„Die ganze Welt ist ja so schlecht“

Frühjahrsputz für die Seele – ungesunde Verhaltensmuster entrümpeln – Teil 7

Kennt Ihr das? Von Anderen oder auch von Euch selbst? Wenn was schief läuft, dann zieht es tausend negative Ereignisse nach sich. Ein blöder Vorfall am Vormittag im Büro und schon ist in der Mittagspause das heißgeliebte Fleischkäsbrötchen ausverkauft, auf dem Rückweg fängt es aus heiterem Himmel an zu regnen, die Frisur ist ruiniert – ausgerechnet jetzt, wo noch ein wichtiger Kundentermin ansteht, der dann natürlich auch entsprechend unbefriedigend abläuft. Auf dem Nachhauseweg sind dann alle Ampeln rot und die Parkplätze voll. Der Kühlschrank weist gähnende Leere auf und die letzte Packung Käse, die sich noch in der Ecke versteckt hält, ist vor 6 Wochen abgelaufen und würde locker als Blauschimmel durchgehen, wenn es nicht eigentlich Emmentaler sein sollte….

Solche Tage gibt es hin und wieder. Aber manche Menschen haben diese „Pechtage“ in ungesunder Häufung.

Was ist da los?

Hat sich die ganze Welt verschworen und unternimmt massive Anstrengungen, um demjenigen das Leben zur Hölle zu machen?

Oder ist nicht vielmehr der Blick dermaßen auf die negativen Vorfälle gerichtet, dass die vielen schönen und gelingenden Minuten gar nicht mehr wahrgenommen werden?

Wie zeigt sich das beim begleiteten Malen?

Beim Malen wird sehr schnell deutlich, wohin der Fokus des Malenden ausgerichtet ist. Wer an seinem Bild nur die Stellen wahrnimmt, die nach seiner Auffassung nichts sind, der lebt das häufig auch außerhalb des Ateliers so. Je nach den anderen beteiligten Verhaltensmustern wird dann kritisiert, dass die Farbe ungeeignet weil zu dick, dünn, hell oder dunkel war oder auch, dass der Malende selbst dies, das und jenes ‚verhunzt‚ habe (der Perfektionist lässt grüßen). Doch ganz egal, ob die Ursache nun in äußeren Einflüssen oder im (vermeintlichen) eigenen Unvermögen gesehen wird – die Wahrnehmung wird zielsicher auf die weniger gelungenen Teile gerichtet.

Als Malleiterin frage ich in solchen Fällen nach, ob es denn auch Stellen gibt, die gut gelungen sind. Auf längere Sicht gelingt es den Malenden so, ihren Fokus gleichmäßiger auszurichten und auch Positives (wieder) wahrzunehmen.

Mit verschiedenen anderen Intervention lernen die Malenden, die Verantwortung für ihr Bild (Handeln) zu übernehmen und erkennen auf Dauer ihre eigenen Einfluss- und Gestaltungsmöglichkeiten.

Und können im Idealfall nach einiger Zeit auch mal herzhaft über eigene Missgeschicke lachen.

Wann und warum sollte dieses Verhaltensmuster verändert werden?

Immer dann, wenn eine Beeinträchtigung des Lebensgefühls auftritt, sollte an diesem Verhaltensmuster gearbeitet werden. Verstärkt es sich immer weiter, dann kann es zu anhaltend schlechter Stimmung, im Extremfall sogar zu Depressionen und/oder Burnout führen. Gerade dann, wenn eigene Gestaltungsmöglichkeiten nicht erkannt werden, Menschen sich ausgeliefert und hilflos/machtlos fühlen, ist es höchste Zeit, die eigenen Möglichkeiten zu erkennen und zu nutzen.

Nimm‘ Dein Leben in die Hand!

„Das geht auch noch besser!“

Frühjahrsputz für die Seele – ungesunde Verhaltensmuster entrümpeln – Teil 5

Ja klar, so ziemlich alles geht noch besser. 150%ig oder sogar 160%ig.

Wer genau genug schaut, findet überall Fehler und Verbesserungsmöglichkeiten – nichts und niemand ist perfekt. Doch wer immer und überall so genau schaut und arbeitet, der verliert nicht nur den Blick fürs Große und Ganze, sondern setzt sich auch selbst unter immensen Druck. Einen Druck, der im extremsten Fall so weit führen kann, dass eine totale Lähmung eintritt.

Arbeiten werden gar nicht mehr in Angriff genommen, weil sie dem inneren Perfektionisten ohnehin nicht gut genug abgeliefert werden können.

Auch in den weniger krassen Fällen richtet Perfektionismus Schaden an. Er hinterlässt bei allem das miese Gefühl des ‚nicht Genügens‚. Denn wenn nichts gut genug ist, dann kann ich als Ausführender ja auch nicht gut genug sein. Perfektionismus kann in manchen Fällen von Außen auftreten, wenn Eltern oder Vorgesetzte diese Erwartungshaltung haben. In viel mehr Fällen wird aber der Perfektionismus zum hausgemachten Problem, die eigene Erwartungshaltung ist ungesund hochgesteckt.

Hier lässt sich die Paretoregel anwenden – in 20% unserer Zeit, erledigen wir 80% unseres Arbeitspensums. Warum also sollten wir uns die restlichen 80% der Zeit quälen, um weitere 20% Arbeit zu schaffen?

Oder – ganz flapsig formuliert – manchmal ist es gut, auch mal fünfe grade sein zu lassen!

Wie zeigt sich das beim begleiteten Malen?

Perfektionisten outen sich am Bild sehr schnell und offensichtlich. Sie können es nicht aushalten, wenn Linien nicht gerade sind, Farben nicht perfekt passen, ein Gesicht nicht gelingen will. Wenn die Abbildung nicht realitätsgetreu genug ausfällt, wird wieder und wieder verbessert, nach einer Vorlage verlangt und gehadert mit dem, was auf dem Bild ist.

Wenn sie überhaupt ans Bild gehen und nicht schon von vornherein mit den Worten „Ich kann überhaupt nicht malen“, sich gar nicht erst auf einen Versuch einlassen.

Hilfreich kann es da sein, wenn einzelne Bilder unter Zeitdruck gemalt werden müssen und Zugeständnisse an die eigenen Erwartungen gemacht werden können – aufgrund des Zeitrahmens. Hier wird auch immer mal wieder meine Frage auftauchen „Kannst Du es so lassen?„. Oder auch die Aufforderung „Mach es, so gut es geht!„.

Wann und warum sollte dieses Verhaltensmuster verändert werden?

Perfektionismus sollte auf jeden Fall abgebaut werden, wenn er zur Belastung wird. Zu hohe Ansprüche an sich selbst führen zu einem ungesunden Dauerdruck und hausgemachtem Stress. Kommen noch andere Faktoren dazu – und das ist in der Regel der Fall – ist der Weg in den Burnout vorgezeichnet.

„Du hast ’nen Sprachfehler“

Frühjahrsputz für die Seele – ungesunde Verhaltensmuster entrümpeln – Teil 3

„Du hast ’nen Sprachfehler, Du kannst nicht Nein sagen“

Es ist schon einige Jahre her, dass eine Bekannte dies erzählte. Ein Kollege sprach sie so an und signalisierte ihr damit, dass sie ihre Arbeitshaltung überdenken muss.

Niemand lehnt gern ein begründetes Anliegen ab. Doch gerade in Beruf oder Familie werden oft so viele Anliegen an Dich herangetragen, dass es eigentlich zu viel wird.

Auch Dein Tag hat nur 24 Stunden….und nicht alle diese Anliegen sind wirklich berechtigt oder notwendig.

Wenn Du es nicht schaffst, einen Teil der Anfragen abzulehnen, dann führt das zu einer hoffnungslosen Überlastung und auf Dauer in den Burnout.

Es erfordert Mut und oft auch diplomatisches Geschick ‚Nein‘ zu sagen. Aber Du wirst staunen, wenn Du es erstmal versuchst – es zieht keine fristlose Kündigung nach sich, wenn Du freundlich aber bestimmt erklärst, dass diese Aufgabe nicht in Deinen Zuständigkeitsbereich fällt oder nicht in Deinen Zeitplan passt. Und auch die langen Gesichter in der Familie bleiben nicht auf Dauer lang, wenn Du erklärst, dass Du nicht für diese ‚Mamataxifahrt‘ oder jenen ‚Omabotengang‘ zur Verfügung stehen kannst.

Wie zeigt sich das beim begleiteten Malen?

Nicht-Nein-sagen-können, das zeigt sich beim begleiteten Malen erst nach einiger Zeit. Es wird auch nicht so offensichtlich deutlich, wie andere Verhaltensmuster. Als Gesamteindruck wird es aber nach einigen Bildern erkennbar, wenn Malende beispielsweise sofort und bereitwillig auf Vorschläge eingehen, auch wenn diese eigentlich ihrer ursprünglichen Intention zuwiderlaufen.

Dadurch, dass die Malenden aber in der Regel für ihr Bild selbst verantwortlich bleiben, wird auf dem indirekten Weg das Nein-Sagen trainiert. Sie gewinnen Zutrauen in ihre eigenen Fähigkeiten und können diese dann auf Dauer auch selbstbewusst vertreten. Zudem tritt das Verhaltensmuster Nicht-Nein-Sagen-Können auch nie allein auf, es gibt immer begleitende Muster, wie beispielsweise die Schwierigkeit Grenzen zu setzen. Dieses wird im Malen sehr offensichtlich und lässt sich gut bearbeiten – das wirkt dann auch auf das Nein-Sagen zurück.

Wann und warum sollte dieses Verhaltensmuster verändert werden?

Der Terminkalender platzt aus allen Nähten, Du fängst schon an, Dich in ‚Notlügen‚ und Ausreden zu verstricken?

Allerhöchste Zeit für ein bisschen ‚Sprachtraining‘!

Gerade wenn sich ein Gefühl der Überforderung breit macht, wird es sinnvoll, diesen Punkt anzugehen, je früher je besser.

Denn dieses Verhaltensmuster führt, wenn es zum Dauerbegleiter wird, auf dem sicheren Weg in den Burnout.

Wer sich immer mehr aufdrücken lässt, der implodiert irgendwann!

 

Die Sache mit der guten Fee – Wunscherfüllung, wie geht das?

Früher, zu Zeiten der Gebrüder Grimm, war das noch ganz einfach. Die gute Fee erschien und schon hatte man drei Wünsche frei, die auch garantiert erfüllt wurden.

Doch schon im Märchen vom Fischer und seiner Frau wird deutlich, dass die Sache mit der Wunscherfüllung auch damals schon nicht ganz so einfach war. Ihr erinnert Euch?

Der Fischer angelte einen Butt, der in Wirklichkeit ein verwunschener Prinz war. Voller Mitleid lies der Fischer den Butt wieder schwimmen und lief nach Hause und erzählte seiner Frau davon. Diese witterte ihre Chance und schickte den Fischer zurück ans Wasser, um sich vom Butt ein kleines Steinhaus anstatt ihrer armseligen Fischerhütte zu wünschen. Tatsächlich besaß der Butt die Fähigkeit der Wunscherfüllung und lies sie in ihr Steinhaus einziehen. Nachdem das so einfach war, wurden die Wünsche der Fischersfrau immer größer, erst wollte sie ein Schloß, dann König, Kaiser, Pabst und schließlich gar Gott werden.

Der Ausgang der Geschichte ist wohl allgemein bekannt.

Nun sind die Zeiten Gebrüder Grimm ja schon einige Jahre her, gute Feen und sprechende Fische weitgehend aus der Mode geraten.

Stattdessen wird beim Universum bestellt, Lotto gespielt, affirmiert, jede Menge Ratgeberliteratur gelesen und wenn alles nichts fruchtet oder zu unbequem ist, mit Stimulantien jeglicher Art nachgeholfen.

Und nun erzähle ich auch noch, dass man durch Bilder malen Wünsche erfüllen kann?

Die gute Nachricht dabei ist, es funktioniert tatsächlich. Die Schlechte – es ist nicht ganz so einfach wie es vielleicht scheinen mag.

Die Grundvoraussetzungen, damit es funktioniert sind:

Der Wunsch ist positiv und genau genug formuliert.

Positiv formuliert bedeutet, er enthält keine Verneinung.

Also „nicht mehr rauchen/saufen/dick sein/depressiv sein….“ funktioniert überhaupt nicht, weil unser Gehirn keine Verneinungen verarbeiten kann.

Und wenn wir noch so viele (gedankliche) Balken durch die Zigarette oder die Flaschen ziehen, so geht es nicht.

Da müssen schon genauere Gedanken und Situationen herhalten.

Wann genau greife ich zu Alkohol oder Schoki? Was wünsche ich mir stattdessen für diese Situationen? Du siehst – es ist im Vorfeld Einiges an Überlegungsarbeit und Ehrlichkeit zu sich selbst notwendig.

Es ist vielleicht auch gar nicht möglich, das ganze Thema am Stück zu bearbeiten, sondern es muss in viele kleine Einzelteile aufgedröselt werden.

Die dann, eins nach dem anderen, mit Geduld und Nachsicht mit sich selbst, angegangen werden können.

Stück für Stück – Bild für Bild.

Der Veränderungsturbo Teil 1: Wer kann etwas ändern?

Ich kann es ändern

Es klingt zwar selbstverständlich, aber wenn wir die Veränderungsbremsen betrachten, zeigt sich schnell, dass es das nicht ist. Ich und nur ich kann mein Verhalten ändern. Damit erzwinge ich eine Änderung auch bei meinen Mitmenschen. Ihr Verhalten kann ich nur und ausschließlich auf diesem Weg beeinflussen.

Hör also auf, Deine Energie darauf zu verschwenden, wie sich der Rest der Welt verhalten müsste, damit es Dir besser geht und konzentriere Dich auf das, was Du dafür tun kannst.

Aber was kann ich denn tun, wenn die Lehrer langweiligen Unterricht machen?

Du kannst Dich selbst mit dem Thema beschäftigen und interessante Aspekte daran suchen. Dann wird auch der Unterricht interessanter.

Aber was kann ich denn tun, wenn die Kollegen sich fies verhalten?

Du kannst ihnen Grenzen setzen – ich gebe zu, das ist nicht einfach, wenn man es nie gelernt hat.

Aber was kann ich tun, in einer Situation, die einfach nicht lösbar ist?

Du kannst Deine Sicht darauf verändern, auch das ist nicht leicht.

Und wenn ich es selbst nicht kann?

Dann kannst Du Dir Hilfe dabei holen. Hilfe, die Dir dabei hilft, es selbst zu tun. Manchmal genügt eine Anregung von außen und hilft dabei, eine neue Sichtweise zu gewinnen. In anderen Fällen kann eine längerfristige Unterstützung durch einen Coach, einen Psychologen oder natürlich durch therapeutisches Malen hilfreich sein.

Und wie finde ich Hilfe für mein Problem?

Hier ist eine umfangreiche Auflistung von Hilfsangeboten im Bereich Familie und Soziales. Die genauen Stellen findest Du, wenn Du dann nach dem Angebot und Deinem Wohnort suchst.

Spezielle Angebote für Schwangere gibt es beispielsweise bei der Bundesstiftung für Mutter und Kind.

Wenn Du Unterstützung bei der Pflege oder Versorgung dementer Angehöriger brauchst, sind neben den örtlichen Beratungs- und Koordinierungsstellen oder den Pflegediensten auch die Alzheimer Gesellschaft ein möglicher Anlaufpunkt.

Mobbingopfer finden hier jede Menge Informationen, überwiegend zum Thema Mobbing am Arbeitsplatz, speziell zum Thema Mobbing in der Schule gibt es auch diesen Anlaufpunkt .

Bei Depressionen gibt es eine Liste an Anlaufstellen und hier wird zuoberst die Telefonseelsorge mit den bundesweiten Rufnummern aufgeführt, die aber auch für alle anderen Probleme ein guter erster Ansprechpartner ist:
Tel: 0800 – 111 0 111 (24 Std/Tag, gebührenfrei, evangelisch)
Tel: 0800 – 111 0 222 (24 Std/Tag, gebührenfrei, katholisch)
Tel: 0800 – 111 0 333 (für Kinder und Jugendliche, gebührenfrei, Mo-Fr 14:00 – 19:00)
Tel: 0800 – 111 0 550 (für Eltern, gebührenfrei, Mo/Mi: 9:00 – 11:00 Uhr, Di/Do: 17:00 – 19:00)
Zur Onlinesucht gibt es mittlerweile auch eine ganze Reihe an Hilfsangeboten.

Bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung gibt es eine Suchmöglichkeit nach Drogenberatungsstellen und eine Seite, die sich speziell an Jugendliche richtet.

Messies (desorganisierte Menschen) finden hier eine Anlaufstelle.

Möglichkeiten, wenn Du allein nicht weiterkommst, gibt es also jede Menge, in Anspruch nehmen musst Du sie selbst.

Und das bedeutet in der Regel auch, zumindest dort anzurufen oder hinzumailen.

Wenn Du für Dein Problem keinen Anlaufpunkt findest, dann mail mich an, ich helfe bei der Suche.

Doch es gibt auch eine ganze Reihe von Veränderungen, die wir allein schaffen können, mehr dazu gibt es in den nächsten Tagen.

Ausgebrannt am Arbeitsplatz und in der Familie?

Es heißt ja so schön, „nur wer entflammt war, kann ausbrennen„.

Was sollen wir daraus lernen?

Nicht mehr zu entflammen, uns nicht mehr hoffnungslos für etwas begeistern? Einen lauwarmen 0815-Job machen und uns auf den Feierabend freuen?
Ganz sicher nicht.

Burnout wird zunehmend zum Thema und ganz sicher tragen die äußeren Umstände nicht gerade dazu bei, das zu verändern. Die Finanzkrise wird weidlich genutzt, um den Druck auf Unternehmen und Arbeitnehmer noch weiter zu verstärken. Die Angst um den Arbeitsplatz lässt Kranke ins Büro oder die Werkstatt gehen und den Stress immer weiter steigen. Die Einsparungen – gerade auch im sozialen Bereich – führen dazu, dass immer weniger Mitarbeiter immer mehr Arbeit leisten müssen. Die Aufgaben in der Familie werden auch nicht weniger und der Spagat zwischen Beruf und Familie ist kräftezehrend.
Eine ausweglose Situation?
Jein – die äußeren Bedingungen kannst Du eher nicht verändern. Also bleibt nur der Weg, Dich selbst und Deine Einstellung zu verändern. Du kannst lernen, besser mit Stress umzugehen und auf Dich selbst zu achten. Das fängt bei derWahrnehmung an.
Eine ganze Reihe weitere schöne Übungen habe ich im Web gefunden, auf dem Blog von Dr. med Ilse Prinz gibt es einen Ressourcenkalender zur Burn-Out-Prophylaxe, den ich an dieser Stelle gern empfehlen möchte.
Und natürlich kannst Du durch bewusste Auszeiten für Dich selbst, zum Beispiel beim begleiteten Malen neue Kraft schöpfen.

Angehörige von Suchtkranken, Demenzpatienten, ADS-Kindern

Schreibabys, behinderten Kindern, Alkoholikern, Pflegekindern, verhaltensauffälligen Kindern, Parkinsonpatienten, MS-Kranken, Depressiven, Menschen mit psychischen Erkrankungen, Pflegebedürftigen und ganz vielen Anderen, haben oft eins gemeinsam:

Sie stecken bis über beide Ohren in den Problemen ihrer Liebsten und vergessen dabei oftmals ihre eigenen Bedürfnisse.

Das laugt auf Dauer aus und kann im schlimmsten Fall zu Burnout und Depressionen oder auch zum körperlichen Zusammenbruch führen und damit dann auch dazu, dass es nicht mehr möglich ist, sich für die erkrankten Angehörigen einzusetzen.

„Achte auf Dich selbst!“

Das meint keineswegs Egoismus und Vernachlässigung der Pflichten, sondern beinhaltet die Erkenntnis, wenn es mir nicht gut geht, kann ich für niemanden sorgen.

Sorge also dafür, dass Du ausreichend Pausen hast, Zeit für Dich allein.

Gehe Deinen eigenen Interessen nach.

Besorg Dir Hilfe, nimm sie in Anspruch.

Definiere Deine Grenzen und achte darauf, dass sie eingehalten werden.

Gerade wenn so viel an Dir hängt, ist es wichtig, mit Deinen Kräften zu haushalten.

Selbsthilfegruppen können Dir Rückhalt und Verständnis geben. Beratungsstellen gibt es für so ziemlich jedes Problem, sie warten nur darauf, dass Du Kontakt zu ihnen aufnimmst.

Und auch das Begleitete Malen kann Dir eine hilfreiche Auszeit sein, um Kraft aufzutanken und Dir Deiner Gefühle und Bedürfnisse bewusst zu werden. Hast Du es schon mal ausprobiert?

Mußestunden geniessen – auch ohne großen Aufwand

Dieses Jahr fallen die Weihnachtsfeiertage dafür ja recht günstig, es schliesst sich noch ein Sonntag an und bietet eigentlich die Gelegenheit, ein wenig freie Zeit für sich selbst zu reservieren.  Mußestunden – das klingt so schön altmodisch und betulich – aber ich muss gestehen, es fällt mir noch immer schwer, das auch in die Tat umzusetzen.

Muße – einfach nur die Seele baumeln lassen und nichts tun, eigentlich ist das doch etwas Herrliches.

Und trotzdem regt sich irgendwo im Hinterkopf das schlechte Gewissen. „Müßiggang ist aller Laster Anfang“ weiß der Volksmund zu verkünden. Und anscheinend geht es nicht mir allein so, denn beim Suchbegriff „Mußestunden geniessen“ spuckt mir die Suchmaschine gleich eine ganze Reihe von Reiseangeboten aus.

Mußestunden nur im Urlaub? Warum nicht in den Alltag integrieren? So als kleine Urlaube vom Alltag, jeden Tag ein paar Minuten ganz ohne Verpflichtungen und nur für mich. Einfach nur aufs Sofa legen, eine Tasse Tee dazu und alle Verpflichtungen mal warten lassen. Jetzt bin erstmal ich dran! Das Fachbuch darf zugeklappt bleiben, der Staubsauger an seinem Platz bleiben, die Arbeit läuft nicht weg, während ich meine Akkus auflade.

Meine Zeit für mich, die mir hilft, später wieder für alle anderen und alles andere dasein zu können. Es gelingt mir immer öfter immer besser. Die Zeit, die mich davor bewahrt, auszubrennen, oder so schön neudeutsch dem ‚burnout‘ zum Opfer zu fallen.

Wie sieht es bei Euch damit aus? Könnt Ihr das geniessen und Euch zugestehen? Oder vertreibt Euch das Gemaule des schlechten Gewissens vom Sofa? Wie sehen Eure Mußestunden (oder -minuten) aus?

Angst ist „nur“ ein Gefühl

Angst ist mit Sicherheit eines der stärksten Gefühle, die wir Menschen kennen. Das Herz rast, der Magen schnürt sich zusammen und eigentlich wollen wir nur noch weg.

Es ist schwer, Angst auszuhalten.

Wir wollen uns ablenken von dem Verursacher der Angst, wegschieben, wegdenken, nicht damit auseinandersetzen. Ursprünglich war die Angst ein wichtiger Schutzmechanismus, der uns vor Gefahrensituationen retten sollte. Diese Rettung bestand in der Regel aus Flucht. Flucht vor wilden Tieren oder feindlichen gesonnenen Mitmenschen.

Und doch gibt es Situationen, in denen genau das nicht möglich oder nicht sinnvoll ist. Heute mehr denn je – oder? Vor wievielen wilden Tieren musstest Du in den letzten 3 Wochen flüchten? 😉

Beispielsweise Schwangere bei der Angst vor der bevorstehenden Geburt. Weglaufen? Is nich…

Oder die Angst vor der Zukunft, in Zeiten von Wirtschaftskrise und Finanzkollaps. Angst vor dem Tod – dem eigenen oder dem eines nahestehenden Menschen.

Ein ganz hilfreiches Mittel kann da auf jeden Fall Information sein – wenn ich mehr darüber weiß, dann können Ängste entkräftet werden, ich kann vielleicht etwas dagegen tun. Manche Ängste können so abgebaut werden.

Ok, wenn ich meinen Job verliere, dann kann ich im schlimmsten Fall in Hartz4 rutschen – nicht schön, aber ich muss nicht auf der Strasse verhungern. Wenn ich Angst vor Krankheiten habe, dann kann ich dies und das vorbeugend tun.

Andere sind hartnäckiger. Patentrezepte gibt es da nicht unbedingt. Manchmal helfen Entspannungsübungen. Oft hilft ein offenes Gespräch darüber. Manchmal hilft es sogar, sich in die Angst reinzusteigern – mal Dir die absolute Katastrophe aus, was wäre das Schlimmste was da passieren könnte? Und dann trete innerlich einen Schritt zurück – ist das wirklich so schlimm wie Deine Angst es Dir weismachen will?

Letztendlich ist Angst „nur“ ein Gefühl, DEIN Gefühl. Es entsteht in Dir und mag gute oder auch weniger gute Gründe haben. Aber die Angst ist kein unabwendbarer Schicksalsschlag – Du selbst bist es, der die Angst „macht“ und auch die Macht hat, sie wieder gehen lassen kann.

Und wenn Dir das nicht gelingt? Dann lass Dir helfen – von einem psychologischen Berater oder im Malatelier, in extremen Fällen auch vom Arzt.

 

Bildquelle: Wiki Commons

Was ganz Aktuelles zum Novemberblues

Auf dem Blog der Psychotherapie-Praxis Dr. Shaw (München/ Düsseldorf) fand ich gerade diese Meldung. Da sie sicherlich interessant ist für alle, bei denen nicht nur ‚ein bisschen‘ Novemberblues, sondern die schon besprochene Winterdepression herrscht, wollte ich hier darauf aufmerksam machen.

Wenn die getrübte Stimmung anhält und es Anzeichen dafür gibt, dass mehr dahinter steckt, wer hilft dann weiter?

Eine gute erste Anlaufmöglichkeit ist auf jeden Fall der Hausarzt. Eine weitere Möglichkeit sind Psychotherapeuten, die in der Regel auch sehr gut abschätzen können, ob eine Psychotherapie erfolgversprechend ist. Noch ein Ansprechpartner bei solchen Problemen sind Heilpraktiker und Heilpraktiker für Psychotherapie.

Egal von wem – wenn es Dir wirklich schlecht geht, lass‘ Dir helfen!!!