2015 – Jeden Tag ’ne kreative Tat – Schal

Jeden Tag 'ne kreative Tat

Kreativität kann tüftelig sein

schalEin komplett selbstgemachter Schal. Der Stoff stammt von einem dieser ganz dünnen gewebten Baumwoll-Spannbetttüchter von IKEA, das ein paar unentfernbare Flecken hatte. Aber einen Streifen sauberen Stoff rauszureißen war immer noch möglich. Ich hab ihn rundum mit Zickzack-Stichen versäubert, an den schmalen Seiten etwa 4cm vom Rand entfernt. Dort die Querfäden rausgezogen, sodass es Fransen an den Enden gibt.

Den Rohling habe ich nass gemacht und auf den nassen Stoff mit Seidenmalereifarbe einen zarten Farbverlauf von Ocker nach Maron gemacht. Das klingt jetzt aufwendiger als es war, denn auf der nassen, dünnen und glatten Baumwolle verläuft die Seidenfarbe von allein. Je mehr Wasser, desto heller die Farben.

Zufallseffekte waren hier willkommen. In der nächsten Phase jedoch nicht. Denn meine Ursprungsidee war, ein Muster mit einem Spitzenstoff ‚aufzustempeln‘, in der dunkleren Farbe. Auf dem nassen Stoff ist die jedoch schön verlaufen…seidenfarbe kreative taten

…hmm, vielleicht auf dem trockenen Stoff nochmal versuchen? Versuch macht kluch – auch auf dem trockenen Stoff verläuft die Farbe. Das gewünschte Spitzenmuster verwandelt sich in diffuse Farbflecken. Wenigstens fallen die im Farbverlauf nicht weiter unangenehm auf. In meinem Vorrat fand sich die Lösung in Form von Verdicker. Die Alternative wäre gewesen auf konventionelle Stoffarbe oder Wasserfarbe zurückzugreifen, denn dass die aus Textilien zumeist nicht mehr rausgeht, kann man sich ja auch mal gezielt zunutze machen. In dem Fall hatte ich aber den Verdicker zur Hand, ie Farbe-Verdicker-Mischung auf den Spitzenstoff aufgepinselt und auf die Enden des Schals aufgedrückt.

Okay, das Endergebnis mag ich und beim nächsten Versuch wird dann vieles einfacher.

 

schal
Beim zweiten Mal wird’s einfacher!

Seidenmalerei scheint aus der Mode gekommen, in Läden hab ich Farben und Zubehör schon länger nicht mehr gesehen, doch bei eBay, Amazon oder anderen Versendern kann man noch fündig werden.