Du darfst Dir nehmen, so viel Du brauchst…

farben,malen,bedürfnisse
Nimm' Dir ruhig!

„Du darfst Dir nehmen, so viel Du brauchst“, „Nimm Dir genug Farbe…“, „Du darfst Dir ruhig noch Farbe nehmen“…

Manchmal wiederhole ich diesen Satz im Atelier wie ein Plappergei. 😉

Wann das ist?

Nun, immer dann, wenn ich mit Menschen male, bei denen ich das Gefühl habe, dass sie zu denen gehören, die sich nicht genug von dem holen, was sie brauchen. Und dabei meine ich jetzt keineswegs nur die Farbe für ihr Bild.

Menschen, die zurückhaltend sind, eigene Wünsche und Bedürfnisse nicht anmelden und sie sich nicht erfüllen.

Das können kleine Menschen sein oder Große, denen diese ‚Erlaubnis‘ gut tut, auch wenn sie anfangs vielleicht noch etwas verlegen darauf reagieren. Lieber quälen sie sich und versuchen auch noch das letzte Restchen an Farbe aus dem Pinsel rauszuquälen.

Ich phantasiere mal und stelle mir vor, dass es Menschen sein können, denen immer wieder gepredigt wird „Sei sparsam! Das ist teuer! Verschwende nichts!“ usw.

Oft ziehen diese Menschen in Gruppen den Kürzeren, geben sich mit dem zufrieden, was übrigbleibt. Leben gegen ihre Bedürfnisse und halten unangenehme Situationen sehr lange aus.

Wenn ich zurückdenke, glaube ich, dass ich – wie sicher ganz viele –  in meiner Kindheit auch nie oder nur sehr selten gehört habe „Nimm‘ Dir so viel Du brauchst!“.

Sich nehmen, was man braucht – damit soll nun nicht dem blanke Egoismus das Wort geredet werden. Sondern dem sorgsamen Umgang mit sich selbst und den eigenen Bedürfnissen. Diese wahrnehmen und im sozial vertretbaren Rahmen erfüllen.

Nimm‘ Dir noch ein bisschen – ganz egal, was Du gerade brauchst!

2 Antworten auf „Du darfst Dir nehmen, so viel Du brauchst…“

  1. Liebe Holdastern,
    es freut mich, wenn der Artikel Dir so ein Aha-Erlebnis beschert hat. Mir ging es ähnlich, wie oft habe ich diesen Satz schon gesagt und gerade letztens wurde mir die Tragweite so richtig bewusst.
    Liebe Grüße,
    Sabine

  2. Ja! Das stimmt! „Nimm Dir, was Du brauchst!“ bekamen wir als Kinder tatsächlich nie zu hören … es wundert mich nahezu, dass ich den Ausdruck kenne und verstehe. Gut, dass Du darüber schreibst, das war jetzt ein Aha-Erlebnis für mich. Und es könnte ein Lebensmantra oder Lebensdevise werden; die Sätze, die ich bisher kannte, wie z.B. „Sorge gut für Dich selbst!“, klingen nicht so klar und unverrückbar.
    Ich danke Dir!
    Liebe Grüße,
    Holdastern

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert