Er trinkt nur wenn…. er trinkt nur weil….

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Hilft nicht weiter!

Wie hoch muss der Leidensdruck der Angehörigen von Süchtigen sein, bis die Entschuldigungen aufhören?

Der Glaube an die Veränderungsmöglichkeiten von Menschen ist wichtig und grundsätzlich eigentlich positiv. Wenn ich nicht daran glauben würde, könnte ich meinen Beruf an den Nagel hängen.

Gleichzeitig sehe ich aber auch, dass Veränderungen nur aus eigenem Antrieb und eigenem Leidensdruck stattfinden können. Einen anderen Menschen zu verändern ist unmöglich, wenn dieser das nicht selbst wirklich will. Ihn in seinem Unwillen aber zu unterstützen ist kontraproduktiv. Entschuldigungen, wie sie die Überschrift andeutet, lassen sich immer finden. Mal ist es der Stress im Beruf, mal der Private. Der Trinker wird von Freunden dazu verführt oder durch die Umstände dazu gezwungen. Er würde ja gern aufhören, wenn nur erst….

Es gibt keinen vernünftigen Grund Alkohol zu trinken, Pillen oder sonstige Drogen zu nehmen. Kein Problem der Welt wird dadurch gelöst, im Gegenteil: Beziehungen zerbrechen daran, der Führerschein ist (hoffentlich schnell genug) weg.

Und doch wird von Nahestehenden nach Verständnis gesucht, vermeintliche Gründe gefunden. Verantwortungsgefühl kann dabei eine Rolle spielen und vielleicht der (unbewusste) Gedanke, Schuld am Konsum zu sein. Die Leidensfähigkeit wird oft genug bis über alle Grenzen hinaus strapaziert. Damit wird aber auch Leidensdruck vom Süchtigen genommen. Wenn sein Verhalten gedeckt, womöglich sogar noch unterstützt wird, sinkt sein Leidensdruck, der ihn vielleicht noch zur Veränderung motivieren könnte.

Gründe für diese Co-Abhängigkeit gibt es unendlich viele, wahrscheinlich sogar noch mehr als für die Abhängigkeit.

Ein allererster Schritt aus der Co-Abhängigkeit heraus könnte sein, sich immer wieder vor Augen zu halten, dass  Alkohol-/Drogenmissbrauch kein Problem der Welt löst und deshalb auch nicht zu rechtfertigen ist. Durch kein „wenn“ und „weil“ – Basta 😉

Klar klingt das banal und ist nicht die Lösung. Aber ein allererster Schritt!

 

Bildquelle: WikiCommons

Zum Weltfrauentag – Powerfrauen

Es ist schon ein paar Jahre alt, das Buch, das ich heute vorstellen möchte und ich muss gestehen, ich habe es auch nur mitbestellt, um auf den Mindestbestellwert bei einem Second-Hand-Anbieter zu kommen. Doch als es dann da war, wurde ich angenehm überrascht.

Powerfrauen – die neuen Vierzigjährigen von Regine Schneider

In Protokollen lässt die Autorin Frauen über ihre Erfahrung mit der Zeit um den 40. Geburtstag herum berichten. Die Geschichte, die in diesen Protokollen erzählt werden, erscheinen mir nach wie vor aktuell. Ob nun die Autorin selbst, die ihren runden Geburtstag erzwungenermaßen alleine verbringt, weil der Lebensgefährte gegen alle Versprechungen im Vorfeld doch nicht pünktlich von der Dienstreise zurückkehrt, oder eine Wirtin, die sich bewusst für das Alleinleben entscheidet, in allen Protokollen stehen Frauen im Mittelpunkt, die anfangen ihr Leben in die eigene Hand nehmen.
Ob nun nach langer Familienzeit, wegen einer jüngeren Frau vom Partner verlassen oder krank geworden durch ein unangemessenes, eingeengtes Leben, die Lebensmitte wird von ihnen als Chance begriffen und genutzt.
Ergänzt werden die Geschichten durch Interviews mit Psychologen und Hintergrundinformationen.
Das Buch kommt völlig ohne erhobenen Zeigefinger aus und liefert keine Anleitungen, wie diese Veränderungen durchzuführen sind. Es sind Anekdoten zum Mut machen und sich wiederfinden.

Powerfrauen

 
Powerfrauen – die neuen Vierzigjährigen / Frauen ab 40 bei Amazon bestellen

 

Mein eigener Weg

„Ich kann meinen eigenen Weg haben“

Der Weg
Wie geht dieser Weg weiter?

Das ist doch selbstverständlich, dass ich meinen eigenen Weg gehe, oder etwa nicht? Wer soll mir schon was vorschreiben, ich bin doch erwachsen und weiß was ich will.

Oder vielleicht doch nicht so ganz? Wie oft denken wir, „das steht mir im Weg, ich würde so gern dies und das tun ABER….“

Es gibt tausend Gründe, den eigenen Weg nicht zu gehen.

Fangen wir damit an, ob ich denn meinen eigenen Weg wirklich erkenne. Im günstigsten Fall habe ich ein klares Ziel vor Augen. Was ist Dein Ziel? Kannst Du es klar formulieren oder ist es eher diffus? Wenn kein Ziel erkennbar ist, ist jeder Weg irgendwie richtig und doch irgendwie falsch.

Also Schritt 1 – das Ziel definieren, so klar wie möglich.

Wenn das Ziel feststeht, führt dorthin nun nicht unbedingt ein gerader Weg.

Der Weg windet sich, hat Abzweigungen und Kreuzungen. An jeder Weggabelung müssen wir uns wieder die Frage stellen, ob uns dieser Weg zum Ziel führt, oder hinter der nächsten oder übernächsten Kurve weg davon. Und wenn er uns wegführt, wann erkennen wir das?

Und wie verhalten wir uns in so einem Fall? Eigentlich ist doch der Weg, den wir gerade laufen, ganz angenehm. Nicht zu steil, ein schöner Ausblick, ganz bequem zu gehen. Ist es nun ein Umweg? Oder ein Irrweg? Komme ich darauf meinem Ziel näher oder entferne ich mich ganz unbemerkt davon? Innehalten – ist das Ziel überhaupt noch mein Ziel? Oder muss ich das neu definieren?

Und eigentlich würde ich ja jetzt am liebsten quer durchs Gelände rennen – darf ich das denn? Was kann da nicht alles passieren? Soll ich nicht lieber auf den breiten, ausgetrampelten Pfaden blieben, auf denen schon so viele vor mir gegangen sind? Kann ich auf diesem breiten Weg einfach so umkehren und nach der für mich passenden Abzweigung suchen? Jetzt bin ich doch schon so weit gelaufen, auch wenn es von meinem eigentlichen Ziel wegführt?

Ich kann meinen eigenen Weg haben.

Im Zickzackkurs, unbequem, voller Umwege und doch – meiner!