Manchmal hilft es, den Blick auf’s Schöne zu fokussieren. Gnädig über das hinwegzusehen, was stört und sich auf gelungene Details zu konzentrieren. Ist das nicht ein herrlicher Garten?
Pierre Franckh / Der 6 Minuten Coach – Erfinde dich neu!
Ob er sich das gewünscht hat? Pierre Franckhs „Der 6 Minuten Coach – Erfinde dich neu!“ hat es auf die Spiegel-Bestseller-Liste geschafft. Der Schauspieler, Regisseur und Moderator schreibt seit einigen Jahren Bücher rund ums große Thema ‚Wünschen‘. Dass es mit einem lapidaren „Ich wünsch mir das“ allein nicht getan ist, dämmert wahrscheinlich jedem von uns irgendwo. Die Selbstmotivation, das positive Denken, Mentaltraining, letzten Endes auch die ‚Arbeit‘ an der eigenen Persönlichkeit und vor allem das TUN gehören genauso dazu. Büchlein kaufen, durchschmökern und ins Regal stellen, wird hier genauso wenig funktionieren wie bei den zahlreichen anderen Ratgebern aus diesem Bereich. Im Gegensatz zu so einigen anderen Werken dieses Genres wird Franckh erfreulich konkret. Im Vergleich zu beispielsweise „The Secret“ („Bestellungen beim Universum“ kann ich nicht aus eigener Anschauung beurteilen) bietet Franckh sehr viel mehr praktisch umsetzbare und für mich nachvollziehbare Anweisungen. Und vor allem sind diese nicht mit esoterischem Gedankengut durchzogen, sondern rational nachvollziehbar. „Pierre Franckh / Der 6 Minuten Coach – Erfinde dich neu!“ weiterlesen
Jesper Juul – Nein aus Liebe (Buchbesprechung)
Muss man den dänischen Familientherapeut Jesper Juul noch vorstellen? Seit Beginn der 2000er Jahre hat er zahlreiche Bücher, Artikel und Filme veröffentlicht. In den letzten Jahren sind mir etliche seiner Ansichten immer wieder als Zitate begegnet, unter anderem auf der Facebookseite des deutschen Ablegers des ‚family lab‘. Die meisten verführten mich zu einem ‚gefällt mir‘. Seine Kernaussagen sind, dass Kinder kompetent sind und wertschätzende Beziehung an die Stelle althergebrachter Erziehung tritt. Eines seiner frühen Werke, „Nein aus Liebe – Klare Eltern – starke Kinder“ (erstmals 2006 erschienen, 2014 gab es die 15. Auflage), möchte ich hier vorstellen.
„Je besser es Ihnen gelingt, Ihre Worte mit Ihrer Persönlichkeit in Einklang zu bringen, desto mehr werden Ihr Selbstvertrauen sowie der Respekt und das Verständnis Ihrer Umgebung wachsen, […]“
(Jesper Juul in „Nein aus Liebe“, erschienen beim Kösel Verlag)
Das „Nein aus Liebe“ erfordert von den meisten von uns Arbeit an der eigenen Persönlichkeit. Nein-Sagen ist ja auch ganz schön schwer – nicht nur Kindern (und Katzen) gegenüber. Vieles aus diesem Buch lässt sich eigentlich auf alle Mitmenschen übertragen, zu denen wir in Beziehungen stehen. Der größte Teil beschäftigt sich allerdings, zumindest vordergründig, mit der Situation in der Familie. „Jesper Juul – Nein aus Liebe (Buchbesprechung)“ weiterlesen
Kreative Kreativitätsgedanken – was ist eigentlich Kreativität
Kreativität – das ist doch klar, oder?
Malen, basteln, nähen, musizieren oder auch schreiben, das ist kreativ! Oder?
Kreativität ist allgemein die Fähigkeit etwas vorher nicht da gewesenes, orginelles und beständiges Neues zu kreieren.
heißt es bei Wikipedia.
Der Duden erklärt, Kreativität sei
und führt als Synonyme
Einfallsreichtum, Erfindungsgabe, Fantasie, Genie, Intelligenz
an.
Einfallsreichtum gefällt mir persönlich ganz gut, denn das bringt einen Aspekt von Kreativität in den Blickpunkt, der sich in alle Lebensbereiche übertragen lässt. Einfallsreich ist auch der Automechaniker, der es schafft mit wenig Material so zu improvisieren, dass das Auto wenigstens wieder fahrbereit ist. Einfallsreich ist die Köchin, die mangels Semmelbrösel eine Packung Cracker durch den Mixer jagt und die Schnitzel damit paniert. Oder meine Oma Dina, die in der ’schlechten Zeit‘ aus alter Bettwäsche (und was sonst noch aufzutreiben war) Kleider für ihre Kinder nähte. „Kreative Kreativitätsgedanken – was ist eigentlich Kreativität“ weiterlesen
2015 – Jeden Tag ‘ne kreative Tat – Lifehacks und Katastrophenputzen
Kreativität kann helfen, das Unabwendbare irgendwie schneller und leichter auf die Reihe zu kriegen.
Tja, bisher ließ mir das neue Jahr noch nicht so furchtbar viel Zeit für große kreative Heldentaten. Denn erstens kommt es anders und zweitens als man denkt, durfte ich ungeplant einen ganz großen Badezimmergroßputz hinlegen. Nicht gerade das, was man sich wünscht, aber ich vermute, das kennt so Manche von euch auch…
Das Zimmer/Bad/Küche/Treppenhaus gehört eigentlich mal wieder so richtig gründlich geputzt und aufgeräumt…aber keine Zeit, keine Lust und überhaupt. Bis es dann irgendwann irgendein Kataströphchen passiert – ob sich nun die Erbsensuppe wie ein Vulkan durchs Ventil des Schnellkochtopfs drückt und die unglaublichsten Ecken und Ritzen der Küche überströmt, ein Abfluss verstopft und das Badezimmer flutet oder eine Flasche roter Sekt demonstriert, wie fein er sich vernebeln lässt – dann ist Schluss mit müsste-sollte-könnte. Es muss passieren, ob nun Zeit und Lust oder eben nicht. Örks! Die Kreativität kann sich dann auch nicht in Ausreden austoben, kann höchstens helfen, das Unabwendbare irgendwie schneller und leichter auf die Reihe zu kriegen.
Dann kommen die Lifehacks ins Spiel. Diese kleinen pfiffigen Ideen, die nicht nur helfen, den Alltag besser zu organisieren, sondern auch im Kataströphchenfall helfen können.
Sprühflaschen zum Beispiel. Der Erfinderin dieses Utensils gehört ein Orden am Bande!
Man kann sie mit allem Möglichen befüllen. Zum Putzen mach ich zumeist nur Wasser mit ein paar Tropfen Spüli, Shampoo oder Flüssigseife rein. Im Web finden sich auch Rezepte für Badreiniger, Fensterreiniger etc.
Mit dünn eingestelltem Strahl kann man damit Erbsensuppe und anderen Schmodder aus den unzugänglichsten Winkeln rauspusten.
Auf ‚Sprühnebel‘ gestellt, kann man wunderbar Fliesenwände, Spiegel, Heizkörper oder notfalls auch mal Fenster einnebeln. (Zum Trockenreiben eignen sich übrigens Waschlappen hervorragend…) aber genug jetzt vom Putzen, nur ein kleiner Exkurs, wie man sich sogar das mit ein bisschen Kreativität erleichtern kann. Um so Zeit für angenehmere Dinge zu haben. Diesen frisch geputzten Raum noch ein bisschen hübscher zu machen. Oder sich zu entspannen. Oder auch ein bisschen kreativen Unfug rauszulassen.
Dazu kann man beispielsweise Chlorreiniger in eine solche Sprühflasche füllen und damit Muster auf dunkle Stoffe zaubern, um sich so ganz individuelle und kreative Kleider zu gestalten.
Wer es lieber pastellig mag, kann Seidenmalereifarbe mit Wasser verdünnen und damit auf hellen Textilien spielen.
Und nicht zuletzt kann man damit auch Kinder ganz wunderbar beschäftigen.
Was für kreative Verwendungen für Sprühflaschen fallen euch ein?
2015 – Jeden Tag ’ne kreative Tat
Auf der Facebook-Seite der Foundation for Art and Healing begegnete mir im Dezember der Spruch
being creative is not a hobby
it is a way of life
Er hat mich nicht mehr losgelassen. Denn ich bin schon sehr lange davon überzeugt, dass sich Kreativität ins gesamte Leben auswirkt. Kreativität ist mehr als nur Bilder malen. Es ist eine Grundhaltung, die sich durchs ganze Leben zieht. Die Fähigkeit, eigene Lösungen zu finden. In allen Lebensbereichen. Wie solche Lösungen aussehen können, möchte ich 2015 hier zeigen. Oft nur Kleinigkeiten, keine große Werkschau. Doch kommt es nicht oft im Leben genau darauf an? Kleine, alltägliche Herausforderungen kreativ zu lösen, gerne auch mit Vorhandenem? Notwendigkeiten pfiffig zu lösen? Improvisieren zu können, kreativ zu sein.
Ihr seid ganz herzlich zum Mitmachen eingeladen, zeigt her eure Ideen und Lösungen, in Kommentaren oder auf meiner Facebook-Seite, gebt euren Senf dazu!
Gibt dir das Leben Zitronen, mach Bilder daraus!
Ein paar Bilder von eigenen Bildern – gelbe Phase oder:
Gibt dir das Leben Zitronen, mach Bilder daraus!
Und so vielfältig wie die Darstellungsmöglichkeiten sind auch die Möglichkeiten mit den Zitronen des Lebens umzugehen…
…was auch immer kommt, mach was Schönes daraus!
Buch- und Filmtipp: Dienstags bei Morrie
Es ist schon ein paar Jahre her, dass ich das Buch „Dienstags bei Morrie“ von Mitch Albom gelesen habe. Einzelheiten daraus sind mir nicht mehr unbedingt präsent, doch aus der Gesamterinnerung heraus, war es ein gutes Buch.
Eins mit Tiefgang, aber doch sehr gut zu lesen. Eines dieser Bücher, das nachdenklich macht und Spuren hinterlässt. Ich wusste noch, dass es um den früheren Professor Morrie geht, der (an ALS) schwer erkrankt ist, sterben wird und vom Erzähler, seinem früheren Studenten, besucht wird – immer dienstags. Bei diesen Besuchen gibt Morrie Lebensweisheit an Mitch weiter. Das aber auf eine sehr berührende Art, ohne erhobenen Zeigefinger. Ich bin mir ziemlich sicher, dass dieses Buch in mir nachgewirkt hat, ohne dass ich genau festmachen könnte, was es in mir veränderte.
Letzte Woche sah ich den Film als DVD auf einem Wühltisch liegen und kaufte sie nach kurzem Zögern. Denn oft liegen Verfilmungen ja weit hinter der literarischen Vorlage zurück. Doch meine Hoffnung, dass das Buch sorgsam und dem Thema gerecht verfilmt wurde, hat sich bestätigt.
Jack Lemmon erfüllt die Figur des Morrie Schwarz mit liebenswerter Weisheit, feinem Humor und entwaffnender Offenheit. Er konfrontiert Mitch auf liebenswürdige Weise mit seinen Ängsten (warum nur fühle ich mich mehr als einmal ‚ertappt‘?). Doch er steht auch zu seinen eigenen Ängsten und seiner Verzweiflung – denen der Vergangenheit und den aktuellen, dem Verfall seines Körpers, dem Tod. Dabei strahlt er die Gelassenheit eines Menschen aus, der weitgehend mit sich selbst und seinem Leben im Reinen ist.
Tja und nun werd‘ ich wohl das Buch mal wieder lesen… mich davon verzaubern und berühren lassen.
Vom Verstummen…
Belastende Lebensumstände – wie kann ich besser mit dem umgehen, was ich nicht ändern kann?
Immer wieder gerät man in Situationen, die sich nicht (ohne weiteres) verändern lassen, ausweglos erscheinen.
Die Kinder purzeln von einer schwierigen Phase in die nächste, noch schwierigere.
Die Eltern werden älter und hilfsbedürftiger. Aber noch lange nicht so, dass eine Senioreneinrichtung unumgänglich wäre. Die wollen sie auch überhaupt nicht akzeptieren… sie brauchen doch nur ‚ein bisschen‘ Unterstützung hie und da.
Verlusterlebnisse belasten – ob nun eine geliebte Person stirbt, eine langjährige Partnerschaft in die Brüche geht, die Kinder flügge werden oder auch ’nur‘ der Arbeitsplatz (durch Arbeitslosigkeit oder Rente) verloren geht.
Finanzieller Druck belastet.
Überforderung kann viele Ursachen und Auswirkungen haben.
Krankheiten und/oder Behinderungen werfen Lebensentwürfe um.
Mobbing erzeugt unvorstellbar große psychische Belastungen.
Das Gefühl, nicht mehr gebraucht zu werden oder nicht mehr zu können wie man will, belastet.
All diesen Situationen gemeinsam ist, dass sie sich nicht ohne weiteres verändern lassen. Das Leben hält keine ‚Undo‘ Funktion bereit, sondern fordert uns jeden Tag aufs Neue – ohne Netz und doppelten Boden.
Wenn sonst keine Änderungsmöglichkeit bleibt, können wir nur unsere Einstellung zu den äußeren Umständen verändern, damit sie uns nicht mehr so stark belasten. Das klingt einfach – ist es aber nicht!
Gespräche und Bilder können helfen, das anzunehmen, was nicht zu ändern ist.