Ich geb’s zu, eigentlich war es die reine, kindliche Freude, die mich gestern Nachmittag nach draußen getrieben hat.
Um unsere alte Dorfkirche herum stehen sie und spenden im Sommer Schatten für alle die sich dort im Park aufhalten. Ob nach dem Kirchenbesuch oder einfach mal so, sie verbreiten eine angenehme, ruhige und etwas besinnliche Atmosphäre.
Das Licht fällt sanft durch die Laubkronen und lässt die Alltagshektik in den Hintergrund treten.
Und jetzt bereiten sie (inneren) Kindern noch eine ganz besondere Freude.
Ausgebeulte Hosentaschen und nur noch einmal bücken, aber dort liegt ja noch so eine wunderschöne…
Sie schmeicheln der Hand und fühlen sich einfach gut an:
Und da mich gerade das Fühlen so beschäftigt, kamen natürlich gleich wieder viele Ideen in meinen Kopf.
Die Kastanien lassen sich ja nicht nur einfach so aufsammeln, bei dieser Gelegenheit lohnt es sich schon ein bisschen genauer hinzuschauen und hinzufühlen. Die dunklen, glänzenden Stellen fühlen sich so ebenmässig, glatt und ein wenig kalt an. Die helleren Stellen sind samtiger, manchmal sogar ein wenig klebrig. Und die genaue Form unterscheidet sich von Kastanie zu Kastanie, auch wenn sie auf den ersten Blick doch so gleich aussehen.
Wer schafft es, sich mit geschlossenen Augen eine Kastanie zu nehmen, sie so genau zu befühlen und erkunden, dass er sie anschließend aus einer Gruppe wieder herausfindet? Entweder durch Schauen und/oder durch Fühlen.
Das Ganze lässt sich natürlich auch variieren und mit Steinen, Eicheln, Haselnüssen etc. durchführen.
Aber gerade die Kastanien haben für mich ihren ganz besonderen Reiz.