Belastende Lebensumstände – wie kann ich besser mit dem umgehen, was ich nicht ändern kann?

steine im weg
steine im weg
Schier unüberwindbar!

Immer wieder gerät man in Situationen, die sich nicht (ohne weiteres) verändern lassen, ausweglos erscheinen.

Die Kinder purzeln von einer schwierigen Phase in die nächste, noch schwierigere.

Die Eltern werden älter und hilfsbedürftiger. Aber noch lange nicht so, dass eine Senioreneinrichtung unumgänglich wäre. Die wollen sie auch überhaupt nicht akzeptieren… sie brauchen doch nur ‚ein bisschen‘ Unterstützung hie und da.

Verlusterlebnisse belasten – ob nun eine geliebte Person stirbt, eine langjährige Partnerschaft in die Brüche geht, die Kinder flügge werden oder auch ’nur‘ der Arbeitsplatz (durch Arbeitslosigkeit oder Rente) verloren geht.

Finanzieller Druck belastet.

Überforderung kann viele Ursachen und Auswirkungen haben.

Krankheiten und/oder Behinderungen werfen Lebensentwürfe um.

Mobbing erzeugt unvorstellbar große psychische Belastungen.

Das Gefühl, nicht mehr gebraucht zu werden oder nicht mehr zu können wie man will, belastet.

All diesen Situationen gemeinsam ist, dass sie sich nicht ohne weiteres verändern lassen. Das Leben hält keine ‚Undo‘ Funktion bereit, sondern fordert uns jeden Tag aufs Neue – ohne Netz und doppelten Boden.

Wenn sonst keine Änderungsmöglichkeit bleibt, können wir nur unsere Einstellung zu den äußeren Umständen verändern, damit sie uns nicht mehr so stark belasten. Das klingt einfach – ist es aber nicht!

Gespräche und Bilder können helfen, das anzunehmen, was nicht zu ändern ist.

Ästhetisches Empfinden…

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Bildgeburt

… ist ja eine recht subjektive Angelegenheit und Geschmacksfrage.

Erich Kästner bemerkte dazu in seiner unnachahmlichen Art und Weise:

„Der Eine isst gern Leberwurst, der andre grüne Seife!“

„Schönheit liegt im Auge des Betrachters“ – auch das passt in diese Rubrik.

In meiner Arbeit werde ich mit den unterschiedlichsten Bildern konfrontiert und immer mal wieder werde ich gefragt „Gefällt es Dir?“ oder „Findest Du es schön?“.

Diese Frage ist für mich ausgesprochen schwierig.

Zum Einen – das ist der ‚fachlich-theoretische‘ Teil, ist es ein Ziel meiner Arbeit, meine Malenden von der Notwendigkeit der Bestätigung aus dem Außen wegzuführen. Sie sollen sich selbst Anerkennung und Achtung geben können. Gerade Kinder führen mit dieser Frage die Erwachsenen gern aufs Glatteis. Kommt die fast schon automatische Bestätigung „ja, das ist schön geworden“, dann verliert das vermeintliche Lob ganz schnell seinen Wert durch den inflationären Gebrauch. Und – ganz am Rande – Kinder merken es sehr genau, wenn reflexhaft und unaufrichtig gelobt wird.

Zum Anderen bin ich als Begleiterin, so in den Bildprozess integriert, dass ästhetisches Empfinden für diese Bilder gar keine Rolle spielt, gar nicht aufkommt. Selbst wenn ich das wollte und versuche – ich kann die Bilder, die ich begleitet habe, nicht unter ästhetischen Gesichtspunkten beurteilen.

Das Bild ist für mich untrennbar mit seiner Entstehung verbunden.

Wenn ich das Bild ansehe, dann sehe ich ganz automatisch auch das Mädchen, das in stiller Konzentration ganz versunken, mit leuchtenden Wangen malt. Ich sehe den Mann, der staunend wie ein kleines Kind vor seinem Werk steht – „das habe ich geschaffen?!?“. Ich sehe die Frau, die mit ihrem Bild wahre Kämpfe ausgefochten hat, weil das Bild werden wollte, was es werden muss. Ich sehe den kleinen Jungen, der die Lava aus dem Vulkan schleudern lässt und dabei selbst die Energie eines Vulkans verbreitet.

Ich gebe die Frage normalerweise an meine Malenden zurück – „Findest Du es schön?“ „Bist Du zufrieden damit?“.

Oder ich schildere meinen Eindruck über den Malprozess. „Das hat Dir richtig Spaß gemacht.“ „Das war ganz schön harte Arbeit.“

Und hier und heute – so ganz unter uns – beantworte ich diese Frage mal:

„Ja, ich finde jedes Bild, das in meiner Begleitung entsteht, anrührend und berührend. Es ist jedes Mal wieder schön, eine ‚Bildgeburt‘ erleben zu dürfen. „