Ausgebrannt am Arbeitsplatz und in der Familie?

Es heißt ja so schön, „nur wer entflammt war, kann ausbrennen„.

Was sollen wir daraus lernen?

Nicht mehr zu entflammen, uns nicht mehr hoffnungslos für etwas begeistern? Einen lauwarmen 0815-Job machen und uns auf den Feierabend freuen?
Ganz sicher nicht.

Burnout wird zunehmend zum Thema und ganz sicher tragen die äußeren Umstände nicht gerade dazu bei, das zu verändern. Die Finanzkrise wird weidlich genutzt, um den Druck auf Unternehmen und Arbeitnehmer noch weiter zu verstärken. Die Angst um den Arbeitsplatz lässt Kranke ins Büro oder die Werkstatt gehen und den Stress immer weiter steigen. Die Einsparungen – gerade auch im sozialen Bereich – führen dazu, dass immer weniger Mitarbeiter immer mehr Arbeit leisten müssen. Die Aufgaben in der Familie werden auch nicht weniger und der Spagat zwischen Beruf und Familie ist kräftezehrend.
Eine ausweglose Situation?
Jein – die äußeren Bedingungen kannst Du eher nicht verändern. Also bleibt nur der Weg, Dich selbst und Deine Einstellung zu verändern. Du kannst lernen, besser mit Stress umzugehen und auf Dich selbst zu achten. Das fängt bei derWahrnehmung an.
Eine ganze Reihe weitere schöne Übungen habe ich im Web gefunden, auf dem Blog von Dr. med Ilse Prinz gibt es einen Ressourcenkalender zur Burn-Out-Prophylaxe, den ich an dieser Stelle gern empfehlen möchte.
Und natürlich kannst Du durch bewusste Auszeiten für Dich selbst, zum Beispiel beim begleiteten Malen neue Kraft schöpfen.

Kinder begleiten – im Atelier und auch zu Hause

Kinder durchs Leben und ihre Bilderwelt zu begleiten, das fasziniert mich immer wieder. Sowohl beruflich als auch privat.

Ich freue mich, wenn ich an ihren Themen teilhaben darf, ob es nun Freude oder Ärger in der Schule ist, die erste Liebe, nachdenkliche Überlegungen oder kreative Ideen.

Und gleichzeitig ist da immer auch die Sorge präsent, ob sie auch stark genug sind oder werden für das Leben in dieser Zeit.

Was kann ich dazu beitragen, sie auf die Eigenständigkeit, das Erwachsenwerden vorzubereiten?

  • Ich muss sie als Menschen mit ihren eigenen Bedürfnissen wahrnehmen und respektieren – von Anfang an.
  • Ich möchte jeden Tag herzhaft mit ihnen lachen können.
  • Ich lasse sie ihren Weg in ihrem Tempo gehen.
  • Ich muss ein offenes Ohr haben, für ihre Sorgen und Nöte und am besten ein gut funktionierendes Radar, das mich auch ohne Worte erkennen lässt, wenn etwas anliegt.
  • Ich gebe ihnen Gelegenheiten sich auszudrücken – verbal und nonverbal.
  • Ich habe Vertrauen in sie und ihre Fähigkeiten.

Was ist das allerwichtigste Wort?

Danke? Bitte? Essen? Trinken? Jawoll? Nein!

Meiner Meinung nach ist das allerwichtigste Wort, das es überhaupt gibt das „NEIN!“.

Laut und deutlich ausgesprochen, kann es lebensrettend sein.

„Nein!“, wenn der Schulfreund noch schnell vor dem Auto dahinten über die Strasse rennen will.

„Nein!“, wenn der jugendliche Kumpel Bier, Schnaps Joint oder sonstwas anbietet.

„Nein!“, wenn die Tante, der Onkel oder sonstwer das herzige Kleinkind gegen seinen Willen busseln will.

Eigentlich ganz selbstverständlich und doch nicht so einfach. Wie oft versuchen wir Erwachsene uns mit „Notlügen“ aus unangenehmen Situationen zu befreien? Ob es nun Verleugnenlassen am Telefon ist oder „wichtige, kurzfristig angesetzte Termine“, die uns daran hindern, Zusagen einzuhalten.

Und wie oft werden Kinder ob ihrer Unhöflichkeit gerügt? „Komm schon, gib der Tante ein Küßchen!“ „Wie kannst Du nur zur Oma sagen, dass der Pullover, den sie Dir geschenkt hat, kratzig ist, der ist doch ganz weich!“

Ich denke, es ist sehr wichtig „Nein!“ sagen zu dürfen, das zeigt, dass sich jemand seiner Grenzen bewusst ist und deren Einhaltung fordert. Wer zu allem ja und amen sagt, sich alles gefallen lässt, der wird leicht zum Opfer.

Dabei soll aber nicht einer grenzenlosen Erziehung das Wort geredet werden, ganz im Gegenteil. Kinder können noch nicht alles selbst entscheiden und müssen durchaus ein „Nein!“ der Eltern akzeptieren. Es muss ihnen aber gleichzeitig auch immer wieder bewusst gemacht werden, warum dieses „Nein!“ gefallen ist, entweder in der entsprechenden Situation oder danach in einem klärenden Gespräch.

Auch wenn man sich dann als Elternteil gelegentlich vorkommt wie ein plappernder Papagei. „Nein, wir kaufen jetzt kein Überraschungsei weil es gleich leckeres Mittagessen gibt“ und ein „Nein, wir rennen nicht über die Strasse, zuerst müssen wir schauen, ob ein Auto kommt!“.

Ich selbst habe es so gehalten, dass ich meine „Nein!s“ auf das Notwendigste beschränkt habe und schon früh ein „Nein!“ meiner Kinder akzeptiert habe, wenn es akzeptabel war. Im Sommerkleidchen in den Kindergarten, bei 12° Außentemperatur? Das gab es genau einmal, ohne große Diskussion davor und ohne weitere Diskussionen danach (einmal frieren war wirkungsvoller als viele Worte). Die wenigen, notwendigen „Nein!s“ wurden aber klaglos akzeptiert.

Grenzen setzen und Nein-Sagen, das betrachte ich als überlebenswichtige Strategien von Kindesbeinen an. Und als Schutz vor allen möglichen Gefahren, von Sucht bis zum Kindesmißbrauch.

Doch oft erlebe ich es im Atelier, dass es erwachsenen Malenden – speziell Frauen – schwer fällt, klare Grenzen auf ihrem Bild zu malen. Woher das kommt und was es bedeutet? In der Regel sind das Menschen, denen es auch im Leben schwer fällt, Grenzen zu ziehen. Das Üben auf dem Papier trainiert dann dieses neue Verhaltensmuster. Und schützt so vor Burnout, Stress und ausgenutzt werden.

Alkohol mit zwölf – und was kommt dann?

Die Treppe in die Dunkelheit – Eine Suchtgeschichte von Steffen Flügler

Ein Zwölfjähriger fängt an Alkohol zu trinken und schafft erst 17 Jahre später den Ausstieg aus seiner langen Suchtgeschichte. Mir, selbst Mutter eines zwölfjährigen Sohnes, rutscht das Herz in die Hose, als ich die Kurzbeschreibung dieses Buches sehe.

Wie kommt es soweit?

Diese Frage bewog mich dazu, das Buch von Steffen Flügler zu lesen. Er erzählt darin seine Lebens- und Suchtgeschichte.

Von den Anfängen, als er sich Mut antrinkt, um dem hübschen Mädchen näher zu kommen. Dem Bier gesellt sich schnell Hochprozentiges hinzu, die ersten Joints und die erste Anzeige wegen Ladendiebstahl. Immer wieder gibt es auch kurze Phasen, in denen die Hoffnung aufkeimt, dass er doch noch die Kurve kriegt, doch jedes Mal geht es anschließend noch ein Stück tiefer.

Immer neue Drogen werden ausprobiert, bis hin zu Heroin, das aber immer nur phasenweise ein Rolle spielt und dann wieder wegen Beschaffungsproblemen in den Hintergrund tritt. Der billigere und einfacher verfügbare Alkohol in Kombination mit Tabletten zieht sich jedoch durch die ganze Zeit hindurch.

Beim Lesen kam ich  immer wieder an Stellen, an denen ich mir dachte ’noch soviel Buch übrig – kann es denn wirklich noch tiefer gehen?‘

Es kann!

Schonungslos offen und krass schildert Steffen Flügler seinen körperlichen Verfall und Szenen, in denen er durch Entzugserscheinungen richtig massiv leidet. In einem kalten Entzug schafft er es schließlich, seinen Körper zu entgiften.

Diese autobiografische Ebene ist brutal und drastisch geschildert und wirkt dadurch deutlich abschreckender als beispielsweise „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“.

Allerdings erklärt das allein nicht meine Faszination.

Auf einer zweiten Erzählebene greift Flügler immer wieder das Bild der Treppe in die Dunkelheit auf und schafft es hier mit wenigen und einfachen Worten aufzuzeigen, was die Sucht mit dem Süchtigen macht. Er personifiziert die Sucht und gibt ihr Worte, die das Unbegreifliche fassbar machen.

Was sind die Gründe dafür, dass jemand immer wieder zu Alkohol und Drogen greift, was verspricht er sich davon?

Oder genauer – was verspricht ihm die Sucht?

Was fehlt dem Süchtigen?

Dabei wird auch ein weiterer Aspekt deutlich – Sucht ist nicht unbedingt an Substanzen gebunden, sie kann auch auf abstraktere Mittel ausweichen, solange die eigentlichen Ursachen, die die Anfälligkeit ausgelöst haben, nicht beseitigt sind.

Mein Fazit: Dieses Buch möchte ich wirklich jedem ans Herz legen, Eltern, Jugendlichen, Lehrern und auf jeden Fall allen, die in irgendeiner Form mit Kindern zu tun haben.

Am Besten gleich jetzt bestellen!

Was mein Bücherstapel, Falco und Sucht miteinander zu tun haben?

Ja, ich geb’s zu, den Zusammenhang zu finden, ist wirklich schwer. Wenn ich mir anschaue, wieviele Bücher ich so über die Feiertage gelesen habe, dann könnte der Eindruck entstehen, dass ich lesesüchtig bin… das soll aber hier nicht weiter zum Thema werden. In diesem Stapel befinden sich zwei Bücher, die ohne tiefere Absicht dort hineingeraten sind, aber gerade im Zusammenspiel eine verblüffende Wirkung entfaltet haben.

Das erste Buch ist die Falco-Biografie Falco: Die Wahrheit – Wie es wirklich war – sein Manager erzählt von Horst Bork.
Bork erzählt die tragische Lebensgeschichte des Hans Hölzel, der als Falco berühmt und erfolgreich wurde und aufgrund seiner Persönlichkeit und unter dem Einfluß diverser Drogen und Alkohols mehr als einen Absturz erlebte.
Es ist auch dann interessant zu lesen, wenn man von Falcos Musik nicht unbedingt ein großer Fan ist, viele Hintergründe über das Musik Business und den allgemeinen Zeitgeist der achtziger Jahre sind darin zu finden.
Und gerade dadurch, dass das ganze aus der Sicht seines Managers erzählt wird, zeigt sich sehr deutlich, wie sehr sich Sucht auch auf die umstehenden Personen auswirkt.

So richtig hat mich das Thema dann aber erst im zweiten Buch meines Bücherstapels gefangen. Steffen Flügler erzählt in der Treppe in die Dunkelheit: Eine Suchtgeschichte seine Lebens- und Suchtgeschichte.
Wer dabei an Wir Kinder vom Bahnhof Zoodenkt, dem sei schon jetzt verraten, dass dieses Buch viel tiefgehender ist. Es zeigt nicht nur,wie Sucht entsteht, sondern auch, dass Sucht keineswegs nur harte und weiche Drogen umfasst, sondern sich auch ganz anders äußern kann.

Wie Veränderungen gelingen

Das Thema Veränderungen ist zur Zeit in aller Munde, oder vielleicht besser gesagt in aller Blogs. Bevor ich selbst in Kürze den Veränderungsturbo einschalte und meine Ansichten dazu niederschreibe, möchte ich auf den Blog von Roland Kopp-Wichmann, Psychologe und Coach in Heidelberg, aufmerksam machen.

Dort gibt es zur Zeit das Angebot seine besten Blogartikel (und die sind wirklich empfehlenswert!) als E-Book zu kaufen.

Wer seinen Newsletter abonniert, erhält das E-Book für kurze Zeit zum Vorzugspreis von 9,90 Euro anstatt dem regulären Preis von (immer noch humanen) 12,90 Euro.

Wenn Du erstmal reinlesen möchtest, dann empfehle ich Dir – passend zum Thema Veränderung – den Artikel „Warum Menschen Veränderungen ablehnen – und wie man es trotzdem schafft.“

Seine Sicht auf die Dinge ist erfrischend anders und erschreckend einleuchtend – aber Vorsicht, bei dem Blog besteht Suchtgefahr 😉 womit ich dann die Kurve gekriegt hätte zu dem Thema, das ich in der nächsten Zeit gern ausführlicher beleuchten möchte.

Gute Vorsätze für 2010 – die Top Ten

Laut einer Statistik von Forsa, sind das die häufigsten Vorsätze für das neue Jahr:

1. Stress vermeiden oder abbauen (59 Prozent)

2. Mehr Zeit für Familie und Freunde nehmen (51 Prozent)

3. Mehr Bewegung und Sport (50 Prozent)

4. Mehr Zeit für sich selbst (47 Prozent)

5. Gesünder ernähren (45 Prozent)

6. Abnehmen (34 Prozent)

7. Sparsamer sein (32 Prozent)

8. Weniger fernsehen (19 Prozent)

9. Weniger Alkohol trinken (13 Prozent)

10. Rauchen aufgeben (12 Prozent)

Ich muss zugeben, ich bin über die Reihenfolge doch (teils angenehm) überrascht. Gleichzeitit wird aber auch hier deutlich, wie bedeutsam Stress für die Menschen geworden ist. Stress als ein negativer Faktor, der die Lebensqualität mindert.

Auf dem zweiten Platz steht die Zeit für Familie und Freunde – hm. Macht das nun deutlich, dass diesen bisher zu wenig Zeit eingeräumt wurde, sie nicht wichtig genug genommen wurden? Oder soll es signalisieren, dass das Bewusstsein für die Wichtigkeit gestiegen ist? Wie auch immer diese Statistik nun zu werten ist, konzentrieren wir uns doch auf die wichtigsten Vorsätze und darauf, wie sie erfolgreich umgesetzt werden können.

Stress vermeiden oder abbauen – diesem Thema werde ich in der nächsten Zeit hier einigen Raum einräumen. Die Zeit für die Familie soll ihren Platz finden im Hinblick auf die familiären Beziehungen und ihre Qualität.

Und was die Zeit für sich selbst angeht, da möchte ich Euch auch die Wahrnehmungsübungen ans Herz legen, von denen sicherlich auch im Neuen Jahr die Eine oder Andere neu dazukommen wird.

Zu den Plätzen 6 bis 10 möchte ich den Kreativworkshop empfehlen und/oder die Veränderungsbremsen.

Ein weiteres Thema, das mir ganz besonders am Herzen liegt und dem ich gern Raum geben möchte – Sucht und Suchtprävention.

Gern nehme ich auch Eure Anregungen an – gibt es Themen zu denen Ihr hier mehr lesen möchtet?

Alt werden wollen Alle – alt sein will Niemand

So formulierte das vor etwa 15 Jahren meine Großmutter. Sie war damals mit fast neunzig Jahren schon eine sehr alte und durchaus auch weise Frau. Sie nahm einen Trend vorweg, der sich in den folgenden Jahren immer stärker auswuchs. „Alt“ allein schon dieser Begriff wurde in den letzten Jahren mehr und mehr durch politisch korrektere Redewendungen ersetzt. Aus den Altenheimen wurden Seniorenresidenzen, aus den wirklich alten Menschen wurden „Hochbetagte„, die zunehmend mit Demenz zu kämpfen haben.

Daneben hielt die Generation der „Best-Agers“ Einzug. Menschen, die recht früh den beruflichen Vorruhestand antreten und noch viele Jahre auf (hoffentlich) körperlich und geistig hohem Niveau zu leben haben. Gerade für diese Gruppe bringt der Vorruhestand oft auch eine eher schwer zu verarbeitende Veränderung mit sich. Nicht alle gehen mit Begeisterung aus dem Arbeitsleben, manche fühlen sich aufs Abstellgleis abgeschoben und hätten eigentlich gern noch ein paar Jahre weitergearbeitet. Für sie ist es an der Zeit, ihr Leben neu zu definieren und mit neuen Inhalten zu füllen. Auch hier kann das begleitete Malen eine wertvolle Hilfe sein, den neuen Lebensabschnitt mit Sinn zu erfüllen.

Gar nicht so selten treffen auch diese beiden Gruppen aufeinander, die hochbetagten Eltern werden zunehmend pflegebedürftiger und stellen eine neue Anforderung dar. Diese Situation kann zu einer großen Belastung werden, auch dann, wenn die Pflege nicht im Haushalt erfolgt. Begleitetes Malen kann helfen, die dabei aufkommenden, oft erschreckend intensiven, Gefühle zu verarbeiten.

Burnout – Gefahr erkannt, Gefahr gebannt?

Bist Du burnoutgefährdet?

Arbeitsumfang, Vielfalt der Aufgaben und Leistungsdruck nehmen in der heutigen Gesellschaft im beruflichen wie auch privaten Bereich stetig zu. Neben diesen erhöhten Leistungsanforderungen begünstigen auch persönliche Aspekte einen Burnout. Besonders gefährdet sind Menschen mit ausgeprägtem Perfektionismus, Helfersyndrom und krankhaftem Ehrgeiz. Ausgebrannt sein können nicht nur Manager, sondern auch Schüler, Studenten, Hausfrauen, Mütter, Arbeitslose oder Rentner. Umso wichtiger wird es für jeden, sich der Gefahr Burnout bewusst zu sein.

Quelle: therapie.de

Das Thema rückt ins öffentliche Interesse, die Arbeitswelt wird immer stressiger und der Druck wächst immer mehr. Zum immer größeren Arbeitspensum gesellen sich die Angst um den Arbeitsplatz und die unsichere wirtschaftliche Lage. Gesellen sich dann noch persönliche Voraussetzungen dazu, die das ausbrennen begünstigen, ist der Zusammenbruch schon fast vorprogrammiert.

An der Arbeitswelt lässt sich nicht so einfach etwas verändern. Doch die persönlichen Voraussetzungen sind der Ansatzpunkt, an dem sich die Gefahr verringern lässt, auch mit der Arbeit am Bild.

Wieviel Stress lasse ich zu und wie gehe ich mit ihm um?

Stress ist immer auch eine Sache der Wahrnehmung und somit sehr subjektiv. Was für den Einen schon puren Stress darstellt, nimmt der Andere noch ganz gelassen. Dabei spielt eine große Rolle, welche Erwartungen ich an mich selbst stelle, bin ich mein größter Kritiker oder kann ich auch mal Fünfe grad sein lassen? Wie hilfreich dabei die Arbeit am Bild sein kann, habe ich bereits hier beschrieben.

Auch Grenzen setzen ist eine Fähigkeit, die sich am Bild ganz ausgezeichnet trainieren lässt und die dann, ins Leben umgesetzt, dazu beiträgt die erforderliche Balance zu finden. Wenn ich meine Grenzen kenne und setzen kann, dann lerne ich automatisch auch „Nein“ zu sagen, wenn es angebracht ist.

Und zu guter Letzt wirkt das Malen selbst auch noch entspannend, hilft dabei, die Gedanken loszulassen und den Kopf frei zu bekommen.

All diese Arbeit am Bild wirkt auch als Burnoutvorbeugung, kann aber auch, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist, begleitend zu den anderen therapeutischen Maßnahmen, eingesetzt werden.

Mußestunden geniessen – auch ohne großen Aufwand

Dieses Jahr fallen die Weihnachtsfeiertage dafür ja recht günstig, es schliesst sich noch ein Sonntag an und bietet eigentlich die Gelegenheit, ein wenig freie Zeit für sich selbst zu reservieren.  Mußestunden – das klingt so schön altmodisch und betulich – aber ich muss gestehen, es fällt mir noch immer schwer, das auch in die Tat umzusetzen.

Muße – einfach nur die Seele baumeln lassen und nichts tun, eigentlich ist das doch etwas Herrliches.

Und trotzdem regt sich irgendwo im Hinterkopf das schlechte Gewissen. „Müßiggang ist aller Laster Anfang“ weiß der Volksmund zu verkünden. Und anscheinend geht es nicht mir allein so, denn beim Suchbegriff „Mußestunden geniessen“ spuckt mir die Suchmaschine gleich eine ganze Reihe von Reiseangeboten aus.

Mußestunden nur im Urlaub? Warum nicht in den Alltag integrieren? So als kleine Urlaube vom Alltag, jeden Tag ein paar Minuten ganz ohne Verpflichtungen und nur für mich. Einfach nur aufs Sofa legen, eine Tasse Tee dazu und alle Verpflichtungen mal warten lassen. Jetzt bin erstmal ich dran! Das Fachbuch darf zugeklappt bleiben, der Staubsauger an seinem Platz bleiben, die Arbeit läuft nicht weg, während ich meine Akkus auflade.

Meine Zeit für mich, die mir hilft, später wieder für alle anderen und alles andere dasein zu können. Es gelingt mir immer öfter immer besser. Die Zeit, die mich davor bewahrt, auszubrennen, oder so schön neudeutsch dem ‚burnout‘ zum Opfer zu fallen.

Wie sieht es bei Euch damit aus? Könnt Ihr das geniessen und Euch zugestehen? Oder vertreibt Euch das Gemaule des schlechten Gewissens vom Sofa? Wie sehen Eure Mußestunden (oder -minuten) aus?