Was ist denn nun der Unterschied zum Malen zu Hause?

Es sind nicht die Materialien allein

Ich kann mir gut vorstellen, dass dieser Gedanke Einigen beim Lesen hier immer wieder durch den Kopf geht.

Einer meiner Malenden hatte ihn während des Malens ausgesprochen – und dann ein paar Unterschiede gleich selbst festgestellt:

Wer stellt sich daheim schon über zwanzig verschiedene Farbtöne bereit?

Dazu einen ganzen Haufen Pinsel und Farbschüsselchen?

Das große Papier gibt es auch nicht an jeder Ecke – Erwachsene malen auf 100×70 cm, Kinder auf dem halben Format.

Wer hat einen wirklich ungestörten Raum, in dem das Papier direkt an die Wand gehängt werden kann?

Das alles sind äußere Gründe, die sich noch irgendwie einrichten liessen.

Aber es ist noch mehr dabei:

Eine Kollegin hatte mich besucht und wir haben gemeinsam in meinem Atelier gemalt – jede für sich. Wir hatten alles – den Raum, die Farben, Papier und doch war es nicht das Gleiche. Die Atmosphäre ist völlig anders, wenn jeder so vor sich hinmalt.

Es fehlt die Sicherheit, dass – wenn immer es nötig ist – da jemand für mich da ist. Dass meine „Bilderhebamme“ zur richtigen Zeit eingreifen wird und mich die ganze Zeit wohlwollend und aufmerksam begleitet – auch wenn sie vielleicht nur da steht und oberflächlich betrachtet nichts tut.

So wie die Hebamme bei der echten Geburt nur im richtigen Moment da sein muss, um das Richtige zu tun, so ist es auch bei der „Bildgeburt“.

Eigentlich kann man es gar nicht richtig erklären – probier’s doch einfach mal aus!

Kinderwerkstatt Malen – ein tolles Buch

Ein wunderschön gemachtes Buch aus der Praxis.

Christina Studer erzählt in vielen anschaulichen Episoden aus ihrem reichen Erfahrungsschatz im begleiteten Malen mit Kindern. So ganz nebenbei wird damit auch ein Verständnis dafür geweckt, was diese Art zu malen für die teilnehmenden Kinder bedeutet.

Die unterschiedlichsten Aspekte kommen da ans Tageslicht. Manche Bilder müssen gemalt werden, um zur Stille zu finden. Andere zeigen einen inneren Plan auf.

Bilder können als Medizin wirken, ein asthmakranker Junge findet über einen Asthmakiller hin zu seinem wirklichen Sinnbild, einem Wal. Auf zwölf aneinander gefügten Blättern entsteht ein großer Wal, der eine kräftige Fontäne aussprudelt und so seinem kleinen Maler den Weg zeigt, mit dem Asthma besser umzugehen.

Andere Kinder arbeiten ihre Situation in der Familie auf, sei es nun ein Geschwisterkind und damit verbundene Gefühle von Eifersucht und Neid oder auch eine Trennung der Eltern und die damit verbundenen Schwierigkeiten. Trauer findet ihren Raum, aber auch Freude.

Die großen und kleinen Erlebnisse eines Kinderlebens finden ihren Weg auf Papier.

Christina Studer versteht es sehr gut, ihre Erklärungen mit den Praxisbeispielen zu kombinieren und so einen anschaulichen und gut lesbaren, fundierten Einblick in die Arbeit mit Kindern im Malraum zu geben.

Bilder auf dieser Website

Gelegentlich finden sich hier Bilder, die aus dem begleiteten Malen stammen. Dabei handelt es sich in der Regel um Bilder, die ich gemalt und für die Veröffentlichung ausgewählt habe. Klientenbilder stelle ich nicht ein, es sei denn, ich erhalte eine ausdrückliche Freigabe dafür.

Natürlich wäre es im ein oder anderen Fall interessant mehr zu schreiben und auch die zugehörigen Bilder zu zeigen. Da aber das, was im Atelier passiert, auch im Atelier bleiben muss, bitte ich um Verständnis für mein Vorgehen.

Einzelne Fallschilderungen werden von mir soweit reduziert und anonymisiert, dass kein Rückschluß auf die betroffenen Personen möglich ist.

Das alles gilt auch und ganz besonders für die Bilder, die Kinder bei mir malen. Denn gerade Kinder sehe ich als ganz besonders schützenswerte Wesen an. Im Normalfall wählen die Kinder nach einer gewissen Anzahl von Maleinheiten die Bilder aus, die sie mit nach Hause nehmen und ihren Eltern zeigen möchten.

Sollte mir jedoch beim Malen etwas wirklich Gravierendes auffallen, seien es nun Hinweise auf Entwicklungsverzögerungen, starke Ängste oder andere Themen, so suche ich das Gespräch mit den Eltern. Einer Zusammenarbeit mit Ärzten, Psychologen oder anderen Therapeuten (beispielsweise Ergotherapeuten, Logopäden…)  stehe ich aufgeschlossen gegenüber, das Malen stellt keinen Ersatz für andere Therapien dar, sondern eine sinnvolle Ergänzung.

Häufig kommen Kinder zum Malen, die aus den unterschiedlichsten Gründen bereits therapeutisch behandelt wurden. Vorinformationen dazu sind für mich wertvolle Hinweise, die mir helfen können, noch besser auf die einzelnen Kinder einzugehen. Ganz egal ob ADS/ADHS, Sprachprobleme, Entwicklungsverzögerungen, Mobbing, Trauererlebnisse – all das sind wichtige Faktoren im Gesamtbild.

Sonderaktion in der Vorweihnachtszeit – Mein Mittwoch

Gerade in der Vorweihnachtszeit bleibt die Besinnlichkeit oft auf der Strecke. Hier muss noch was vorbereitet werden, dort noch gebacken, da ein Geschenk gebastelt, dazwischen drängen sich an den Wochenenden die Weihnachtsfeiern und das Haus will auch noch auf Hochglanz gebracht werden. Gerade unter solchen Umständen ist es wichtig, kleine Inseln der Ruhe in den stressigen Alltag einzubauen.

Warum nicht beim Malen?

Mein Mittwoch

– Innehalten –

– Kraft tanken –

– zu mir finden –

Gerade in der hektischen Vorweihnachtszeit fehlt uns oft die Gelegenheit zur Ruhe zu kom­men. Mit Farbe und Papier besinnen wir uns auf unsere inneren Bilder und finden unsere Balan­ce wieder.

Für Erwachsene

Mittwoch 9:00 bis 11:00 Uhr
oder
Mittwoch 18:00 bis 20:00 Uhr
am 25.11., 2.12., 9.12., 16.12, 23.12.2009
Sonderpreis: nur 15 Euro pro Termin

Da nur eine begrenzte Anzahl an Plätzen zur Ver­fügung steht, ist vorherige Anmeldung unbe­dingt erforderlich.

Es grüßt Dich herzlich

Sabine Feickert

Bildergespräch – wie beeindruckend.

Wenn jemand eine Weile regelmässig begleitet gemalt hat, findet ein „Bildergespräch“ statt. Dazu werden alle bereits gemalten Bilder im Atelier aufgehängt.

kaefer
Was willst du mir denn erzählen?

In einem Einzeltermin werden dann die Bilder gemeinsam von der Malenden und der Malleiterin betrachtet und besprochen.

Der Eintritt ins Atelier ist wirklich beeindruckend, alle Wände hängen voll mit meinen Bildern. Wie alte Bekannte oder auch fast Fremde hängen sie da. Manche wecken beim Betrachten eine Flut an Emotionen, andere sind noch immer rätselhaft. Und einige sind dabei, an die ich mich gar nicht mehr richtig erinnern kann.

Im Gespräch wird nach Verbindungen gesucht, manchmal haben Bilder, die zeitlich voneinander entfernt, entstanden sind, einen gemeinsamen Hintergrund. Manchmal gibt es ganze Bilderserien, die fortlaufend ein Thema behandeln.

Andere verschliessen sich auch jetzt noch und wollen ihre Bedeutung (noch) nicht preisgeben.

Spannend ist das!

Aufschlussreich!

Hilfreich!

Und beeindruckend bunt!

„Das hat Spaß gemacht!“

…erklärte mir der Junge, der am Dienstag zum ersten Mal zum Malen da war, mit leuchtenden Augen und strahlendem Gesicht.

Der zwölfjährige war als Extremfrühchen geboren und hat noch immer mit Entwicklungsverzögerungen als Spätfolge zu tun. Dazu kommen soziale Probleme. Er ist ein eher stiller, braver Junge, der in einer lebhaften Klasse untergeht und oft durch die Unruhe der anderen mitgestraft wird. Anschluß findet er nur schwer, wird auch häufiger ausgelacht oder gehänselt. Intellektuell und kognitiv ist er seinem Alter voraus, körperlich gehört er zu den Kleinsten der Klasse.

Vor kurzem starb auch noch der Opa, der ihm eine sehr wichtige Bezugsperson war.

Er musste sich ziemlich überwinden, das Malen auszuprobieren, denn durch den schulischen Kunstunterricht gab es schon frustrierende Erlebnisse, er bemüht sich und kann nicht so, wie es erwartet wird. Nur weil der beste Freund schon seit längerer Zeit bei mir malt, wollte er es dann doch auch ausprobieren.

Schon gleich zu Beginn, nachdem ich ihm die Atelierregeln erklärt hatte, eröffnete er mir „Das find ich total gut, dass nix über die Bilder der anderen gesagt werden darf – in der Schule lachen sie mich aus“.

Nach einer halben Stunde (die Kirchturmuhr schlug), stellte er fest, dass die Zeit soooo schnell rumgeht und bedauerte es, dass die Maleinheit ’nur‘ eine Stunde geht.

Beim Malen zeigten sich schon Unterschiede in den Bildern der beiden fast gleichaltrigen Jungs. Wenn ich aber an das erste Bild des anderen Jungen zurückdenke, liegt das auch in der Übung begründet.  Zwischen den beiden war das aber überhaupt kein Thema, jeder konnte sich am Bild des anderen genauso freuen, wie am eigenen. Beide haben in der Stunde ein Bild fertigbekommen, zum Schluß erzählten sie die Geschichte zu ihrem Bild. Sie waren sehr zufrieden mit ihren Bildern und es ging ihnen richtig gut damit.

Mir zeigten sich erste Ansatzpunkte im Bild, die ich im Auge behalten werde.

Und nächste Woche kommt er wieder…

Wenn Kinder trauern

november

Auch Kinder müssen trauern dürfen. Ob nun ein geliebter Mensch oder „nur“ ein geliebtes Tier gestorben ist, Kinder empfinden dabei ein sehr starkes Gefühl der Trauer. Egal wie sie dieses Gefühl äußern, ihre Trauer braucht Raum. Ob sie dabei nun in Tränen ausbrechen, schreien, verzweifeln oder in sich reinfressen, genau wie Erwachsene müssen sie die Trauer ausleben dürfen.

Gerade bei Kindern ist die Trauer noch viel extremer als bei Erwachsenen und sollte sich auch so äußern dürfen. Ein gut gemeintes Ablenken schadet hier, auch wenn vielleicht der Eindruck entsteht, nun sei alles wieder gut. Oft werden Kinder zum ersten Mal mit diesem Gefühl konfrontiert. Die Welt gerät für sie aus den Angeln, nichts ist mehr so wie es war. Werden solche Gefühle unterdrückt, so nagen sie unter der Oberfläche weiter, können sich im Extremfall auch in körperlichen Symptomen äußern. Bettnässen bei bereits trockenen Kindern kann zum Beispiel ein solches Symptom sein.

Trauer braucht Ausdrucksmöglichkeiten

Manche Kinder zeigen ihre Trauer nach außen nicht oder nur wenig. Gerade wenn Eltern selbst auch trauern, wollen die Kinder ihre Eltern nicht zusätzlich belasten und versuchen, alles mit sich selbst aus zu machen. Diese Kinder sollten auf jeden Fall eine Möglichkeit erhalten um ihrer Trauer Ausdruck zu verleihen, bei Vertrauenspersonen außerhalb des Elternhauses.

Ein Beispiel aus der Fachliteratur fällt mir dazu ein: Im „Ereignis Kunsttherapie“ schildert Marie-Thérèse de Tscharner einen Fall aus ihrem Atelier. Ein siebenjähriger Junge hat sich in den letzten zwei Jahren zu einem traurigen und unlustigen Kind verändert. Er verarbeitet im Atelier die Trauer und die Schuldgefühle zum Tod seines Hundes. Der Hund wurde von einem Auto überfahren, der Junge machte sich Vorwürfe, weil er die Leine nicht halten konnte.  Beim Malen kann er seiner Trauer Ausdruck geben und mit dem letzten Bild einer Reihe, dem verstorbenen Hund einen Platz im Hundehimmel und seinem Herzen malen.

Farbige Tristesse in Grundschulfluren

Auch auf die Gefahr hin, dass ich mir mit diesem Beitrag keine Freunde unter Grundschullehrerinnen mache – ich behaupte inzwischen, dass ich die Qualität einer Grundschule in den Fluren erkennen kann.

Hängen dort Sonnenblumenbilder in Reih und Glied,eine wie die andere mit ultramarinblauem Himmel, so schwant mir schon Übles. Bisher hat mich das auch noch nicht getäuscht.

Vor meinem geistigen Auge sehe ich die Kinder vor mir, mit gebeugtem Rücken über ihrem Zeichenblock, mit kratzigen Borstenpinseln in der widerspenstigen Wasserfarbe rumrühren, die erst dann einen deckenden Farbauftrag auf dem Papier ermöglicht, wenn sie schaumig gerührt wurde. Das Papier weicht schnell auf, es wellt sich. Und – oweh – hier gerät Blau in das Gelb der Blume und vermischt sich zu Grün, das gibt bestimmt eine schlechte Note, wir sollten doch aufpassen, dass wir nicht über den Rand kommen. Und jetzt so viel Blau malen, immer um die Blume herum, wie langweilig……

Sicher hat die Schule einen Bildungsauftrag, die Kinder sollen dort was lernen. Und damit widerspricht sich das mit meiner Forderung, die Kinder sollen sich beim Malen frei entwickeln dürfen. Denn nach landläufiger Auffassung bedeutet Lernen ja, etwas vorzugeben, was dann von den Lernenden aufgenommen wird. Wissen, das sich die Kinder selbst erarbeiten wird noch immer nicht als ‚gelernt‘ akzeptiert.

Bereits vor 85 Jahren wurde in Jena die erste deutsche Montessorischule gegründet. Dort gilt der Leitsatz „Hilf mir es selbst zu tun!“. Auch wenn das begleitete Malen nicht mit der Montessoripädagogik in Verbindung steht, so gibt es doch in einigen Punkten gemeinsame Ansätze.

Da wäre zunächst die Forderung, das Lernen im eigenen Rhythmus zu ermöglichen. Das deckt sich völlig mit unserer Regel „Jeder malt so wie er will und kann“.

Auch die tiefe Konzentration, die laut Montessori zu beobachten ist, wenn sich ein Kind mit dem beschäftigt, was gerade seine Bedürfnisse befriedigt, ist im Atelier immer wieder zu sehen.

Und auch das Atelier selbst kann man als eine vorbereitete Umgebung im Sinne Montessoris betrachten. Dieser Raum enthält alles, was zum Malen gebraucht wird und nicht mehr. Die Paletten stehen bereit, das Papier wartet auf die Malenden. Die leuchtenden, flüssigen Farben sind ein Material, das Wertschätzung verdient und auch bekommt. Jede Farbe hat einen dicken und einen dünnen Pinsel, wenn die beide in Gebrauch sind, muss gewartet werden, Absprachen und Rücksichtnahme werden so gefördert.

Um auf die Sonnenblumen zurückzukehren, diese werden auch von den Kindern im Atelier gelegentlich gemalt. Sie dienen dann als „Verpackung“ für eine unorientierte Tastfigur. Diese drückt das Körperempfinden ‚weggehen und zurückkommen‘ aus, als eines der kindlichen (oder auch erwachsenen)  Bedürfnisse.  Es wird dann gemalt, wenn das Kind eben dieses Empfinden verspürt. Und nicht, wenn die Sonnenblume auf dem Sachunterrichtlehrplan steht.

Gold und Silber lieb ich sehr…

silber…die Kinder entdecken es zumeist recht schnell – im Atelier gibt es goldene und silberne Farbe. Sie sind begeistert und verwenden es gern auch mal großflächig.

Die Erwachsenen tun sich damit schon schwerer. Gold und Silber (nebenbei bemerkt, es gibt auch rosa!) , das hat gleich so einen Touch von Kitsch, pfuibäh;).

Und gerade wenn nach einer Spur gemalt wird, dann fällt es uns Erwachsenen sehr schwer, wenn das, was wir da erkennen banal oder kitschig ist. Aber im begleiteten Malen darf genau das auch sein. Banales und Kitschiges. Nicht immer müssen die großen, ernsthaften Themen gemalt werden. Wenn uns danach ist und wir das erkennen, dann darf auch das Lebkuchenherz mit rosa Zuckerguß aufs Papier. Und uns vielleicht an eine unschuldige Jugendliebe erinnern. Oder an ein großes Liebesdrama. Oder die Dreizehnjährige in uns wecken, die voller überkochender Emotionen die erste Verliebtheit erlebt.

Gerade Gold und Silber bieten sich auch an, um besondere Wertschätzung auszudrücken. Ein glänzendes Schmuckstück, das wir unserem Selbstportrait umhängen, um uns selbst besonders zu würdigen.

Ganzheitliche Förderung – 10 Punkte, warum Kinder malen sollen

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Was bewirkt das Malen bei Kindern?

Malen und kreatives Gestalten sind ein wesentlicher Beitrag zur ganzheitlichen Förderung von Kindern und Jugendlichen. Besonders das begleitete Malen, aber auch freies Malen fördert viel mehr Kompetenzen, als auf den ersten Blick zu sehen sind.

Malen als ganzheitliche FörderungFörderung der Fein- und Grobmotorik

Das große Papierformat an der Wand ermöglicht sowohl große, ausladende Bewegungen, als auch kleine und diffizile Ausführung von Details. So fördert es Grob- und Feinmotorik gleichermaßen.

Vollendung der natürlichen Malentwicklung

Die normale Malentwicklung von Kindern, wird durch Anforderungen in Elternhaus, KiTa und Schule unterbrochen. Das begleitete Malen oder freies Malen ganz ohne Vorgaben, gibt Kindern die Gelegenheit, diese Entwicklung fertigzustellen. Dabei entwickeln sie ihre eigene Darstellung von Räumlichkeit, die wichtig ist für die Vernetzung der beiden Hirnhälften.

Förderung von Stille und Konzentration

Im Malatelier stellt sich eine konzentrierte und ruhige Atmosphäre ein. Die Malleiterin stellt diese andernfalls her und achtet darauf, dass sie eingehalten wird. Auch unruhige Kinder werden an die Stille herangeführt und lernen diese zu ertragen und zu genießen.

Sprache und Kommunikation

Das Gespräch am Bild fördert die Kommunikationsfähigkeit. „Erzähl mir was über dein Bild!“ beinhaltet, dass das Kind eine Geschichte mit den erforderlichen Hintergründen vollständig vermittelt. Das Kind lernt, wichtige von unwichtigen Informationen zu trennen.

Beziehungen / soziale Kompetenzen

Durch das Arbeiten in der Gruppe mit begrenzt vorhandenem Material ist Rücksichtnahme und Absprache unverzichtbar. Es entsteht eine Beziehung zwischen den malenden Kindern untereinander und zur Malleiterin.

Hilf mir es selbst zu tun!

Das Malen hilft dabei, eigene kreative Lösungen zu finden. Vermeintliche Fehler führen zu oft überraschenden Lösungen.

Kreative Lösungsansätze zur Verarbeitung schwieriger Lebenssituationen

In der Arbeit an den eigenen Bildern können schwierige und belastende Situationen auf Papier gebracht werden. So können Kinder ihre Probleme thematisieren und lösen.

Möglichkeit neue Verhaltensmuster auszuprobieren

Wir gehen davon aus, dass sich jemand beim Malen so verhält, wie auch im sonstigen Leben. Auf dem Papier können Kinder neue Verhaltensmuster spielerisch ausprobieren und einüben.

Unterstützung des Selbstwertgefühls

Die Würdigung der Leistungen und das direkte Erleben der eigenen produktiven Kreativität stärkt das Selbstwertgefühl der Kinder. Wow – dieses Bild habe ich selbst gemalt!

Eigene Aktivität statt passivem Konsum

Gerade im Medienzeitalter werden schon Kinder mit vorgegebenen Bildern überflutet. In Büchern, TV oder Computer/Spielkonsole ist die Bildsprache von Erwachsenen vorgegeben. Malen setzt eigene Bilder dagegen und bringt sie zum Ausdruck. Eine Bastelkiste kann mit wenig Aufwand selbst gemacht werden und sollte jedem Kind zur Verfügung stehen.