Be-Sinnlichkeit – Mit allen Sinnen zur Besinnlichkeit finden und kleine Auszeiten vom Alltag nehmen

Gerade die Vorweihnachtszeit sollte dazu einladen, zur Besinnlichkeit. Sich besinnen – dafür braucht es Ruhe und Konzentration auf sich selbst. Unsere Realität sieht leider oft anders aus:

Hier muss noch ein Geschenk besorgt, da noch Weihnachtsgrüße verschickt werden. Dies und das muss noch vor Jahresende fertig werden, hier eine Weihnachtsfeier, dort eine Veranstaltung…

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Nur ein paar Minuten

Statt gemütlicher Stunden macht sich Hektik und Stress breit. Gerade dann ist es umso wichtiger, kleine Inseln der Ruhe in den Alltag einzubauen – nicht nur zur Weihnachtszeit.

Be-Sinnlichkeit – lädt dazu ein, die sinnliche Wahrnehmung zu beachten.

Riechen – der Duft von Tannenzweigen, Zimt, Äpfeln und Orangen.

Fühlen – die weiche Decke auf dem Sofa, der kuschelige Schal, der nicht nur den Hals, sondern auch die Seele wärmt. Aber auch der kalte, nasse Schnee und das Kribbeln der Haut, wenn man aus der Kälte ins warme Haus kommt.

Schmecken – feine Gewürze im Adventstee, die milde Bitterkeit von Walnüssen und die süße Säure der Mandarinen.

Und dann einfach mal innehalten, sich auf sich besinnen und diese kleine Auszeit vom Alltag genießen, ganz bewusst.

Wie sieht Ihre kleine Auszeit vom Alltag aus?

 

 

Bildquelle: Wikicommons

Die Katastrophen-Lilli – „was da alles passieren könnte!“

Frühjahrsputz für die Seele – ungesunde Verhaltensmuster entrümpeln – Teil 10

In einem gesunden Maß ist dieses Verhaltensmuster überlebensnotwendig und sicher trägt so ziemlich jeder von uns etwas davon in sich. Sogar die tapferen Gallier rund um Asterix, die vor nichts und niemandem Angst hatten, hatten die Befürchtung, dass ihnen der Himmel auf den Kopf fallen könnte.

Das gesunde Maß bewahrt uns davor, Hals über Kopf in gefährliche Situationen zu geraten.

Doch wieder macht die Dosis das Gift, wenn dieses Verhaltensmuster Überhand nimmt und die Kontrolle bekommt, dann wittern wir überall mögliche Katastrophen und trauen uns am Schluss gar nichts mehr zu.

Wie zeigt sich das beim begleiteten Malen?

Beim begleiteten Malen wird dieses Verhaltensmuster nach mehreren Bildern erkennbar. Wenn jede Farb-Spur in etwas Hochdramatisches gedeutet wird, wenn es nicht möglich ist, Banales aufs Papier zu bringen, dann könnte eine Katastrophen-Lilli im Malenden stecken und sein Verhalten bestimmen. Gerade das begleitete Malen mit seiner realistischen Darstellung bietet sich an, um die Katastrophenfantasien in einen Bezug zur Realität zu bringen, Malende wieder auf den Boden zu holen und neues Zutrauen in sich und die eigenen Fähigkeiten gewinnen zu lassen.

Wann und warum sollte dieses Verhaltensmuster verändert werden?

Spätestens dann, wenn die Katastrophenfantasien anfangen, das Verhalten zu verändern und das alltägliche Leben einzuschränken, sollte diese Lilli auf ein gesundes Maß reduziert werden.

Ein Spaziergang? Um Himmels willen, es könnte ja anfangen zu gewittern – auch wenn am strahlend blauen Himmel kein Wölkchen zu sehen ist.

Das Kind ist jetzt schon zwei Minuten zu spät? Rettungswagen, Kinderschänder oder gar der Bestatter treten vor Deinem geistigen Auge auf? Oder holst Du Dein 12jähriges Kind noch immer von der Freundin eine Straße weiter ab?

Nimm‘ Deinen Mut zusammen, verbann‘ die Katastrophen-Lilli in die hinterste Ecke und lass‘ Dich mit Bildern erden.

Die Termine findest Du hier – melde Dich einfach an.

Hast Du auch schon Erfahrungen mit einer solchen Katastrophen-Lilli gemacht? Wann war sie hilfreich, wann hat sie Dich eingeschränkt?

„Die ganze Welt ist ja so schlecht“

Frühjahrsputz für die Seele – ungesunde Verhaltensmuster entrümpeln – Teil 7

Kennt Ihr das? Von Anderen oder auch von Euch selbst? Wenn was schief läuft, dann zieht es tausend negative Ereignisse nach sich. Ein blöder Vorfall am Vormittag im Büro und schon ist in der Mittagspause das heißgeliebte Fleischkäsbrötchen ausverkauft, auf dem Rückweg fängt es aus heiterem Himmel an zu regnen, die Frisur ist ruiniert – ausgerechnet jetzt, wo noch ein wichtiger Kundentermin ansteht, der dann natürlich auch entsprechend unbefriedigend abläuft. Auf dem Nachhauseweg sind dann alle Ampeln rot und die Parkplätze voll. Der Kühlschrank weist gähnende Leere auf und die letzte Packung Käse, die sich noch in der Ecke versteckt hält, ist vor 6 Wochen abgelaufen und würde locker als Blauschimmel durchgehen, wenn es nicht eigentlich Emmentaler sein sollte….

Solche Tage gibt es hin und wieder. Aber manche Menschen haben diese „Pechtage“ in ungesunder Häufung.

Was ist da los?

Hat sich die ganze Welt verschworen und unternimmt massive Anstrengungen, um demjenigen das Leben zur Hölle zu machen?

Oder ist nicht vielmehr der Blick dermaßen auf die negativen Vorfälle gerichtet, dass die vielen schönen und gelingenden Minuten gar nicht mehr wahrgenommen werden?

Wie zeigt sich das beim begleiteten Malen?

Beim Malen wird sehr schnell deutlich, wohin der Fokus des Malenden ausgerichtet ist. Wer an seinem Bild nur die Stellen wahrnimmt, die nach seiner Auffassung nichts sind, der lebt das häufig auch außerhalb des Ateliers so. Je nach den anderen beteiligten Verhaltensmustern wird dann kritisiert, dass die Farbe ungeeignet weil zu dick, dünn, hell oder dunkel war oder auch, dass der Malende selbst dies, das und jenes ‚verhunzt‚ habe (der Perfektionist lässt grüßen). Doch ganz egal, ob die Ursache nun in äußeren Einflüssen oder im (vermeintlichen) eigenen Unvermögen gesehen wird – die Wahrnehmung wird zielsicher auf die weniger gelungenen Teile gerichtet.

Als Malleiterin frage ich in solchen Fällen nach, ob es denn auch Stellen gibt, die gut gelungen sind. Auf längere Sicht gelingt es den Malenden so, ihren Fokus gleichmäßiger auszurichten und auch Positives (wieder) wahrzunehmen.

Mit verschiedenen anderen Intervention lernen die Malenden, die Verantwortung für ihr Bild (Handeln) zu übernehmen und erkennen auf Dauer ihre eigenen Einfluss- und Gestaltungsmöglichkeiten.

Und können im Idealfall nach einiger Zeit auch mal herzhaft über eigene Missgeschicke lachen.

Wann und warum sollte dieses Verhaltensmuster verändert werden?

Immer dann, wenn eine Beeinträchtigung des Lebensgefühls auftritt, sollte an diesem Verhaltensmuster gearbeitet werden. Verstärkt es sich immer weiter, dann kann es zu anhaltend schlechter Stimmung, im Extremfall sogar zu Depressionen und/oder Burnout führen. Gerade dann, wenn eigene Gestaltungsmöglichkeiten nicht erkannt werden, Menschen sich ausgeliefert und hilflos/machtlos fühlen, ist es höchste Zeit, die eigenen Möglichkeiten zu erkennen und zu nutzen.

Nimm‘ Dein Leben in die Hand!