Auch wenn sie kaum auffallen – es gibt sie doch: die introvertierten Kinder.
Wo andere rumtoben und schreien, wild spielen und eher gebändigt werden müssen, da sitzen sie vielleicht ganz versunken mit einem Buch oder Spielzeug still in ihrer Ecke. Sie sind zurückhaltend und ruhig, dabei aber nicht unbedingt verschüchtert. Oftmals gehen sie im Trubel unter, finden wenig Beachtung. Es ist ihr Naturell, dass sie schon sehr früh sehr viel mit sich selbst ausmachen.
Für Eltern, Lehrer und Erzieher sind diese Kinder eigentlich recht angenehm zu handhaben, auch wenn es oftmals schwer ist, zu differenzieren, ob sie nun geistig anwesend sind oder vielleicht in eine Traumwelt versunken.
Gerade bei Kindern mit diesem Grundcharakter ist es oft sehr schwer zu erkennen, wenn sie etwas bedrückt und unter Umständen fast unmöglich herauszufinden, was das nun ist.
Diese Kinder brauchen ganz besonders viel Achtsamkeit und Aufmerksamkeit – vor allem dann, wenn man als Elternteil oder andere Bezugsperson auch nur den Hauch einer Ahnung hat, dass sie Probleme mit sich herumtragen. Da gilt es ganz genau zuzuhören, auf kleinste Andeutungen zu achten und sich viel Zeit für Gespräche und Beschäftigung zu nehmen.
Ich habe solche Kinder im Malatelier und ich habe sie gern da.
Ihre Bilder sind für sie eine Möglichkeit, um Sorgen und Nöten Ausdruck geben zu können, ohne dafür Worte finden und gebrauchen zu müssen. Diese Bilder können ein Hilfeschrei sein, der oft unspektakulär daherkommt. Genaues Hinschauen ist notwendig, nicht nur auf das fertige Bild, sondern vielmehr noch auf den Malprozess.
Es kann dann sein, dass das Malen allein schon hilft, ein Problem zu klären. Es kann aber auch sein, dass sich beim Malen zeigt, dass zusätzliche Hilfe notwendig ist. Aber so gut wie immer hilft das Malen dabei, dies zu erkennen und zu ermöglichen.
Ich mag die introvertierten Kinder so sehr, dass ich ihnen eine eigene Website gewidmet habe, sie heißt Stilles Kind.
Bildquelle: wikicommons
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