Es klingt wie eine Binsenweisheit und trotzdem haben viele Menschen (da nehme ich mich gar nicht aus) Schwierigkeiten mit dem Loslassen. Ob nun bestimmte Gegenstände wie Bücher, CDs, Kleidung oder Geschirr, ungesunde Beziehungen, ein ungeliebter Job oder erwachsen werdende Kinder. Manche hängen an fast allem, andere haben nur wenige ‚Schätze‘.
Oft zieht sich das Festhalten durch viele Lebensbereiche durch.
Überquellende Bücherregale verbünden sich mit vollgestopften Kleiderschränken, Geschirrschränken, Kühlschränken, Schuhschränken, Kellern und Dachböden. Auch im imateriellen Bereich wird festgehalten. „Loslassen schafft Platz für Neues“ weiterlesen
Dörthe Huth vom Blog für innere Stärke hat mich für diesen Award nominiert – ganz lieben Dank dafür! Dörthe widmet sich dem großen Thema Lebensfreude und Persönlichkeitsentwicklung. Sie schreibt selbst Ratgeber und stellt thematisch passende Bücher vor, führt Interviews und noch viel mehr.
Hier ihre Fragen, die ich gerne beantworte:
1. Wo würdest du am liebsten leben?
Ich bin in der glücklichen Lage, dort zu leben, wo ich gerne lebe. Ein altes Haus (seit einigen Generationen im Familienbesitz) in einem sehr netten kleinen Dorf. Der alte Dorfkern wimmelt nur so von unkonventionellen Leuten und Lebensformen. Trotzdem ist es nicht weit in die größeren und kleineren Städte der Rhein-Neckar-Region. Hier liegt die Natur vor der Haustür und die Kultur um die Ecke – übrigens nicht nur in den Städten, sondern gerade auch in den kleinen Dörfern.
2. Wie kamst du auf die Idee für Deinen Blog?
Es begann während meiner Ausbildung zur Maltherapeutin. Zunächst noch bei einem Bloganbieter, seit einigen Jahren auf eigenen Domains. Es war für mich eine Möglichkeit, das Gelernte zu reflektieren, mir ‚zu eigen zu machen‘.
3. Worüber schreibst du in deinem Blog am liebsten?
Hier auf diesem Blog schreibe ich über Themen, die im engeren oder weiteren Sinn mit Persönlichkeitsentwicklung und Kreativität zu tun haben. Gedanken dazu, die mich gerade beschäftigen. Aber auch Anregungen von außen greife ich gern auf. Ganz egal, ob das nun Suchbegriffe sind, über die Leser auf meinen Blog gekommen sind oder auch eigene Querdenkerei. Es gibt Muster, die sich in unterschiedlichsten Lebensbereichen durchziehen können und übertragen lassen. Da können dann schonmal Beispiele aus dem Garten aufs Leben übertragen werden.
4. Was tust du bei einer Schreibblockade?
Abwarten und Tee trinken. Oder versuchen, ob ich zu einem meiner anderen Themen ins Schreiben komme. Wenn es wirklich dringend und wichtig ist, dann kann es auch sein, dass ich einfach anfange zu schreiben, wohl wissend, dass ich die ersten Sätze oder Absätze vermutlich nicht verwenden werde.
5. Wie entspannst du dich am liebsten?
Das ist ganz unterschiedlich. Ich kann mich gut entspannen, wenn meine Hände irgendwas tun – da spielt es fast keine Rolle, ob Malen, Bildhauern, Nähen, Basteln, Gartenarbeiten, Renovieren oder Fenster putzen (nicht aber bügeln!). Manchmal lege ich aber auch die Hände in den Schoß oder um eine Teetasse. Streichle die Katze und sitze einfach nur in der Sonne. Fotografiere, male oder tauche in Musik ein.
6. Wann bist du am kreativsten?
Eigentlich immer, ganz besonders aber in der letzten Minute. Ich improvisiere ausgesprochen gern (und kann damit manchmal meine Mitmenschen zur Weißglut oder Verzweiflung bringen). Das zieht sich durch alle Lebensbereiche, und betrifft nicht nur das, was man so allgemein als ‚kreativ‘ betrachtet. Für mich ist es auch Kreativität, neue, ungewöhnliche Lösungen für Alltagsthemen zu finden. Irgendetwas zweckentfremdet zu verwenden, mit einfachen Mitteln zum Ziel zu kommen.
7. Was machst Du in deiner Freizeit am liebsten?
Zeit mit Menschen verbringen, die mir am Herzen liegen. Musik, am allerliebsten live (aber auch in der Form der Mitarbeit an einem Musikmagazin). Konzerte in kleinen Locations mit Bands, die ihre eigene Musik mit Herzblut und Leidenschaft machen. Ganz allgemein lasse ich mich gern auf neue Erfahrungen ein.
8. Wer ist dein Lieblingsautor?
Ich mag Erich Kästner und Astrid Lindgren sehr gern. Aber auch die schrägen Romane des John Irving, den Mix aus Fantasy und Fakten bei Isau und viele andere Autoren.
9. Was ist dein Lieblingsbuch?
DAS Lieblingsbuch habe ich nicht. Doch es gibt einige Bücher, die ich immer mal wieder zur Hand nehme, von denen ich glaube, dass es immer wieder Neues darin zu entdecken gibt. Das sind solche Klassiker wie „Der kleine Prinz“ oder die Werke der oben genannten Autoren. Gerade wiedergelesen hab ich auch „Dienstags bei Morrie“, mal wieder lesen möchte ich Peter Ustinovs „Der alte Mann und Mr. Smith“.
10. Welche Ideen würdest du momentan gerne umsetzen?
1000 und keine. Ich hab mich daran gewöhnt, mehr Ideen zu haben, als ich jemals umsetzen kann. Das, was mir gerade wichtig ist, setze ich um, oft mehrere Projekte parallel. Manchmal verzettele ich mich dabei, aber zumeist gelingt es mir, die Fäden wieder zusammenzuführen und Dinge auch zu Ende zu bringen. Oder aber bleiben zu lassen, wenn ich feststelle, dass es für mich nicht mehr passt oder zu viel Energie verschlingen würde.
11. Was macht dich glücklich?
Die vielen kleinen Dinge des Lebens. Eine Tasse Tee oder Kaffee bei Sonne im Garten. Gute Gespräche. Gemeinsam kochen und essen. Überwiegend tun zu können, was ich gerne mag. Mit mir selbst im Reinen zu sein.
Susanne, die als Ernährungsberaterin bloggt und mich dabei durch ihre sachliche und kritische Betrachtungsweise immer wieder überzeugt – keine Wunderdiäten, sondern viel Wissen und gesunder Menschenverstand.
Anne Kerstin Busch, die übers Schreiben bloggt und mich gerade kürzlich mit ihren Gedanken zu ‚Unvollendeten‘ sehr inspiriert hat.
Und hier folgen nun meine Fragen an die Nominierten:
Wie kamst du auf die Idee für Deinen Blog?
Was inspiriert dich zum Schreiben?
Was tust du bei einer Schreibblockade oder auch einer allgemeinen Blockade?
Wie entspannst du dich am liebsten?
Wann bist du am kreativsten?
Was ist dir wichtig im Leben?
Welche Bücher haben dich stark berührt?
Wo lebst du oder würdest du am liebsten leben?
Was würdest du auf die berühmte einsame Insel mitnehmen?
Was macht dich glücklich?
Was sollten deine Leser noch unbedingt über dich wissen?
So gebt Ihr den „Liebster Award“ weiter:
1. Verlinkt die Person, die Euch nominiert hat. In diesem Fall: www.malen-befreit.de
2. Beantwortet meine elf Fragen.
3. Wählt Blogs aus und nominiert diese.
4. Teilt den Bloggern mit, dass ihr sie nominiert habt.
5. Denkt euch elf Fragen aus, die Ihr den Blogs stellt, die Ihr nominiert habt.
Wer hier viel Feng Shui erwartet, könnte enttäuscht werden, denn auch wenn Karen Kingston als international bekannte Expertin auf diesem Gebiet gilt, dreht sich dieses Buch doch sehr viel mehr um das Gerümpel.
Welche Arten von Gerümpel gibt es überhaupt?
Kingston unterscheidet in:
Dinge, die man nicht gebraucht oder liebt
Dinge, die unordentlich und schlecht organisiert sind
zu viele Dinge auf zu engem Raum
alles, was nicht zu Ende gebracht wurde
Wie das Gerümpel das Leben beeinflusst und warum die Leute den Krempel überhaupt aufheben, sind weitere Fragen, denen sie sich widmet. Neben dem, mittlerweile ja in allen Varianten durchgespielten Gedankengang, dass das Festhalten an Altem verhindert, dass Neues den Weg findet, setzt Kingston dabei durchaus auch auf die Hintergründe, die zu diesem Festhalten führen.
An Beispielen führt sie aus, wie nach dem Loslassen ganz andere Bedürfnisse zum Vorschein kamen. Ob es nun die Zeitschriftensammlung ist, die darauf wartet, sortiert und gelesen zu werden, und damit die eigentlich gewünschte Urlaubsreise verhindert oder eine Sammlung von alten Postkarten auf dem Dachboden das eigentliche Bedürfnis nach zwischenmenschlichen Kontakten und Beziehungen verdeckt. In ihren Beispielen steckt hinter dem Gerümpel eine ganz andere Ebene.
Nachdenken über das eigene Gerümpel
Karen Kingston lädt damit zum Nachdenken über das eigene Gerümpel ein. Nur in den seltensten Fälle lässt sich das im Buch Geschilderte direkt übertragen. Es sensibilisiert aber für das Erkennen von „Gerümpel“ und kann so durchaus dazu motivieren, das Thema anzugehen und auszumisten.
Wie das am geschicktesten anzupacken ist, erklärt sie ebenfalls ausführlich, ob es nun den Kleiderschrank (vielleicht sogar mit Farbberatung), den Schreibtisch, die Rumpelkammer oder den Keller betrifft.
Allerdings habe ich persönlich so meine Schwierigkeiten damit, wenn es zu „esoterisch“ wird. Wenn beispielsweise das Entfernen zerbrochener Spiegel aus der Wohlstandszone des Büros, für neue Aufträge aus heiterem Himmel, respektive den gelben Seiten sorgt, dann melden sich bei mir sofort Zweifel.
Nichtsdestotrotz finde ich das Buch recht brauchbar als Anregung, um ein Grundverständnis zu erlangen.
Allerdings – und darin unterscheidet sich dieser Ratgeber nicht von vielen anderen – mit dem Lesen allein ist es ja nicht getan. Ich muss gestehen, ich lese gern Ratgeberbücher. Das Umsetzen des Gelesenen fällt mir dann aber noch immer schwer oder gelingt gar nicht. Aus diesem Buch habe ich jedoch einiges mitgenommen, das Loslassen fällt mir leichter und immer mal wieder ertappe ich mich schmunzelnd beim Horten.
Doch wie so oft ist es eine Mischung aus ganz vielen Faktoren, die schließlich eine Veränderung bewirken. Was das Thema Gerümpel angeht, war bei mir ganz sicher mit ein Faktor das Ausräumen von Wohnungen alter Menschen. Dabei habe ich die Erfahrung gemacht, dass sie alle ihre Marotten hatten und „Nester“ mit ziemlich unsinnigen Gegenständen angesammelt haben – Kronkorken, Brötchentüten (fein säuberlich glattgestrichen und gefaltet), Geschenkschleifen und Sardinendosenöffner zum Beispiel. Das würde ich meinen Nachkommen dann doch gern ersparen…
Welche Erfahrungen haben Sie mit Gerümpel und Loslassen gemacht?
Da mir das Thema „Loslassen“ in den letzten Tagen mehrfach begegnet ist, hab ich gerade gezielt danach gesucht und bin über eine Darstellung gestolpert, die mich doch sehr skeptisch gemacht hat:
Ganz ehrlich – mich macht sowas sehr nachdenklich. Reine Kopfsache?
Einfach nur mit den Gedanken beschließen, „jetzt lasse ich los“ und schon klappt das? Ein paar unterstützende Methoden dazugegeben und spätestens dann aber?
Ich zweifle – habe selbst erlebt, dass das mit vielen Problemen durchaus geht, mit anderen aber ganz hartnäckig nicht.
Manche Themen konnte ich nicht mit dem Kopf und meinem Verhalten lösen.
Eine viel tiefgreifendere Veränderung war notwendig, um das Thema wirklich be-greifen zu können.
Mir ein Bild zu machen.
Blockaden zu lösen.
Ich selbst habe viele meiner Themen begleitet gemalt und plötzlich ging das, was Jahre hartnäckig überdauert hat, ganz einfach. Andere Themen habe ich auf anderen Wegen gelöst. Menschen in meinem engen Umfeld habe durch kreatives Schreiben ganz erstaunliche Erfolge erzielt. Oder durch Klopfen, oder oder oder…
„Loslassen“ sollten wir vielleicht den Glauben an die eine, einzig richtige Methode. An die einfachen, universell funktionierenden Möglichkeiten. So unterschiedlich wie die Menschen sind, sind auch ihre Themen.
Aber einen Versuch ist es immer wert, auch wenn ein Thema vielleicht bisher unlösbar erschien.
So selten ist das gar nicht und sie tritt auch nicht nur bei Menschen auf, die sich generell mit sozialen Kontakten schwer tun: Die Angst oder Unsicherheit mit Unbekannten am Telefon zu kommunizieren.
Es gibt dafür viele mögliche Gründe und Ursachen und noch vielfältigere Auswirkungen. Was beim Einen dazu führt, alle Termine im persönlichen Kontakt wahrzunehmen, „löst“ die Andere vielleicht per Mail, während ein Dritter gleich gar keine Kontakte mehr aufnimmt, zumindest nicht solche, die ein Telefonat erfordern.
Warum ich hier darüber schreibe?
Nun, zum einen ist es mir gerade gestern wieder mal begegnet. Eine Frau, eigentlich sehr offen und aufgeschlossen, erwähnte im (direkten) Gespräch, dass es für sie ein Thema ist.
Zum anderen ist das ein sehr schönes und konkretes Beispiel für ein Anliegen, das mit einem Metaphernbild ganz schnell und einfach aufgelöst werden kann.
Kennst Du diese Angst auch? Was hilft Dir dann oder wie vermeidest Du diese Situation?