Immer wieder ist, auch in meinen Artikeln, von der Wahrnehmung die Rede.
Was genau ist damit denn gemeint?
Die Sinnesorgane erscheinen zunächst noch ganz einfach zu erklären, wir sehen mit den Augen, hören mit den Ohren, riechen mit der Nase und schmecken mit der Zunge.
Doch schon beim Fühlen wird es schwieriger, das entsprechende Sinnesorgan zuzuordnen. Die Haut leistet einen Teil dieser Arbeit, doch auch in den tieferliegenden Körperregionen gibt es „Rezeptoren“, die als „Muskelsinn“ die Stellung der Körperteile zueinander fühlbar machen.
Und wie war gleich noch der Geschmackssinn bei einer ordentlichen Erkältung? Wer nichts riecht, der schmeckt auch kaum etwas.
Die Sinnesorgane sind jedoch nur ein Teil der Wahrnehmung. Sie leiten ihre Eindrücke über die Nerven weiter an das Gehirn. Dort findet die eigentliche Verarbeitung der Sinnesreize statt. Nur die Sinnesreize, die dort auch weiterverarbeitet werden, sind Bestandteil der Wahrnehmung.
Wie sieht nun diese Weiterverarbeitung aus?
Nehmen wir an, wir betrachten eine Zitrone. Das Auge erkennt die Farbe, die Form, die Helligkeit und meldet all diese Informationen an das Gehirn weiter. Dort werden die gemeldeten Merkmale der Gedächtnisinformation Zitrone zugeordnet und gleich die zugehörigen Informationen über Geruch, Geschmack und wie sich eine Zitrone anfühlt bereitgestellt. Und auch wenn wir Zitronenduft wahrnehmen, funktioniert die Verarbeitung im Gehirn und stellt uns die Bilder und sonstigen Informationen zur Verfügung.
Wie das genau funktioniert, ist bisher noch nicht wissenschaftlich erklärbar.
Eine der Grundvoraussetzungen dafür, dass das funktionieren kann, ist jedoch altbekannt. Wir müssen irgendwann kennengelernt haben, dass das eine Zitrone ist. Wie sieht sie aus, wie fühlt sie sich an, wie riecht sie, wie schmeckt sie? Je öfter wir eine Zitrone wahrgenommen haben, desto schneller stellt uns das Gedächtnis die Informationen zur Verfügung.