Was mich inspiriert… von Musenküssen und Notwendigkeiten

Wege zur Inspiration

Inspiration ist nicht nur im Elfenbeinturm sitzen und warten, dass die Muse küsst. Manchmal kommt sie auch aus Notwendigkeit oder dem Wunsch nach Vereinfachung.

Aus dem Vollen schöpfen

Farben, Stoffe, Materialien schreien oft förmlich danach, sich in dies oder jenes verwandeln zu wollen. Mensch muss nur hinhören. Sich darauf einlassen, Zeit nehmen. Das ist die angenehme Variante.

pinsel und farben
So schöne Farben…

Aus der Notwendigkeit

Manchmal braucht man Lösungen aus der Notwendigkeit heraus. Nach fast einer Stunde Druckjobs löschen, Druckertreiber aktualisieren, Rechner neustarten, nur um festzustellen, dass das vermeintliche Druckkabel zur Kamera gehört (und das andere Ende dieses Kabels leer hinterm Rechner liegt), erscheint es nicht mehr so kleinkariert, die Stecker in irgendeiner Form zu kennzeichnen…

kabel kennzeichnen
Kleine Kniffe können das Leben erleichtern

Aus dem Wunsch nach Vereinfachung

Es ist herrlich, über einen Wochenmarkt oder die reizvolle Obst- und Gemüseabteilung eines gutsortierten Supermarktes zu schlendern, wenn man Zeit und Muße hat, genau das liebevoll zuzubereiten, was einen dort gerade anlacht. Wer allerdings täglich in begrenzter Zeit für mehrere Personen kochen muss, ob nun Lust oder nicht, wird sich zur Vereinfachung vielleicht mit geplantem Essen anfreunden.

Werkzeug, das überall rumsegelt, nur nie da, wo es gebraucht wird, ist einfach nur nervig. Dabei braucht es gar nicht viel, um das übersichtlich unterzubringen. Und vielleicht im zweiten Schritt kleine Sets in den Stockwerken zu deponieren, um nicht wegen jeder lockeren Schraube Treppen rennen zu müssen.

Werkzeugaufbewahrung
Werkzeugchaos im Griff

 

to be continued…

2015 – Jeden Tag ’ne kreative Tat – alte Stühle aufgemöbelt

Jeden Tag 'ne kreative Tat

Kreativität kann auch das Minimum sein

stuhl-vorher-nachher
Vorher – Nachher

Alte, stabile Eßzimmerstühle – ein weiteres Erbstück. Eigentlich gingen meine Gedanken dazu erstmal viel weiter. Anschleifen, hell streichen, Bezüge abmachen und neue drauf, etc.

Ein gewisses Maß an Bequemlichkeit (bei DEM Wetter draußen anschleifen?), Erfahrung (wer weiß, was unter dem Bezug zum Vorschein kommt?) und Kompromißbereitschaft erklärte sich dann bereit, es zunächst mit einem Minimum zu versuchen. Ein bisschen neuer Stoff drüber… und dann weitersehen. Fummelig genug war das auch schon, ein altes Bettlaken musste herhalten, um den Schnitt rauszukriegen, ein alter Bettbezug wurde zum Futterstoff für die Stabilität.

Streichen ginge immer noch, aber ich glaube, das ist gar nicht mehr nötig. Ich finde, der Stoff peppt schon genug auf, ich mag die neuen alten Stühle jetzt sehr gern!

Ob ich den Stoff auch über längere Zeit noch mag, habe ich übrigens schon ausgiebig getestet – an einer Tasche!

Jeden Tag ’ne kreative Tat – aufgemöbelter Schuhschrank

Jeden Tag 'ne kreative Tat

Kreativität kann bedeuten, Sentimentales an meine Bedürfnisse anzupassen

schuhschrank
Aufgemöbelter Schuhschrank

Gut, das war kein Projekt für einen Tag, sondern zog sich über eine ganze Weile. Ein von Onkel und Tante selbstgebauter Schuhschrank, solide und praktisch, war nach dem Tod der Beiden heimatlos. Mein Flur im Erdgeschoß könnte sowas vertragen, die Größe wäre genau richtig. Komplett runterschleifen aufs nackte Holz kam nicht in Frage, das ist erstens erfahrungsgemäß sehr mühsam und zweitens war mein Onkel für seine Sparsamkeit im Hinblick auf Material berüchtigt. Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist bei seinen Arbeiten irgendwo ein Stück Spanplatte verbaut. Über all die Jahre hab ich wohl doch ein bisschen dazugelernt, was das ‚machs dir einfach‘ angeht.

Der Flur ist hell gehalten, so war recht schnell klar, dass der Korpus elfenbeinfarbig werden sollte. Buntlack* hält und deckt gut, war zudem noch in ausreichender Menge da. Leichtes Anschleifen genügt. Zuerst mit dem Pinsel gestrichen und dann mit der kleinen Lackierwalze* drübergerollt, so wird die Fläche ziemlich gleichmäßig. Kleine Unregelmäßigkeiten verleihen dem Ganzen erst Charme und Charakter. Trocknen lassen, saubermachen, das ging zum Glück alles im überdachten Außenbereich.

Das dunkelbraune Kunstleder auf dem Sitz wollte mir dazu dann nicht mehr gefallen – abmachen? Wer weiß was drunter zum Vorschein kommt? Ich hab die zweiteinfachste Variante gewählt und ein Stück Stoff etwas größer als die Sitzfläche zugeschnitten. Am Rand einen Tunnel für einen Gummizug genäht und das Ganze dann einfach drübergezogen. Falls es auf Dauer doch zu stark verrutscht, kann ich immer noch Klettband zum Fixieren aufs Holz auftackern und an den Stoff rannähen, aber bisher funktioniert es fein.

Die ‚Rückenlehne‘ ist eine ganz simple Hülle aus dem gleichen Stoff, in der sich Sitzpolster der Gartenstühle verstecken – zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen, so sind die bei Nichtgebrauch auch gut untergebracht. Ich mag dieses aufgemöbelte Stück inzwischen sehr, weil es so praktisch ist und mir im neuen Outfit gefällt.

So ein bisschen liebevolle Erinnerung an Onkel und Tante steckt natürlich auch drin… ich bin mir sehr sicher, dass die Zwei sehr damit einverstanden wären, wie ich mir ihr Werk ‚angeeignet‘ habe, es auf meine Bedürfnisse angepasst und in mein Umfeld integriert habe statt es als ‚Museumsstück‘ zu behandeln.