wieder schaffen, haargenau so zu timen und miteinander zu spielen. Klar verlockt das dazu, diese einmaligen Momente ‚festhalten‘ zu wollen. Doch was ist denn die Handykonserve dann letztendlich? Ein müder, schaler Aufguss, der nicht im Entferntesten an das Live-Erlebnis ranreichen kann, weil sich die Atmosphäre gar nicht einfangen lässt. Das, was in der Luft liegt, was zwischen Publikum und Musikern knistert.

Warum nicht einfach diesen Moment mit allen Sinnen wahrnehmen; ungefiltert und als unvergessliches Erlebnis im Herzen speichern? Trauen wir unserer eigenen Wahrnehmung so wenig? Oder können/wollen wir uns darauf gar nicht (mehr) wirklich einlassen, brauchen eine künstlich geschaffene Distanz durch die Technik?

Feng Shui gegen das Gerümpel des Alltags

Ein, wenn nicht gar der Klassiker zum Thema „Loslassen“:

karen kingstonKaren Kingstons „Feng Shui gegen das Gerümpel des Alltags“*

Wer hier viel Feng Shui erwartet, könnte enttäuscht werden, denn auch wenn Karen Kingston als international bekannte Expertin auf diesem Gebiet gilt, dreht sich dieses Buch doch sehr viel mehr um das Gerümpel.

Welche Arten von Gerümpel gibt es überhaupt?

Kingston unterscheidet in:

  • Dinge, die man nicht gebraucht oder liebt
  • Dinge, die unordentlich und schlecht organisiert sind
  • zu viele Dinge auf zu engem Raum
  • alles, was nicht zu Ende gebracht wurde

Wie das Gerümpel das Leben beeinflusst und warum die Leute den Krempel überhaupt aufheben, sind weitere Fragen, denen sie sich widmet. Neben dem, mittlerweile ja in allen Varianten durchgespielten Gedankengang, dass das Festhalten an Altem verhindert, dass Neues den Weg findet, setzt Kingston dabei durchaus auch auf die Hintergründe, die zu diesem Festhalten führen.

An Beispielen führt sie aus, wie nach dem Loslassen ganz andere Bedürfnisse zum Vorschein kamen. Ob es nun die Zeitschriftensammlung ist, die darauf wartet, sortiert und gelesen zu werden, und damit die eigentlich gewünschte Urlaubsreise verhindert oder eine Sammlung von alten Postkarten auf dem Dachboden das eigentliche Bedürfnis nach zwischenmenschlichen Kontakten und Beziehungen verdeckt. In ihren Beispielen steckt hinter dem Gerümpel eine ganz andere Ebene.

Nachdenken über das eigene Gerümpel

Karen Kingston lädt damit zum Nachdenken über das eigene Gerümpel ein. Nur in den seltensten Fälle lässt sich das im Buch Geschilderte direkt übertragen. Es sensibilisiert aber für das Erkennen von „Gerümpel“ und kann so durchaus dazu motivieren, das Thema anzugehen und auszumisten.

Wie das am geschicktesten anzupacken ist, erklärt sie ebenfalls ausführlich, ob es nun den Kleiderschrank (vielleicht sogar mit Farbberatung), den Schreibtisch, die Rumpelkammer oder den Keller betrifft.

Allerdings habe ich persönlich so meine Schwierigkeiten damit, wenn es zu  „esoterisch“ wird. Wenn beispielsweise das Entfernen zerbrochener Spiegel aus der Wohlstandszone des Büros, für neue Aufträge aus heiterem Himmel, respektive den gelben Seiten sorgt, dann melden sich bei mir sofort Zweifel.

Nichtsdestotrotz finde ich das Buch recht brauchbar als Anregung, um ein Grundverständnis zu erlangen.

Allerdings – und darin unterscheidet sich dieser Ratgeber nicht von vielen anderen – mit dem Lesen allein ist es ja nicht getan. Ich muss gestehen, ich lese gern Ratgeberbücher. Das Umsetzen des Gelesenen fällt mir dann aber noch immer schwer oder gelingt gar nicht. Aus diesem Buch habe ich jedoch einiges mitgenommen, das Loslassen fällt mir leichter und immer mal wieder ertappe ich mich schmunzelnd beim Horten.

Doch wie so oft ist es eine Mischung aus ganz vielen Faktoren, die schließlich eine Veränderung bewirken. Was das Thema Gerümpel angeht, war bei mir ganz sicher mit ein Faktor das Ausräumen von Wohnungen alter Menschen. Dabei habe ich die Erfahrung gemacht, dass sie alle ihre Marotten hatten und „Nester“ mit ziemlich unsinnigen Gegenständen angesammelt haben – Kronkorken, Brötchentüten (fein säuberlich glattgestrichen und gefaltet), Geschenkschleifen und Sardinendosenöffner zum Beispiel. Das würde ich meinen Nachkommen dann doch gern ersparen…

Welche Erfahrungen haben Sie mit Gerümpel und Loslassen gemacht?