Malen in der Grundschule – der Tragödie zweiter Teil

Kritzelknäuel
Kritzelknäuel

Das Thema wird mich wohl immer wieder beschäftigen… Malen in der Grundschule.

Gab es bereits in der Grundschulzeit meiner Kinder Mathe-Aufgabenblätter, bei denen anhand eines Ausmalbildchens die Richtigkeit der errechneten Ergebnisse überprüft werden sollte, so hat sich diese Tendenz mittlerweile wohl noch verstärkt. Ging bei meinen Kindern das Ausrechnen flott voran, so zog sich das Ausmalen oft ewig – nicht, weil sie es nicht gekonnt hätten, sondern weil sie es ganz einfach langweilig fanden.

Ein willkürlicher Blick in aktuelle Bücher mit Unterrichtsideen für die erste Klasse lässt mich erstarren – „jeder malt ein Bild von sich selbst“ – „male zwei Beschäftigungen für den Vormittag und zwei für den Nachmittag“ – das klingt ja erstmal wirklich nett und kindgerecht. „So ein bisschen Malen zwischendurch, das entspannt schön“ mag da als Gedanke mit dahinterstehen und für manche Kinder auch durchaus zutreffen.

Als Fachfrau sträuben sich mir da allerdings die Haare angesichts der dahinterstehenden Arg- oder Gedankenlosigkeit. Gerade in der ersten Klasse befinden sich Kinder häufig noch am Anfang der figurativen Malentwicklung. Für diejenigen, die noch nicht oder gerade eben so an diesen Stand angekommen sind, ist der Frust vorprogrammiert. Wo die ‚Überflieger‘ sich selbst nicht nur mit Fingern und Fingernägeln, sondern sogar ‚den Dreck unter den Fingernägeln‘ malen, wirken die Kopffüßler der anderen ungelenk und unbeholfen. Illusorisch der Gedanke, dass diese Kinder das selbst nicht bemerken. Vor allem, wenn die Bilder dann – für alle gut sichtbar – auch noch an einer Lernwand aufgehängt werden. Nicht nur die besonders Sensiblen dürften sich vorgeführt und gedemütigt fühlen, auch wenn im Unterricht böse Kommentare unterbunden werden. Was in den Pausen auf dem Schulhof oder nachmittags gesprochen wird, steht nochmal auf einem anderen Blatt…

Wenn dann – im Zeichen von Inklusion und Integration – Kinder in dieser Klasse sind, die vielleicht leichte oder auch etwas stärkere Entwicklungsverzögerungen haben …. Au Backe!!

Die Lösung, diesen Kindern dann exklusive Sonderlösungen wie beispielsweise ausschneiden und aufkleben zuzugestehen, erscheint mir nicht als Königsweg.
Bettina Egger propagiert in diesem Buch das Malen als Lernhilfe, aber wer jetzt vorschnell ‚Na Siehste!‘ ruft, möge es bitte erstmal lesen. Denn das Malen hilft nur dann tatsächlich beim Lernen, wenn wir Lernen als ganzheitlichen Prozess sehen.

Wünschen würde ich mir, dass sich bei allen Beteiligten ein Bewusstsein für die Bedeutung des Malens entwickelt. Dass der ‚Malzwang‘ aus den Schulen draußen bleibt und Mathe Mathe und Deutsch Deutsch (als Unterrichtsfach) bleibt. Dass die Gleichmacherei um jeden Preis entfällt und mit unterschiedlichsten Lernmaterialien (als Angebot) der Lehrauftrag erfüllt wird…

… Utopie??? Vielleicht – aber die Hoffnung stirbt bekanntermaßen zuletzt…

Warum Kinder beim begleiteten Malen mit Pinsel malen

Weshalb malen Erwachsene beim begleiteten Malen mit den Händen, Kinder aber mit Pinseln?

Gute Frage, die da jemand an Google gestellt hat und auf die hier bisher noch keine vernünftige Antwort zu finden ist. Das wird jetzt aber sofort nachgeholt, denn diese Frage hat wirklich ihre Berechtigung.

Beim begleiteten Malen malen Kinder mit weichen Haarpinseln und den schon mehrfach erwähnten Flüssigfarben (von Lascaux).

Das schult zum Einen die Feinmotorik, denn es ist gar nicht so einfach, den Pinsel im richtigen Abstand zum Papier zu bewegen. Diese Distanz schafft die Grundlage für den nächsten wichtigen Grund:

Bewusstes Gestalten

Kinder verfallen beim Malen mit den Händen ganz automatisch ins ‚Matschen‘. Die Farbe auf den Fingern verführt so dazu, dass dabei nach Herzenslust geschmiert und vermatscht wird. Dabei bleibt dann aber ein ganz wesentlicher Aspekt des begleiteten Malens, nämlich das Gestalten, auf der Strecke.

Urformen, Körper-Ego und alle weiteren Aspekte der kindlichen Malentwicklung entwickeln sich beim bewussten Gestalten der Bilder (stärker). Der Kopf ist mit im Spiel. Deshalb malen die Kinder im Malraum mit Pinseln.

Wenn ich merke, dass ein Kind Frust, Wut, Unruhe oder Aggressionen in sich trägt, dann darf es durchaus auch mal ein Bild mit den Händen malen. Damit es besser rutscht, darf dann das Papier eingekleistert werden. Dabei kommen oft auch die Fingernägel zum Einsatz und dürfen bleibende Spuren auf den Farbschichten hinterlassen.

Ungefähr so sehen diese Bilder dann aus:

mit fingern gemalt
Mit den Händen gemalt

Sie haben durchaus ihren Reiz und auch ihre Berechtigung (lassen sich auch prima zu Hause malen), sind aber nicht der eigentliche Sinn des begleiteten Malens!

Mein Kind malt immer mit so traurigen Farben

Farbspuren,spuren hinterlassen
Farbspuren,spuren hinterlassen
Farbige Farb-Spuren – sind das jetzt fröhliche oder traurige Farben?

Viele Eltern, aber auch Erzieherinnen, machen sich Sorgen, wenn (speziell kleine) Kinder bevorzugt zu schwarz und braun greifen. In unserem Kulturkreis wird diesen Farben traditionelle eine eher negative Bedeutung zugemessen. Schwarz gilt als die Farbe der Trauer und auch dunkelbraun wird mit Ähnlichem assoziiert. Aber sind schwarz und braun wirklich traurige Farben?

Gerade kleine Kinder haben diese Deutung noch nicht verinnerlicht und viele greifen sehr gern zu den ganz dunklen Farben. Warum?

Schwarz auf weißem Papier gibt den größtmöglichen Kontrast. Mit keiner anderen Farbe sieht man so gut, was man gemalt hat, die Spuren sind in schwarz am deutlichsten.

Was für ein tolles Gefühl – ich hinterlasse deutlich sichtbare Spuren!!!

Wenn wir es schaffen, uns von unserem ‚Erwachsenenweltbild‘ zu lösen und Farbe schwarz wertfrei zu betrachten, dann können wir das erkennen und annehmen. 🙂 In anderen Kulturen, wie beispielsweise in Indien, gilt weiß als Farbe der Trauer.

Kinderbilder müssen nicht knallbunt sein – zumeist werden sie es ab einem gewissen Alter (so etwa späte Kindergartenzeit und Grundschulzeit).

Oft kehrt das Schwarz dann in der Pubertät wieder zurück, in Form von grafischen Elementen und sehr reduzierten, plakativen Darstellungen.

Doch auch hier gilt: kein Grund zur Besorgnis.

In der ’nicht Fisch nicht Fleisch‘ Phase ist das zunächst ganz normal und altersentsprechend und wenn keine sonstigen Auffälligkeiten vorliegen kein Alarmsignal sondern eher das Ausdruck des Lebensgefühls „Wie soll ich mich für Farben entscheiden, wenn ich doch selbst so gar nicht weiß wer und was ich bin?“. Gern spiegelt sich das auch in der Kleidung wieder und drückt hier oft auch die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppierung aus.

Gönnen wir den kleinen und größeren Kindern ihre Schwarz-Weiß-Malerei!

Ganz frische Eindrücke vom Artists For Freedom Event in LU

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Kinder malen für Kinder

Ich habe es ja schon angekündigt, dass ich dabei sein werde, mittlerweile sind die ersten beiden Veranstaltungen gerade zu Ende gegangen.

Schon auf der gestrigen Vernissage bestätigte sich mein Eindruck, dass sich hier Menschen treffen, die nicht lange reden, sondern machen. Im November 2010 fing es mit der Idee und einem ersten Treffen an – im März 2011 war die ehemalige Lagerhalle soweit hergerichtet, dass das Artists For Freedom Event starten konnte. Enorm was in dieser kurzen Zeit geleistet wurde!

Madamfo Ghana Initiatorin Bettina Landgrafe war anwesend und berichtete über die Arbeit vor Ort. In Fischerdörfern in Ghana werden noch immer Kindersklaven auf den Schiffen eingesetzt. Diese Kinder werden von ihren Eltern verkauft, um das Überleben der Familie zu sichern und arbeiten bis zu 14 Stunden am Tag unbezahlt auf Fischerbooten. Durch ganz gezielte, für die Belange vor Ort passende Hilfe, wird gegen den Kinderhandel angegangen, in enger Zusammenarbeit mit den Betroffenen. Madamfo (Freundschaft) Ghana ist ein Projekt, bei dem die Hilfe eine wirkliche Hilfe zur Selbsthilfe ist und ganz direkt vor Ort ankommt.

Ein weiteres von Artists For Freedom unterstütztes Projekt ist Solwodi, ein Verein, der sich für Frauen einsetzt, die Opfer von Zwangsprostitution geworden sind und auch in Deutschland mittlerweile mehrere Beratungsstellen unterhält, in denen betroffenen Frauen aus ihrer Situation herausgeholfen wird.

Heute war nun das erste Event, ein Rockfrühstück mit AFF-Kids-Event. Alle Beteiligten haben sich dafür ehrenamtlich engagiert und sich über den regen Zuspruch gefreut.

Aber nun zum Malen mit den Kindern:

In 4 Stunden waren etwa 20 Kinder bei uns im Malbereich. Anfangs noch ein wenig zögerlich ließen sie sich sehr schnell auf das Malen ein und waren voller Begeisterung und Konzentration bei der Sache. Obwohl ein ständiges Kommen und Gehen war, war doch jedes Kind ganz bei seinem Bild. Ich staunte wieder mal, dass sie die Anordnung der Farben und Pinsel sehr schnell verstanden und akzeptierten. Jede Farbe hat zwei Pinsel und einen eigenen Wassernapf.  Die Pinsel werden nur ausgewaschen, wenn eine andere Farbe drankommt, ansonsten bleiben die Farben durch die eigenen Pinsel sauber. Kinder wissen das sehr zu schätzen und achten dann akribisch darauf, die Farben sauber zu halten.

Und genauso erstaunlich ist die immer wieder entstehende Atmosphäre, auch in improvisierten Umgebungen mit Kindern, die sich vorher oft völlig fremd waren. Wertschätzung, Respekt und eine konzentrierte Ruhe prägten das Event. Auch die Allerkleinsten, die in diesem Fall etwa drei Jahre alt waren, konnten sich schon ausdauernd verweilen und begeistern. Und auch größere, bis ins Teeniealter fanden noch ihr Vergnügen.

Die meisten Kinder waren einverstanden damit, dass ihre Bilder ausgestellt werden; wer das nicht wollte, durfte sein Bild auch mit nach Hause nehmen. Und wer sich nicht entscheiden konnte, malte ganz einfach mehrere Werke und ließ zumindest eins davon zum Ausstellen da.

Für mich war es eine interessante und bereichernde Erfahrung innerhalb von vier Stunden mit so vielen völlig verschiedenen Kindern arbeiten zu dürfen und auch wenn in diesem Rahmen wenig Möglichkeit bleibt, auf Einzelne einzugehen, so waren ihre Besonderheiten doch sehr gut und schnell zu erkennen. In der Art wie sie an die Sache herangehen zeigt sich viel von ihrem Wesen.

Allen gemeinsam war eine große Begeisterungsfähigkeit und Aufgeschlossenheit, das Flair der gesamten Veranstaltung spiegelte sich in den malenden Kindern wieder.

Ich freue mich auf’s nächste Mal! 🙂

Der Gummibärchenkleber – das Rezept

gummibärchen, gummibärchenkleber
kleben nicht nur im Mund und an den Fingern

Gummibärchenkleber ist ein ganz einfach, preiswert und schnell herzustellender Kleber. Und der allergrößte Vorteil – gerade für die ganz Kleinen – er ist darüber hinaus noch absolut ungiftig.

Man nehme fünf bis sechs Gummibärchen und erwärme sie. Entweder bei ganz niedriger Wattzahl in der Mikrowelle oder im Wasserbad. Wenn sie gerade anfangen flüssig zu werden, kommt etwa die gleiche Menge Wasser dazu. Gut verrühren und abkühlen lassen. In einem Schraubglas oder einer verschließbaren Kunststoffdose hält sich dieser Kleber einige Tage.

Er wird mit einem Borstenpinsel auf das Papier aufgetragen und ist wirklich hervorragend geeignet, um Papier auf Pappe oder Papier zu kleben. Im Gegensatz zu herkömmlichen Klebstoffen, wellt sich das aufgeklebte Papier dabei nicht, bzw. es trocknet glatt auf.

Ich habe ihn auch schon verwendet, um Packpapier auf Styropor aufzukleben, auch das hat ausgezeichnet funktioniert.

Probier’s mal aus und berichte von Deinen Erfahrungen damit!

Pssst!

Versprichst Du mir, nichts weiterzuverraten?

Ganz großes Indianerehrenwort???

Na gut, dann – aber nur dann – darfst Du mal ganz kurz schauen.

kreative kinderarbeiten, kinder malen für oma und opa
Klicken zum Vergrößern

Diese Bilder sind bei einer kreative Weihnachtsgeschenke Sonderaktion entstanden.

Drei Enkel und eine Enkelin im Alter zwischen 6 und 15 Jahren haben für Oma und Opa gemalt. Auf kleine Leinwände (Format 13×18). Vom ältesten Enkel kam der Vorschlag die vier Jahreszeiten zu malen – jeder Eine. Praktischerweise liegen die Geburtstage der Vier in unterschiedlichen Jahreszeiten, so dass die Aufteilung ganz schnell festgelegt war und alle Vier ganz eifrig bei der Sache waren.

Die Idee fand ich ganz klasse ( 😉 hätte glatt von mir sein können), denn bei diesem Thema hat jedes Bild seinen ganz eigenen Charme und jedes Kind kann nach seinen Möglichkeiten malen und trotzdem gibt es auch ein stimmiges Gesamtbild. Aber natürlich wären auch andere Themen denkbar gewesen oder auch die ganz freie Wahl – jeder malt das, was er will.

Schön fand ich dabei auch, dass jedes Kind einen eigenen Beitrag leistet und das Ganze dabei doch mehr ist, als die Summe seiner Teile.

Eine solche Aktion ist sicher auch eine schöne Idee für einen runden Geburtstag, Muttertag oder andere Anlässe.

Und wer sich das daheim nicht antun mag nicht über geeignete Räumlichkeiten oder die erforderliche Materialausstattung verfügt, kann gern einen Termin dafür mit mir vereinbaren.

Das Ideenreich – mit Kindern kreativ sein

Nachdem ich mir so meine Gedanken über den Verlust von Phantasie und Kreativität gemacht habe, möchte ich hier ein nettes Buch vorstellen:

Sabine Bohlmann: Ideenreich – mit Kindern kreativ sein

Die Schauspielerin und Autorin Sabine Bohlmann lädt ein zu einer Reise ins Ideenreich:

Von Pappenheim über Kunsthausen, durch Holzhausen und Geröllingen führt der Weg an Müllhalden vorbei bis nach Stofflingen. Es ist keine schnelle Reise, sondern ein gemütlicher, genussvoller Weg mit langen, kreativen Pausen an den einzelnen Stationen.

In Pappenheim werden Autos und Züge aus großen Pappkartons gebaut, ein Windelkarton verwandelt sich in ein Parkdeck für das Kinderzimmer. Kaufladen, Bauchladen, Bänke und Sammelsurium-Regale, Murmelbahn und sogar Barbies rosa Himmelbett entstehen.

In Kunsthausen wird gemalt, gezeichnet, gedruckt nach Herzenslust und – zu meiner großen Freude – mit gutem, hochwertigem Material. Riesenbilder und Daumenkinos, Lesezeichen und Skulpturen werden kreiert.

Holzhausen steht im Zeichen alter Bretter, die sich in allerlei Nützlichkeiten und Schönheiten mit praktischer Funktion verwandeln und als Garderoben, Schlüsselbretter und Tafel zu neuem Leben erwachen.

Auch die allseits geliebten Steine erfahren hier eine weitergehende Verwendung als Puzzle oder Adventskalender. Auf den Müllhalden werden alte Stühle mal ganz anders renoviert und unendlich viele Verwendungszwecke für Tapetenbücher vorgestellt.

Taschen, Turnbeutel und verschiedene Bücher sind nur eine kleine Auswahl der Sehenswürdigkeiten, die Stoffhausen bietet.

Allen Reisezielen gemein ist, dass die Wegbeschreibungen recht grob gehalten sind, wer genaueste Angaben für die Computernavigation braucht, wird damit wahrscheinlich nicht so recht glücklich werden und sollte vielleicht lieber auf die herkömmlichen Bastelbücher mit Schnittmusterbogen und Bezugsquellenangaben zurückgreifen.

Wer sich jedoch gern mit einer groben Karte auf den Weg macht und mit Eigeninitiative und offenen Augen durch die Landschaft streift, dabei auch bereit ist, vom Weg abzukommen, weil ein lohnenswertes Ziel lockt, das gar nicht im Reiseführer drinsteht, der wird diese Buch lieben. Als eine Inspirationsquelle für die eigene Reise durch das ganz eigene Ideenreich.

Diesen „Reiseführer“ bei Amazon bestellen:Ideenreich: Mit Kindern kreativ sein

Variationsmöglichkeiten mit Flüssigfarben

Flüssigfarben lassen sich vielfältig variieren

Ich habe mich ja schon mehrfach dafür ausgesprochen, Kindern Flüssigfarben (Tempera oder Gouache) zur Verfügung zu stellen. Mit diesen kann man – so wie die Farben aus der Flasche kommen, entweder mit Pinseln oder mit den Fingern malen.

Um ein besonderes Gefühl beim Malen mit den Fingern und interessante Effekte auf dem fertigen Bild zu erzeilen, kann mit diesen Farben auch sehr einfach variiert werden.

Vermischt man diese Farben mit dünn angerührtem Tapetenkleister zu Kleisterfarben, so werden sie dünnflüssig und herrlich glitschig. Die Farben trocknen transparent auf.

Mit Sägemehl oder kleingebröselten Cornflakes vermischt, ergeben sich interessante Struktureffekte, sowohl beim Malen als auch auf dem fertigen Bild.

Grobkörniges Salz unter die Farben gerührt, ergibt ebenfalls eine interessante Struktur, darüberhinaus verändern sich die Farben beim Trocknen aber weiter und erzeugen ganz spannende Farbeffekte.

Wenn demnächst die Ostereier gefärbt werden, dann bietet es sich an, mit der übrigen Farblösung Puddingfarben herzustellen. Das Rezept dafür gibt es auf den Kindergarten-Workshop Seiten, ich habe statt dem Wasser die Ostereierflüssigkeit verwendet und konnte so auf zusätzliche Abtönfarbe verzichten.

Die Puddingfarben ergeben eine herrliche Pampe und wird am besten auf Karton aufgetragen, die Innenseiten von Cornflakeskartons eignen sich dafür ganz hervorragend. In diese Pampe können mit den Fingern oder Werkzeugen Strukturen geritzt werden.

Die Umgebung sollte gut abgedeckt werden und dann viel Spaß beim Malen!

Osterferien 2010- Extratermine für Kinder und Jugendliche

Wir wollen die Osterferien nutzen und uns mehr Zeit für die Kreativität nehmen.

Da die Konzentrationsfähigkeit der Kinder aber begrenzt ist, biete ich keine ganztägigen Veranstaltungen an.

Das Malen wird mit der Arbeit mit Ton ergänzt, ein tolles Material, das vielfältige Erfahrungen erlaubt.

Mal Dich Frei Ferienworkshops für Kinder:

Für Kinder von 6 bis 12 Jahren:

Montag 29.3.10 von 14:00 bis 16:00 Uhr Malen und spielerisches Arbeiten mit Ton

Dienstag 30.3.10 von 14:00 bis 16:00 Uhr Malen und spielerisches Arbeiten mit Ton

Jeder Workshop kostet 8 Euro – wer beide bucht bezahlt nur 15 Euro.

Für Kinder von 8 bis 12 Jahren:

Mittwoch 31.3.10 von 14:00 bis 17:00 Uhr Speckstein für Kinder

Wir gestalten kleine Schmuckstücke oder Handschmeichler.

Mittwoch 07.4.10 von 14:00 bis 17:00 Uhr Bildhauern mit Ytong für Kinder

Eine kleine Skulptur wird aus diesem einfach zu verarbeitenden Material entstehen. Falls vorhanden, bitte Schutzbrille mitbringen.

Jeder Workshop kostet 15 Euro inklusive Material. Mit Speckstein und Ytong arbeiten wir im (überdachten) Freien.

Für Jugendliche ab 13 Jahren:

Donnerstag 1.4.10 von 14:00 bis 17:00 Uhr Speckstein für Jugendliche

Wir gestalten kleine Schmuckstücke oder Handschmeichler.

Donnerstag 8.4.10  von 14:00 bis 17:00 Uhr Manga zeichnen für Jugendliche

Jeder Workshop für Jugendliche kostet 15 Euro inklusive Material.

Für alle Workshops gilt: bitte die Kleidung an den Anlass anpassen – olle Jeans und Pullis sind genau richtig, ein Kittel zum Drüberziehen ist sinnvoll.

Wasserfarben – oder – wie nehme ich meinem Kind den Spaß am Malen?

pinsel und farben
Womit dürfen Kinder malen?

Ich persönlich finde Wasserfarben für Kinder einfach furchtbar suboptimal. Gut sie sind billig preiswert und der trockene Farbkasten ist ganz gut zu transportieren.

Liebe Kunstlehrer, bevor Ihr jetzt auf mich einprügelt – ich kenne die entsetzten Blicke und Kommentare der Eltern, wenn für istdochnur Kunst Geld ausgegeben werden soll. Von daher verstehe ich diesen Kompromiss irgendwo. Und die besseren Hersteller* haben schon eine passable Qualität.

Aber trotzdem finde ich für Kinder Wasserfarben einfach nur furchtbar oder genauer – ungeeignet.

Es wird in der Regel ein (oder manchmal sogar zwei oder drei) Borstenpinsel dazu verwendet. Nach ca. fünf Minuten hat der dann die gleiche schmutzig-grau-grün-braune Färbung wie der zugehörige Wasserbecher. Die Dreckbrühe verteilt sich gleichmässig auf alle weiteren Farben und verwandelt leuchtendes Gelb in grünlichen Senf.

Zumeist decken die Farben auf dem Papier auch nicht, weil die Schüler wenig Lust haben (oder es nicht wissen), die Farbe solange mit wenig Wasser anzurühren, bis sich Bläschen darauf bilden. Denn dann und erst dann, decken die Farben einigermaßen.

Und die Pinsel? Störrische Borstenpinsel werden gebraucht, um das Rühren im Farbnapf halbwegs unbeschadet zu überstehen. Mit diesen lässt sich dann aber nur sehr schwer die Farbe auf dem Papier auch wirklich auf die vorgesehenen Stellen bringen. Wegstehende Pinselhaare sorgen dafür, dass die Farbe in die schon bemalten Stellen eindringt. Dort vermischt sie sich dann mit der noch feuchten anderen Farbe, wenn diese noch nicht vollständig getrocknet war. War sie es, dann legt sich die neu aufgetragene Farbe wie eine Lasur über die vorhandene und helle Farben decken Dunkle keinesfalls ab.

Entgegen der landläufigen Vorstellung sind Wasserfarben auch nicht mehr wasserlöslich, wenn sie mal getrocknet sind – nein, auch nicht auf Textilien.

An den Zuständen in den Schulen werde ich sehr wahrscheinlich nichts ändern können – aber, liebe Eltern, die Ihr zu Hause Euren Kindern etwas Gutes tun wollt:

Stellt ihnen zum Malen halbwegs vernünftiges, kindgerechtes Material in Form von Flüssigfarben (Tempera* oder Gouache*) zur Verfügung!

(mit * gekennzeichnete Links führen auf Produkte bei Amazon, die ich selbst schon verwendet habe und als brauchbar empfinde. Bei Bestellung über einen dieser Links erhalte ich eine kleine Gutschrift, die mir hilft, die Kosten für diese Website zu decken)