Veränderungsturbo letzter Teil: Gut Ding will Weile haben…

…und ermöglicht alle Veränderungen.

Manche davon brauchen viele Anläufe und noch mehr Zeit. Oftmals stecken dann tiefere Themen dahinter, die zuerst aufgelöst werden müssen.

Manche Themen ändern sich auch nur durch eine andere Sicht darauf. Mein Problem ist nicht gelöst, aber ich sehe es jetzt mit anderen Augen und kann damit leben und umgehen.

Oder, um mit den Worten der Gestalttherapie zu sprechen:

„Veränderung geschieht, wenn jemand wird, was er ist, nicht wenn er versucht, etwas zu werden, das er nicht ist.“ Arnold R. Beisser

Soll das jetzt der Freibrief sein, um nichts verändern zu müssen?

Ganz sicher nicht!

Aber gerade bei ganz veränderungsresistenten Themen kann die Erkenntnis, dass manche Dinge ihre Zeit brauchen, Druck aus der Angelegenheit nehmen.

Wenn Dir Dein tiefstes Inneres ganz ehrlich und aufrichtig sagt „Ich brauche noch Zeit„, dann (und nur dann) gib ihm die.

Damit will ich die Veränderungsserie für’s Erste abschließen und mich in der nächsten Zeit wieder ein bisschen mehr dem Malen zuwenden.

Obwohl beides für mich und meine Arbeit untrennbar miteinander verbunden ist. Jedes Bild, das in meinem Atelier gemalt wird, ist ein kleiner oder großer Baustein zu einer umfassenden und ganzheitlichen Veränderung und Weiterentwicklung der Persönlichkeit.

Veränderungsturbo Teil 5: Sei nachsichtig mit Dir selbst

Ist das jetzt nicht total widersprüchlich? Ich schreibe hier darüber, wie Veränderungen gelingen sollen, und fordere Dich jetzt auf, nachsichtig mit Dir selbst zu sein?

Auf den ersten Blick vielleicht. Aber ich glaube, dass viele Veränderungen schon allein deswegen nicht gelingen, weil wir viel zu hohe Ansprüche an uns selbst stellen und unsere Erwartungen zu hoch stecken.

Mit einer gesunden Portion Nachsicht kann es gelingen, unsere Veränderungswünsche zu sortieren, in die richtige Reihenfolge und auf ein realisierbares Maß zu bringen.

Was ist wirklich wichtig?

Schau Dir mal all Deine Veränderungswünsche oder guten Vorsätze an – ich nehme jetzt mal ein paar der Top Ten als Beispiel:
Auf Platz 1 liegt hier „Stress vermeiden oder abbauen“.

Ok, das ist zweifellos ganz wichtig. Ich lass‘ mich nicht mehr stressen, das klingt doch gut, oder? Ganz ehrlich? Mich stresst schon die Aussicht darauf. Wie soll ich denn das bewerkstelligen, ständig und überall Stress zu vermeiden? Da muss ich ja den ganzen Tag darauf achten, ob mich jetzt vielleicht dieses oder jenes gerade in Stress versetzt, was ein Stress 😉

Aber jetzt mal ganz im Ernst, ich glaube, so wird das nix. Wenn auch Du zu denjenigen gehörst, die ihr Leben etwas entspannter führen wollen, dann denke mal darüber nach, welche Situationen Du als ganz besonders anstrengend empfindest.

Ein übervoller Terminkalender, der Dich von einem Ort zum anderen hetzt? Oder von einer Aufgabe zur anderen? Welche Termine sind wirklich wichtig und unvermeidbar und welche lassen sich streichen? Wo kannst Du jeden Tag 10 Minuten Zeit für Dich einschieben – nein, keine Widerrede – 10 Minuten gehen immer irgendwie.

Und wie kannst Du diese 10 Minuten ganz bewusst nutzen, um zum Beispiel ein paar Entspannungsübungen zu machen? Oder Dir eine schöne Tasse Tee und ein kleines Stück Schokolade zu gönnen. Ganz bewusste kleine Pausen als Ausgleich einzubauen – und wenn es jeden Tag nur 10 Minuten sind. Das ist immer noch mehr, als den ganzen Tag auf der Stresslauer zu liegen.

Oder nehmen wir als anderes Beispiel – „Gesünder ernähren“ und „Abnehmen„, immerhin auf Platz 5 und 6 der Top Ten. Ich glaube, auch das sind perfekte Beispiele für eine Selbstüberforderung.

Jeden Tag nur noch ganz viel Gemüse und Obst oder die XY-Diät, um mindestens 20 Kilo runterzukriegen. Und am dritten Tag sitzt Du da mit einem Blähbauch von dem ganzen Gemüse und stopfst die Frustschoki in Dich rein, oder? Vielleicht wären auch hier kleine Schritte angebracht, eine langsame Ernährungsumstellung, die mit dem berühmten Apfel am Tag (an apple a day, keeps the doctor away) beginnt und als erstes Ziel hat, dass der Hosenknopf wieder bequem zu geht. Oder, wenn Dir das zu wenig erscheint, dann stelle doch erstmal eine Mahlzeit um – vielleicht das Frühstück. Das besteht bei mir zum Beispiel aus einem Naturjoghurt mit Müsli und einem Apfel. Außer Sonntags, da gibt es Brötchen oder Toast und Frühstückseier und was auch immer das Herz begehrt.

Mit Augenmaß und Machbarkeit rangehen, schön langsam eins nach dem anderen. Ausnahmen müssen möglich sein.

Und wenn der alte Schlamper doch mal wieder die Oberhand gewinnt?

Dann sei nachsichtig mit Dir selbst, morgen ist ein neuer Tag zum Pausen einlegen und Äpfel essen.

Veränderungsturbo Teil 4: Gemeinsam sind wir unausstehlich

Gerade letztens ist mir das aufgefallen – ich stand im Supermarkt und auf einem dieser ominösen Grabbeltische lagen DVDs mit Pilates-Workouts. Der erste Gedanke war „Klasse, da kannst Du das auch zu Hause machen, sind ja auch gar nicht teuer“. Aus dem Hintergrund schoß aber gleich der ‚Kein-Gerümpel-mehr-Ansammler‘„Machste eh‘ nicht!!!“

Und was soll ich sagen? Wo er Recht hat, hat er Recht.

Die DVD wanderte in den Korb zurück – denn allein mach ich das wirklich nicht. Zum Sport gehört für mich unabdingbar dazu ein fester Termin und eine Gruppe. Obwohl mich mit den Teilnehmern dieser Gruppe wirklich nur das eine gemeinsame Interesse, nämlich diesen Sport zu machen, verbindet, brauche ich die Gruppe dafür. Nicht nur die Menschen, sondern auch die Rahmenbedingungen – den festen Termin, den festen Ort. Solche Gruppen gibt es nicht nur für Sport sondern auch zum Malen, Abnehmen, Reden, Frühstücken, als Lerngruppen usw.

Ein Teil dieser Gruppen ist auf Dauer angelegt, als ein begleitendes Angebot, während andere nur zeitweise sinnvoll sind. Nehmen wir beispielsweise die Abnehmgruppe – wenn das Angebot gut ist, sollte es sich auf Dauer selbst überflüssig machen.

Für andere Themen oder dann, wenn die Gruppe allein nicht den gewünschten Effekt bringt, kann es vielleicht interessant sein, sich einen Mentor oder Coach zu suchen – einen Begleiter auf den ersten Schritten, mit dem Ziel diesen Weg bald allein weitergehen zu können. Roland Kopp-Wichmann beschreibt einige Beispiele dafür im Zusammenhang mit der „Aufschieberitis„.

Gerade für Menschen, denen es schwer fällt, den Anfang zu machen, kann eine solche Lösung ideal sein.

Welcher Weg für Dich der Richtige ist, das musst Du selbst herausfinden – fang einfach an!

Veränderungsturbo Teil 3: Wenn der Nutzen groß genug ist

Ich – bekennender Haushalts- und Bürokratiemuffel und Supermarkthasser, erstelle schon seit Jahren jede Woche einen Essensplan.

Wie das zusammenpasst?

Nun – sehr genervt vom ewigen „Was sollen wir heute essen?“ „Fischstäbchen mit Pommes!“, dem Absuchen der Vorräte nach irgendwelchen passenden Kombinationen und hektischem, kurzfristigem Einkaufen fehlender Zutaten wurde ich irgendwo im Web auf diese Idee aufmerksam.

Einmal die Woche planen, dabei gleich den Einkaufszettel schreiben, ein Wocheneinkauf und dann Ruhe vor dem Thema haben – das klang verlockend. Doch gleich meldeten sich die Zweifel an.

„Was, wenn wir dann gar keine Lust auf das Geplante haben? Wenn unvorhergeseheneTermine zwischenrein kommen? Ist das nicht viel zu viel Bürokratie?“

„Naja, wenigstens mal ausprobieren“ meinte die Experimentierfreude. Also gut, beim ersten Mal war es richtig schwierig, überhaupt so viele verschiedene Essen für eine ganze Woche zu finden. Die Familie dazu gerufen und befragt, was sie gern mal wieder essen möchten. Alle Vorschläge notiert und den größten Teil für den Plan verworfen, weil viel zu aufwendig – ein Essen für ein Wochenende mit genug Zeit zum Kochen.

Nach einer längeren Planerei stand er schließlich – unser allererster Essensplan. Den Einkaufszettel dafür zu schreiben war dann ein Klacks und nach dem ersten Einkauf mit diesem ‚geplanten‘ Zettel machte sich ein wohliges Gefühl der Sorglosigkeit breit. „Das mache ich nächste Woche wieder so!“ Der Plantag nahte und der innere Schweinehund – oder wie auch immer diese Stimme bezeichnet werden soll, jaulte ganz leise vor sich hin: „Pfuibähigitt – schon wieder Papierkram und das auch noch freiwillig, das muss doch echt nicht sein“. Aber die Euphorie über die bequeme Kocherei der letzten Woche war lauter und stärker: „Ätschibäbätschi – keinen Kopf mehr zerbrechen müssen, alles im Haus haben und keine Maulerei der Kinder mehr, weil jetzt jeder schwarz auf weiß sieht, wann es wieder sein Lieblingsessen gibt!“

Das klingt jetzt so supereinfach und eigentlich war es das auch.

Mit der Zeit zeigten sich positive Nebeneffekte – dem Haushaltsbudget tat es sehr gut.

Auf Dauer entwickelt sich so auch ein wunderbares Archiv, wenn mir die Ideen fehlen, dann blättere ich einfach im Kalender zurück und sehe dann gleich ein Essen, das wir auch mal wieder machen könnten. Gelegentlich gewinnt der alte Schlamper doch auch mal wieder Überhand für ein paar Tage, doch spätestens nach dem dritten Mal „Fischstäbchen mit Pommes!“ wird der Kalender wieder mit dem Essensplan bereichert.

Wenn die Zeit zum Kochen doch knapper wird als vorhergesehen, dann findet sich immer irgendeine Tauschmöglichkeit und falls tatsächlich mal so viele Reste bleiben, dass es für eine ganze Mahlzeit reicht, dann wird der Rest des Plans geschoben oder getauscht.

Und weil es mir das Leben wirklich erleichtert, komme ich nach jeder Schlamperphase auch gern wieder darauf zurück. Weil für mich der Nutzen so groß ist, dass er alle Gegenstimmen schnell verstummen lässt.

Das heißt nun nicht, dass Ihr jetzt alle anfangen müsst Essenspläne zu schreiben – aber vielleicht gibt es irgendetwas ganz anders, das Euch so nützlich wird, dass Ihr gar nicht mehr aufhören wollt, wenn Ihr mal damit angefangen habt.

PS: Gerade meldet sich die Experimentierfreude zu Wort und meint: „Wenn Ihr auch sowas gefunden habt, dann sagt es mir doch bitte!“

Der Veränderungsturbo Teil 2: Frustfresserei oder bewusster Genuss?

Das Essverhalten verändern ist eine der Veränderungen, die oft allein zu schaffen sind, auch wenn es schwierig ist und nicht immer gelingt.

Ich denke, sehr viel erfolgversprechender aber auch schwieriger als irgendwelche Wunderdiäten ist eine dauerhafte Veränderung des Essverhaltens, die dann auf lange Sicht zu dem gewünschten Ziel der Gewichtsabnahme führen kann.

Um zu erkennen, was ich verändern kann, muss ich zuerst einmal wissen, wie ich es denn jetzt überhaupt mache.

Auch das klingt wieder so selbstverständlich und einfach, schnell zeigt sich aber, das es genau das nicht ist. Es kann hilfreich sein, wenn Du Dir Dein bisheriges Essverhalten bewusst machst. Achte mal darauf, führe vielleicht sogar eine Liste, wann Du was und wie viel davon isst. Vielleicht hältst Du sogar schon mit fest, warum Du das gerade gegessen hast. War es wirklich Hunger oder doch vielleicht Langeweile, Verlockung, Frust oder Gier? Hat es gerade so gut geschmeckt, wolltest Du den Koch/die Köchin nicht kränken, meldet sich vielleicht im Hinterkopf die Stimme aus der Kindheit ‚Iss Deinen Teller leer!‘?

Es gibt tausend Gründe für ein Verhalten, die genaue Motivation kann nur derjenige wissen, der sich so verhält. Im tiefsten Inneren zumindest, ist dieses Wissen da.

Eine Veränderung kann dann einsetzen, wenn wir uns dieses Wissen aus dem tiefsten Inneren bewusst machen und daraufhin dann anfangen, unser Verhalten zu ändern. Wenn ich erstmal weiß, dass dieses Stück Schokolade (oder die ganze Tafel), nichts mit Hunger zu tun hat, kann ich anfangen, mir meiner wirklichen Bedürfnisse bewusst zu werden und daran arbeiten, sie ihrem eigentlichen Sinn nach, zu befriedigen. Dann muss ich keine Frustschokolade mehr in mich reinstopfen, sondern kann mir einen anderen Weg, mit meinem Frust umzugehen, suchen. Dann kann ich aber auch das Stück Schokolade aus vollem Herzen genießen, zumindest dann, wenn ich mir bewusst bin, dass Genuss jetzt mein Bedürfnis ist. Und Genuss verträgt sich nicht, mit einer hastig heruntergeschlungenen Schokoladentafel, sondern verlangt nach dem langsamen, ganz bewussten Genießen, dem vollen Auskosten des Geschmacks.

Es erfordert nur eine gehörige Portion Mut, sich diesem Wissen zu stellen, denn wer gesteht sich schon gern ein, ich bin gierig oder frustriert?

Was ist das allerwichtigste Wort?

Danke? Bitte? Essen? Trinken? Jawoll? Nein!

Meiner Meinung nach ist das allerwichtigste Wort, das es überhaupt gibt das „NEIN!“.

Laut und deutlich ausgesprochen, kann es lebensrettend sein.

„Nein!“, wenn der Schulfreund noch schnell vor dem Auto dahinten über die Strasse rennen will.

„Nein!“, wenn der jugendliche Kumpel Bier, Schnaps Joint oder sonstwas anbietet.

„Nein!“, wenn die Tante, der Onkel oder sonstwer das herzige Kleinkind gegen seinen Willen busseln will.

Eigentlich ganz selbstverständlich und doch nicht so einfach. Wie oft versuchen wir Erwachsene uns mit „Notlügen“ aus unangenehmen Situationen zu befreien? Ob es nun Verleugnenlassen am Telefon ist oder „wichtige, kurzfristig angesetzte Termine“, die uns daran hindern, Zusagen einzuhalten.

Und wie oft werden Kinder ob ihrer Unhöflichkeit gerügt? „Komm schon, gib der Tante ein Küßchen!“ „Wie kannst Du nur zur Oma sagen, dass der Pullover, den sie Dir geschenkt hat, kratzig ist, der ist doch ganz weich!“

Ich denke, es ist sehr wichtig „Nein!“ sagen zu dürfen, das zeigt, dass sich jemand seiner Grenzen bewusst ist und deren Einhaltung fordert. Wer zu allem ja und amen sagt, sich alles gefallen lässt, der wird leicht zum Opfer.

Dabei soll aber nicht einer grenzenlosen Erziehung das Wort geredet werden, ganz im Gegenteil. Kinder können noch nicht alles selbst entscheiden und müssen durchaus ein „Nein!“ der Eltern akzeptieren. Es muss ihnen aber gleichzeitig auch immer wieder bewusst gemacht werden, warum dieses „Nein!“ gefallen ist, entweder in der entsprechenden Situation oder danach in einem klärenden Gespräch.

Auch wenn man sich dann als Elternteil gelegentlich vorkommt wie ein plappernder Papagei. „Nein, wir kaufen jetzt kein Überraschungsei weil es gleich leckeres Mittagessen gibt“ und ein „Nein, wir rennen nicht über die Strasse, zuerst müssen wir schauen, ob ein Auto kommt!“.

Ich selbst habe es so gehalten, dass ich meine „Nein!s“ auf das Notwendigste beschränkt habe und schon früh ein „Nein!“ meiner Kinder akzeptiert habe, wenn es akzeptabel war. Im Sommerkleidchen in den Kindergarten, bei 12° Außentemperatur? Das gab es genau einmal, ohne große Diskussion davor und ohne weitere Diskussionen danach (einmal frieren war wirkungsvoller als viele Worte). Die wenigen, notwendigen „Nein!s“ wurden aber klaglos akzeptiert.

Grenzen setzen und Nein-Sagen, das betrachte ich als überlebenswichtige Strategien von Kindesbeinen an. Und als Schutz vor allen möglichen Gefahren, von Sucht bis zum Kindesmißbrauch.

Doch oft erlebe ich es im Atelier, dass es erwachsenen Malenden – speziell Frauen – schwer fällt, klare Grenzen auf ihrem Bild zu malen. Woher das kommt und was es bedeutet? In der Regel sind das Menschen, denen es auch im Leben schwer fällt, Grenzen zu ziehen. Das Üben auf dem Papier trainiert dann dieses neue Verhaltensmuster. Und schützt so vor Burnout, Stress und ausgenutzt werden.

Wie Veränderungen gelingen

Das Thema Veränderungen ist zur Zeit in aller Munde, oder vielleicht besser gesagt in aller Blogs. Bevor ich selbst in Kürze den Veränderungsturbo einschalte und meine Ansichten dazu niederschreibe, möchte ich auf den Blog von Roland Kopp-Wichmann, Psychologe und Coach in Heidelberg, aufmerksam machen.

Dort gibt es zur Zeit das Angebot seine besten Blogartikel (und die sind wirklich empfehlenswert!) als E-Book zu kaufen.

Wer seinen Newsletter abonniert, erhält das E-Book für kurze Zeit zum Vorzugspreis von 9,90 Euro anstatt dem regulären Preis von (immer noch humanen) 12,90 Euro.

Wenn Du erstmal reinlesen möchtest, dann empfehle ich Dir – passend zum Thema Veränderung – den Artikel „Warum Menschen Veränderungen ablehnen – und wie man es trotzdem schafft.“

Seine Sicht auf die Dinge ist erfrischend anders und erschreckend einleuchtend – aber Vorsicht, bei dem Blog besteht Suchtgefahr 😉 womit ich dann die Kurve gekriegt hätte zu dem Thema, das ich in der nächsten Zeit gern ausführlicher beleuchten möchte.

Gute Vorsätze für 2010 – die Top Ten

Laut einer Statistik von Forsa, sind das die häufigsten Vorsätze für das neue Jahr:

1. Stress vermeiden oder abbauen (59 Prozent)

2. Mehr Zeit für Familie und Freunde nehmen (51 Prozent)

3. Mehr Bewegung und Sport (50 Prozent)

4. Mehr Zeit für sich selbst (47 Prozent)

5. Gesünder ernähren (45 Prozent)

6. Abnehmen (34 Prozent)

7. Sparsamer sein (32 Prozent)

8. Weniger fernsehen (19 Prozent)

9. Weniger Alkohol trinken (13 Prozent)

10. Rauchen aufgeben (12 Prozent)

Ich muss zugeben, ich bin über die Reihenfolge doch (teils angenehm) überrascht. Gleichzeitit wird aber auch hier deutlich, wie bedeutsam Stress für die Menschen geworden ist. Stress als ein negativer Faktor, der die Lebensqualität mindert.

Auf dem zweiten Platz steht die Zeit für Familie und Freunde – hm. Macht das nun deutlich, dass diesen bisher zu wenig Zeit eingeräumt wurde, sie nicht wichtig genug genommen wurden? Oder soll es signalisieren, dass das Bewusstsein für die Wichtigkeit gestiegen ist? Wie auch immer diese Statistik nun zu werten ist, konzentrieren wir uns doch auf die wichtigsten Vorsätze und darauf, wie sie erfolgreich umgesetzt werden können.

Stress vermeiden oder abbauen – diesem Thema werde ich in der nächsten Zeit hier einigen Raum einräumen. Die Zeit für die Familie soll ihren Platz finden im Hinblick auf die familiären Beziehungen und ihre Qualität.

Und was die Zeit für sich selbst angeht, da möchte ich Euch auch die Wahrnehmungsübungen ans Herz legen, von denen sicherlich auch im Neuen Jahr die Eine oder Andere neu dazukommen wird.

Zu den Plätzen 6 bis 10 möchte ich den Kreativworkshop empfehlen und/oder die Veränderungsbremsen.

Ein weiteres Thema, das mir ganz besonders am Herzen liegt und dem ich gern Raum geben möchte – Sucht und Suchtprävention.

Gern nehme ich auch Eure Anregungen an – gibt es Themen zu denen Ihr hier mehr lesen möchtet?

Wie habt Ihr das neue Jahr begonnen?

Hoffentlich habt Ihr es gut angefangen und sitzt jetzt höchstens noch ein bisschen müde von einer schönen Feier da.
Oder quält Euch doch ein ausgewachsener Kater? Dann nichts wie raus an die frische Luft und eine Runde flott spazierengehen. Damit das Tempo stimmt, gebe ich Euch ein Lied mit auf den Weg, eines, das zum Jahresanfang passt, aber eigentlich ein Lied für jeden Tag sein sollte:

Alt werden wollen Alle – alt sein will Niemand

So formulierte das vor etwa 15 Jahren meine Großmutter. Sie war damals mit fast neunzig Jahren schon eine sehr alte und durchaus auch weise Frau. Sie nahm einen Trend vorweg, der sich in den folgenden Jahren immer stärker auswuchs. „Alt“ allein schon dieser Begriff wurde in den letzten Jahren mehr und mehr durch politisch korrektere Redewendungen ersetzt. Aus den Altenheimen wurden Seniorenresidenzen, aus den wirklich alten Menschen wurden „Hochbetagte„, die zunehmend mit Demenz zu kämpfen haben.

Daneben hielt die Generation der „Best-Agers“ Einzug. Menschen, die recht früh den beruflichen Vorruhestand antreten und noch viele Jahre auf (hoffentlich) körperlich und geistig hohem Niveau zu leben haben. Gerade für diese Gruppe bringt der Vorruhestand oft auch eine eher schwer zu verarbeitende Veränderung mit sich. Nicht alle gehen mit Begeisterung aus dem Arbeitsleben, manche fühlen sich aufs Abstellgleis abgeschoben und hätten eigentlich gern noch ein paar Jahre weitergearbeitet. Für sie ist es an der Zeit, ihr Leben neu zu definieren und mit neuen Inhalten zu füllen. Auch hier kann das begleitete Malen eine wertvolle Hilfe sein, den neuen Lebensabschnitt mit Sinn zu erfüllen.

Gar nicht so selten treffen auch diese beiden Gruppen aufeinander, die hochbetagten Eltern werden zunehmend pflegebedürftiger und stellen eine neue Anforderung dar. Diese Situation kann zu einer großen Belastung werden, auch dann, wenn die Pflege nicht im Haushalt erfolgt. Begleitetes Malen kann helfen, die dabei aufkommenden, oft erschreckend intensiven, Gefühle zu verarbeiten.