2015 – Jeden Tag ’ne kreative Tat – Taschen Teil 1

Jeden Tag 'ne kreative Tat

Kreativität kann bedeuten, dass ich etwas genau SO mache, wie ich es haben will!

Klar gibt es Taschen zu kaufen. Wie Sand am Meer sogar, aber kennt ihr das auch? Zu klein, zu groß, zu bieder, zu grell, passt nicht, gefällt mir nicht und überhaupt ist die total unpraktisch…

Irgendwann dann, hatte ich eine gefunden, die schon fast beinahe gut war. Aber eben auch nur fast. Die war meine Grundlage für meine eigenen Modelle. Gab mit ihrer praktischen Größe (DIN A4 muss reinpassen!) den ungefähren Grundschnitt vor. Was sich in einer so großen Tasche alles ansammelt, brauche ich wohl nicht näher ausführen… und das Gewühle nach Schlüssel, Geldbeutel, Handy usw. nervt.

Anforderung also eine große Tasche, in der man trotzdem was findet. Schon die gekaufte Tasche hatte da einen ersten Pluspunkt, den die eigene natürlich unbedingt haben muss – farbiges Innenfutter! Denn wer zum Geier hat denn die Regel aufgestellt, dass Schlüsselmäppchen, Geldbeutel, Handyhüllen usw genauso schwarz zu sein haben wie das Innenfutter der Durchschnittshandtasche? 😉

Bei den Stoffresten fanden sich noch große Stücke gut zusammenpassender Stoffe vom letzten Einkauf im schwedischen Möbelriesen.

tasche
Material – die Qual der Wahl

Getüftel, Geknobel und ein bisschen Ausprobieren – sie sollte viele Innentaschen kriegen. So zum Beispiel:

Tasche
Viele Innentaschen!

Und auch ein paar außen, die große orangfarbene vorn zum Beispiel und die kleinere an der Seite (fürs Handy). Sie hat ne riesengroße Überschlagklappe, die mir persönlich als ‚Verschluss‘ völlig reicht. Wenn ich irgendwo im Gewühl unterwegs bin, dann drehe ich die Taschen mit der ‚offenen‘ Seite zu mir. Man kann natürlich auch einen Reißverschluss oder Knöpfe oder Druckknöpfe oder Karabiner oder was auch immer zum Verschließen dranmachen… Kreativität kennt keine Grenzen! Denn wer sagt denn, dass frau nur eine Handtasche haben kann? 😉

Wie sehen eure Lieblingstaschen aus? Was haben sie, was fehlt euch bei ihnen?

tasche fertig
Nochmal in voller Länge

2015 – Jeden Tag ’ne kreative Tat

Jeden Tag 'ne kreative Tat

Auf der Facebook-Seite der Foundation for Art and Healing begegnete mir im Dezember der Spruch

being creative is not a hobby
it is a way of life

Er hat mich nicht mehr losgelassen. Denn ich bin schon sehr lange davon überzeugt, dass sich Kreativität ins gesamte Leben auswirkt. Kreativität ist mehr als nur Bilder malen. Es ist eine Grundhaltung, die sich durchs ganze Leben zieht. Die Fähigkeit, eigene Lösungen zu finden. In allen Lebensbereichen. Wie solche Lösungen aussehen können, möchte ich 2015 hier zeigen. Oft nur Kleinigkeiten, keine große Werkschau. Doch kommt es nicht oft im Leben genau darauf an? Kleine, alltägliche Herausforderungen kreativ zu lösen, gerne auch mit Vorhandenem? Notwendigkeiten pfiffig zu lösen? Improvisieren zu können, kreativ zu sein.

Ihr seid ganz herzlich zum Mitmachen eingeladen, zeigt her eure Ideen und Lösungen, in Kommentaren oder auf meiner Facebook-Seite, gebt euren Senf dazu!

gelebte kreativität
2015 – Jeden Tag ’ne kreative Tat!

Gibt dir das Leben Zitronen, mach Bilder daraus!

zitronen

Ein paar Bilder von eigenen Bildern – gelbe Phase oder:
Gibt dir das Leben Zitronen, mach Bilder daraus!

 

Und so vielfältig wie die Darstellungsmöglichkeiten sind auch die Möglichkeiten mit den Zitronen des Lebens umzugehen…

…was auch immer kommt, mach was Schönes daraus!

Speckstein bemalen

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Ganz ehrlich – ganz unter uns: mich gruselts immer erstmal, wenn ich sowas (wie diesen Suchbegriff, der irgendjemanden hierher geführt hat) lese. Speckstein bemalen ist ganz sicher möglich (wahrscheinlich spätestens mit Acrylfarben) – aber WOZU???

Speckstein, das sind Steine, die sich durch ihre faszinierenden Strukturen auszeichnen. Die Maserung macht sie lebendig und einzigartig. Die Maserung regt die Phantasie an. Mir hilft sie bei der Arbeit mit Speckstein immer wieder, herauszufinden, was in diesem Stein steckt.

Ich arbeite gerne an der Maserung entlang, lasse mich auf das ein, was da zum Vorschein kommt. Arbeite mit dem was da ist.

Speckstein ist für mich das Material, das mich immer wieder ganz stark herausfordert. Die Arbeit daran ist ein Dialog. Die schönsten Arbeiten entstehen, wenn ich mich vom Material leiten lasse. Dann wird das Ergebnis immer stimmig – in irgendeiner Form.

WOZU also den Stein bemalen?

Um ihn so aussehen zu lassen, wie ich mir das vorstelle?

Kann ich ihn nicht aussehen lassen, wie er nunmal ist?

Mit all den Zeichen und Strukturen, feinen Rissen und Linien, Farbabweichungen, Macken?

Kann ich darin seine Einzigartigkeit und sein daraus resultierende Schönheit erkennen?

Ist es nicht genau das, was genau diesen Stein ausmacht?

Natürlich ist es ’nur‘ ein Stück Stein. Und doch kann der Umgang mit ihm viel bewirken, auch bei demjenigen, der ihn in Händen hält. Der Stein als Lehrmeister….

Specksteinanhänger
Zwei aus einem Stein

Schablonenmalerei – so geht’s

Eigentlich ist es gar nicht so schwer, Wände mit Hilfe von Schablonen zu verschönern. Dieses Motiv kommt bei mir im Haus immer wieder zum Einsatz.

Schablonenmotiv
Das Motiv

Es war in irgendeiner Symbolsammlung eines Grafikprogramms dabei. Ich habs vergrößert und auf Papier ausgedruckt. Das Papier unter eine Overheadfolie gelegt und mit einem Skalpell (oder einer Silhouhettenschere) ausgeschnitten. Die fertige Schablone wird mit ein paar Kreppbandstücken auf der (möglichst frisch gestrichenen Wand) fixiert. Hier ist die Wand mit Streich- und Rollputz* gestrichen; dadurch hat sie eine leicht körnige Struktur.

schablone
mit Kreppband fixiert

Als Farbe für die Schablonenmotive hab ich diesmal aus Pulver-Pigmenten einen Grünton zusammengemischt und mit etwas weißer Dispersionsfarbe vermischt. Die Pigmente werden zuerst mit ein wenig Wasser ‚eingesumpft‘, ruhig über Nacht. Gut verrühren, eine alte Gabel leistet dafür gute Dienste. Optimal ist transparenter Lasurbinder* statt der Dispersionsfarbe. Zur Not müssten aber eigentlich sogar Wasserfarben gehen (ohne Gewähr, noch nicht probiert).

Pigmente
Pigmente

Man kann auch mehrere Farbtöne anmischen und übereinander stupfen. Dafür hatte ich dieses Mal einen Schablonier- oder Stupfpinsel, sowas in dieser Art:

Grundsätzlich geht es auch mit normalen Borstenpinseln, man stupft sich nur schier dusselig braucht nur etwas länger damit, wegen den geringeren Fläche. Farben bereit? Pinsel bereit? Dann am besten erstmal auf einem Stück Pappe oder Papier probieren, denn die Technik ist ein bisschen gewöhnungsbedürftig. Die Farbe sollte fast trocken sein – gut geht das, wenn sie auf einem Teller oder in einer flachen Schüssel ist, ganz wenig nur. Den Pinsel nur mit den Spitzen kurz auf der Farbe aufsetzen, der soll wirklich nur ganz wenig Farbe kriegen. Am besten zur Seite hin ausstreichen und die nächsten Male vom Ausgestrichenen die Farbe holen. Na, dann mal vorsichtig losstupfen, das heißt den Pinsel im 90°-Winkel auf die Fläche bringen und kurz aufstupfen. Es kann zwei oder drei Stupfer dauern, bis man die Farbe wirklich sieht. Dabei die Farbe lieber langsam in mehreren Durchgängen auftragen. Zufrieden mit dem Ergebnis? Dann die Schablone vorsichtig abnehmen und beiseite legen.

Kräftig über das Ergebnis freuen und vielleicht nach einer kurzen Pause gleich noch eins machen!

Schablonenmalerei - gleiches Motiv mit Lasur in mehreren Ocker- und Gelbtönen
Gleiches Motiv mit Lasur in mehreren Ocker- und Gelbtönen

Eine Skulptur entsteht

unbearbeiteter Speckstein
unbearbeiteter Speckstein

 

 

 

 

 

Es fasziniert mich immer wieder, wie aus einem rohen Stein ganz langsam eine Skulptur entsteht. Stück für Stück enthüllt der Stein sein Wesen lässt sich formen und führt dabei doch auch den Entstehungsprozess.

 

grob bearbeiteter Speckstein
grob bearbeiteter Speckstein

 

 

 

 

 

 

Hier handelt es sich um einen recht weichen, seifigen grünen Stein. Er ist leicht im Sinne von mit wenig Kraftaufwand zu bearbeiten, bröselt aber ganz gern mal vor sich hin. Immer wieder muss dann das ursprüngliche ‚Konzept‘ geändert werden, weil der Stein ganz andere Pläne hat.

grob ausgearbeiteter Stein
grob ausgearbeiteter Stein

 

 

 

 

Man kann schon ungefähr erkennen, wie es werden soll. Doch bis zum endgültigen Ergebnis ist es noch ein gutes Stück Arbeit. Die groben Formen werden fein ausgearbeitet. Dabei macht die Steinstruktur immer wieder Änderungen nötig. Und sogar beim Feinschliff brechen noch Stückchen aus und verlangen erneutes Nacharbeiten – Naturmaterial mit eigenem Willen.

Fertig!
Fertig!

 

Nach vielen Arbeitsstunden ist es schließlich vollbracht – so sieht die fertige Skulptur aus. Feingeschliffen, poliert und geölt in voller Schönheit. Schweiß, Schwielen und Ärger sind schnell vergessen, das Erlebnis belohnt für die Mühe.

 

 

 

 

 

IGITT !!!

Mit angewidertem Blick schaut das Mädchen auf den Specksteinstaub, der sich auf dem nassen Tuch zu Matsch verwandelt.

Die meisten Kinder matschen gern und tun sich damit instinktiv etwas Gutes. Matsch fördert die Wahrnehmung, bietet er doch Sinnesreize in Hülle und Fülle.

Und doch gibt es Kinder, die nicht gern matschen, schon im Kleinstkindalter angewidert das Gesicht verziehen.

Schön ist es, wenn es – vielleicht auch mit Hilfe anderer Kinder – gelingt, die Begeisterung doch noch zu wecken.

Schade ist es, wenn dieses ‚Igitt‘ Folge einer übertriebenen Reinlichkeitsvorstellung der Eltern ist. „Mach Dich nicht schmutzig, wie siehst Du jetzt aus, das schöne Kleid….“

Matschen ist eine überaus sinnliche Erfahrung, schön und entwicklungsfördernd. Matschen schult die Sensorik. Es verhilft zu ‚Fingerspitzengefühl‘ im wahrsten Sinne des Wortes.

Oft braucht es gar nicht lange und auch die Kinder, die nicht gern matschen, finden doch Freude daran… Erwachsene brauchen dazu meist etwas oder sehr viel länger. Dabei wäre diese sinnliche Erfahrung gerade für viele Erwachsene überaus hilfreich und angebracht. Fühlen steht in engem Zusammenhang mit den Gefühlen – nicht nur sprachlich.

Und das Mädchen? War so fasziniert von der Schönheit ihrer Specksteine, dass das „Igitt“ ganz schnell gar kein Thema mehr war und sie eine Stunde lang mit Begeisterung bei der Sache war. Trotz Matsch….

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Rosa Speckstein – ganz mädchenhaft

Starterset für Speckstein – voll für die Katz!

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Vernünftiges Werkzeug bitte!

Zumindest das, von dem mir gerade eine meiner Specksteinwerkstatt-Teilnehmerinnen berichtet hat. Es enthält wohl ein Buch, ein paar Schlüsselfeilen, einen Schleifschwamm und ein Specksteinöl, das auf den Steinen nicht hält.

Nun weiß ich zwar nicht, welches Set das im Detail ist, aber das spielt auch weiter keine Rolle.

Was ist unbedingt nötig, um Speckstein zu bearbeiten?

Selbst bei kleinen Steinen kommt man ohne Raspel nicht weit. Damit wird die grobe Form gestaltet. Es gibt sehr empfehlenswerte Speckstein Raspelfeilen, zur Not tut’s aber auch eine ausrangierte(!) aus dem Werkzeugkasten. Werkzeug, das mit Speckstein in Berührung gekommen ist, ist für sonstige Arbeiten verloren. Wenn Innenwölbungen gestaltet werden sollen (und das ist eigentlich fast immer der Fall), dann sind die unterschiedlich geformten gebogenen Specksteinraspeln ein Muss.

Feilen glätten den Stein vor und beseitigen die Riefen, die beim Raspeln entstanden sind. Schleifschwämme oder -papiere unterschiedlicher Körnung sorgen dann für den letzten Schliff und holen die Maserung des Steines überhaupt erst richtig raus.

Für die Endbehandlung tut’s auch Salatöl, das allereinfachste. Oder farblose Schuhcreme.

Mal ganz grob übern Daumen gepeilt kostet eine sinnvolle Werkzeuggrundausstattung etwa 30 Euro.  Es gibt im Künstlerbedarf Startersets, die sich in dieser Größenordnung bewegen, sogar ein paar Steine dabei haben, und zumindest aus der Ferne einen halbwegs vernünftigen Eindruck machen.

Alles was drunter liegt, ist in meinen Augen für die Katz und Garant für Frust.

😉 das musste ich jetzt einfach loswerden…

Neue Specksteinimpressionen

Erinnert Ihr Euch noch an die hier?

specksteinskulptur,specksteinkugel
Sowas kann in der Specksteinwerkstatt entstehen

Jetzt möchte ich doch mal zeigen, wie sie fertig bearbeitet und poliert in voller Schönheit aussieht:

Skulptur aus zwei Specksteinen
Als fertiges Werk

Der ganz besondere Reiz bei dieser Arbeit war die Verbindung der beiden Steine. Die Kugel, die auf dem grünen Stein aufliegt, ist komplett freihand gestaltet und wie so manche Teilnehmerin der Werkstatt feststellen durfte, ist das gar nicht so einfach wie es aussieht. Die Finger und Hände sind dabei wesentlich hilfreicher als das Auge, sie ertasten unrunde Stellen, die so gar nicht sichtbar sind. Das räumliche Vorstellungsvermögen wird gefordert und zu Höchstleistungen angespornt.

Auch der grüne Stein, der die Basis für die Kugel bildet, verlangt dem Bearbeiter einiges ab – zickig wie eine Diva bricht und bröselt er gern an den Stellen, an denen das gerade gar nicht passen will. Immer wieder an neue Gegebenheiten anpassen ist hier das Gebot der Stunde(n) – ganz wie im echten Leben.

Und wenn wir schon bei zickigen Diven sind, auch die rosa Steine können das ganz gut. Schon fertig bearbeitet war diese Schönheit, als sie beim Hochheben meinte, sich entblättern zu müssen und ein ganzes Stück Stein fallen lies. Doch nach dem Nachbearbeiten wurde sie noch schöner:

Zickiger Torso aus Speckstein
Zickiger Torso aus Speckstein

Wer jetzt Lust bekommen hat, das auch mal auszuprobieren, der ist herzlich in die offene Specksteinwerkstatt eingeladen. Wann sehen wir uns dort?