Ich nehme mal wieder einen Suchbegriff zwischenrein, der immer wieder Besucher auf meine Seiten führt. „Wenn Kinder am unteren Bildrand malen“ war das Thema.
Und meine Antwort, wenn mich jemand direkt danach fragen würde, wäre: „Dann ist das sehr wahrscheinlich Teil der normalen Malentwicklung. Trotzdem kommt es natürlich auf den Einzelfall an“.
Sehr viele Kinder, ‚gefühlt‘ noch mehr die Mädchen als die Jungs, malen oft lange Zeit Bilder, die in etwa so aussehen:
Das kann variieren. Die Blumen können auch Bäume sein, vielleicht sogar Tiere oder Menschen. Das ‚Grundbedürfnis‘ einer Erde unten und eines Himmels oben ist aber relativ charakteristisch. Die Begrenzungslinien oben und unten sind Anfang einer Entwicklung. Über einen längeren Zeitraum sollte diese Entwicklung erkennbar sein. Es kommen mehr Elemente ins Bild oder sie werden detaillierter. Sie werden geordnet, oft nach Groß und Klein. Sie wachsen aufeinander zu, erobern den ‚Luftraum‘. Da fliegen Schmetterlinge oder die Bäume wachsen in den Himmel. Auch Häuser finden irgendwann ihren Platz in den Bildern.
Entwicklung ist beim Malen wichtig
Wenn ein Kind wirklich über längere Zeit nur und ausschließlich am unteren Bildrand malt, dann kann das ein Hinweis auf Probleme irgendwelcher Art sein. Muss es aber nicht zwingend. Genaueres lässt sich da nur sagen, wenn der Blick aufs ganze Kind gerichtet wird. Und wichtig ist, dass das Kind genügend Gelegenheit hat, frei zu malen, sich dabei zu entwickeln. Ganz in seinem eigenen Tempo. Dieses Tempo kann ganz verschieden sein. Deshalb möchte ich auch keine Aussage über den Zeitraum treffen. Manche Kinder entwickeln sich kontinuierlich, anderen in Sprüngen. Dazwischen gibt es alle Varianten. Bewahren Sie Bilder auf, schreiben sie das Datum auf die Rückseite. Ein Vergleich mit Bildern von vor drei Wochen, drei Monaten und einem Jahr oder zwei Jahren sollte Unterschiede zeigen.