Ganz ehrlich – ganz unter uns: mich gruselts immer erstmal, wenn ich sowas (wie diesen Suchbegriff, der irgendjemanden hierher geführt hat) lese. Speckstein bemalen ist ganz sicher möglich (wahrscheinlich spätestens mit Acrylfarben) – aber WOZU???
Speckstein, das sind Steine, die sich durch ihre faszinierenden Strukturen auszeichnen. Die Maserung macht sie lebendig und einzigartig. Die Maserung regt die Phantasie an. Mir hilft sie bei der Arbeit mit Speckstein immer wieder, herauszufinden, was in diesem Stein steckt.
Ich arbeite gerne an der Maserung entlang, lasse mich auf das ein, was da zum Vorschein kommt. Arbeite mit dem was da ist.
Speckstein ist für mich das Material, das mich immer wieder ganz stark herausfordert. Die Arbeit daran ist ein Dialog. Die schönsten Arbeiten entstehen, wenn ich mich vom Material leiten lasse. Dann wird das Ergebnis immer stimmig – in irgendeiner Form.
WOZU also den Stein bemalen?
Um ihn so aussehen zu lassen, wie ich mir das vorstelle?
Kann ich ihn nicht aussehen lassen, wie er nunmal ist?
Mit all den Zeichen und Strukturen, feinen Rissen und Linien, Farbabweichungen, Macken?
Kann ich darin seine Einzigartigkeit und sein daraus resultierende Schönheit erkennen?
Ist es nicht genau das, was genau diesen Stein ausmacht?
Natürlich ist es ’nur‘ ein Stück Stein. Und doch kann der Umgang mit ihm viel bewirken, auch bei demjenigen, der ihn in Händen hält. Der Stein als Lehrmeister….
Bingo, spätestens bei diesem (sinngemäß wiedergegebenen) Satz hatte Rudolf Seitz bei mir gewonnen.
Interessant sind sie alle, die Bücher aus dem Hause Marielle und Rudolf Seitz. Rudolf Seitz (1934-2001), Kunstpädagoge und Gründer der „Schule der Phantasie“ hat zahlreiche Bücher veröffentlicht, die sich mit dem kreativen Gestalten von Kindern (und Senioren) befassen. Ein paar davon möchte ich in der nächsten Zeit näher vorstellen.
Einige davon sind vergriffen, aber antiquarisch mit etwas Suche und Geduld noch aufzutreiben.
„Was hast du denn da gemalt?“ zeigt grundsätzliche Aspekte im Zeichnen und Malen mit Kindern auf. Warum es so wichtig ist und wie Kinder dabei gefördert werden können, ja, welche Bedeutung Zeichnen und Malen überhaupt für die kindliche Entwicklung hat und warum sie das so tun, wie sie es tun, sind die Themen der ersten beiden Kapitel.
Der „Entwicklung der Bildsprache“ widmet er ein weiteres, ausführliches Kapitel. Lebendig und anschaulich erklärt er darin u.a. wie unterschiedlich doch allein schon das Kritzeln sein kann, wie sich daraus und darin Formen entwickeln und was es mit den Namen, die Kinder ihren Kritzeleien geben, auf sich hat. Kopffüßler, Menschenbilder, Vögel mit vier Beinen und merkwürdige Maschinen sind hier weitere Themen.
Die „Stilmittel der Kinderzeichnung“ sind beispielsweise die Linien am oberen und unteren Bildrand, das Drehen der Blätter und was es mit geklappten Häusern und ‚Röntgenbildern‘ auf sich hat. Anschaulich und auf sehr respekt- wie liebevolle Art erläutert Seitz, wie Kinder ihr Wissen in ihren Bildern verarbeiten, wie raffiniert sie tricksen, um alle wichtigen Informationen unterzubringen.
Ein eigenes Kapitel widmet er dem Thema „Materialien und Gestaltungsmittel“ und stellt hier die Grundausstattung sowie erweiterte Möglichkeiten vor. „Von Lob, Kritik und Randgebieten“ sowie „Fragen aus dem Alltag“ handeln die beiden nächsten Abschnitte. Auch hier zieht sich der respektvolle Umgang mit den Arbeiten der Kinder durch. Gerade für den Umgang mit solchen alltäglichen wie heiklen Themen wie Fehler korrigieren, vorzeichnen, Selbstzweifel oder die Aussage „Ich kann nicht zeichnen!“ zeigt Seitz feinfühlig Wege auf. Er streift das „Deuten, Sammeln“, „Begabung und Jugendkunstschulen“ sowie weitere „Anregungen und Hilfen“.
Falls „Was hast du denn da gemalt?“ nicht (oder nur zu Wucherpreisen) zu kriegen ist, deckt das 2009 von Marielle Seitz herausgegebene „Kreative Kinder: Das Praxisbuch für Eltern und Pädagogen“ die wichtigsten Aspekte aus „Was hast du denn da gemalt?“ in gründlich überarbeiteter Form ebenfalls ab.
Darüberhinaus enthält es einen etwas umfangreicheren Teil zu den Materialien und deren konkreten Einsatzmöglichkeiten sowie die Themen „Persönlichkeitsentwicklung“ und „Kreativität als grundsätzliches Bildungsthema“. Die thematische Überschneidung der beiden Bücher ist ziemlich groß, „Kreative Kinder“ vielleicht in manchen Punkten noch etwas zeitgemäßer als das bereits 1995 erschienene „Was hast du denn da gemalt?“.
Eines dieser beiden Werke sollte jeder, der mit Kindern kreativ arbeitet auf jeden Fall lesen und besitzen.
Dörthe Huth vom Blog für innere Stärke hat mich für diesen Award nominiert – ganz lieben Dank dafür! Dörthe widmet sich dem großen Thema Lebensfreude und Persönlichkeitsentwicklung. Sie schreibt selbst Ratgeber und stellt thematisch passende Bücher vor, führt Interviews und noch viel mehr.
Hier ihre Fragen, die ich gerne beantworte:
1. Wo würdest du am liebsten leben?
Ich bin in der glücklichen Lage, dort zu leben, wo ich gerne lebe. Ein altes Haus (seit einigen Generationen im Familienbesitz) in einem sehr netten kleinen Dorf. Der alte Dorfkern wimmelt nur so von unkonventionellen Leuten und Lebensformen. Trotzdem ist es nicht weit in die größeren und kleineren Städte der Rhein-Neckar-Region. Hier liegt die Natur vor der Haustür und die Kultur um die Ecke – übrigens nicht nur in den Städten, sondern gerade auch in den kleinen Dörfern.
2. Wie kamst du auf die Idee für Deinen Blog?
Es begann während meiner Ausbildung zur Maltherapeutin. Zunächst noch bei einem Bloganbieter, seit einigen Jahren auf eigenen Domains. Es war für mich eine Möglichkeit, das Gelernte zu reflektieren, mir ‚zu eigen zu machen‘.
3. Worüber schreibst du in deinem Blog am liebsten?
Hier auf diesem Blog schreibe ich über Themen, die im engeren oder weiteren Sinn mit Persönlichkeitsentwicklung und Kreativität zu tun haben. Gedanken dazu, die mich gerade beschäftigen. Aber auch Anregungen von außen greife ich gern auf. Ganz egal, ob das nun Suchbegriffe sind, über die Leser auf meinen Blog gekommen sind oder auch eigene Querdenkerei. Es gibt Muster, die sich in unterschiedlichsten Lebensbereichen durchziehen können und übertragen lassen. Da können dann schonmal Beispiele aus dem Garten aufs Leben übertragen werden.
4. Was tust du bei einer Schreibblockade?
Abwarten und Tee trinken. Oder versuchen, ob ich zu einem meiner anderen Themen ins Schreiben komme. Wenn es wirklich dringend und wichtig ist, dann kann es auch sein, dass ich einfach anfange zu schreiben, wohl wissend, dass ich die ersten Sätze oder Absätze vermutlich nicht verwenden werde.
5. Wie entspannst du dich am liebsten?
Das ist ganz unterschiedlich. Ich kann mich gut entspannen, wenn meine Hände irgendwas tun – da spielt es fast keine Rolle, ob Malen, Bildhauern, Nähen, Basteln, Gartenarbeiten, Renovieren oder Fenster putzen (nicht aber bügeln!). Manchmal lege ich aber auch die Hände in den Schoß oder um eine Teetasse. Streichle die Katze und sitze einfach nur in der Sonne. Fotografiere, male oder tauche in Musik ein.
6. Wann bist du am kreativsten?
Eigentlich immer, ganz besonders aber in der letzten Minute. Ich improvisiere ausgesprochen gern (und kann damit manchmal meine Mitmenschen zur Weißglut oder Verzweiflung bringen). Das zieht sich durch alle Lebensbereiche, und betrifft nicht nur das, was man so allgemein als ‚kreativ‘ betrachtet. Für mich ist es auch Kreativität, neue, ungewöhnliche Lösungen für Alltagsthemen zu finden. Irgendetwas zweckentfremdet zu verwenden, mit einfachen Mitteln zum Ziel zu kommen.
7. Was machst Du in deiner Freizeit am liebsten?
Zeit mit Menschen verbringen, die mir am Herzen liegen. Musik, am allerliebsten live (aber auch in der Form der Mitarbeit an einem Musikmagazin). Konzerte in kleinen Locations mit Bands, die ihre eigene Musik mit Herzblut und Leidenschaft machen. Ganz allgemein lasse ich mich gern auf neue Erfahrungen ein.
8. Wer ist dein Lieblingsautor?
Ich mag Erich Kästner und Astrid Lindgren sehr gern. Aber auch die schrägen Romane des John Irving, den Mix aus Fantasy und Fakten bei Isau und viele andere Autoren.
9. Was ist dein Lieblingsbuch?
DAS Lieblingsbuch habe ich nicht. Doch es gibt einige Bücher, die ich immer mal wieder zur Hand nehme, von denen ich glaube, dass es immer wieder Neues darin zu entdecken gibt. Das sind solche Klassiker wie „Der kleine Prinz“ oder die Werke der oben genannten Autoren. Gerade wiedergelesen hab ich auch „Dienstags bei Morrie“, mal wieder lesen möchte ich Peter Ustinovs „Der alte Mann und Mr. Smith“.
10. Welche Ideen würdest du momentan gerne umsetzen?
1000 und keine. Ich hab mich daran gewöhnt, mehr Ideen zu haben, als ich jemals umsetzen kann. Das, was mir gerade wichtig ist, setze ich um, oft mehrere Projekte parallel. Manchmal verzettele ich mich dabei, aber zumeist gelingt es mir, die Fäden wieder zusammenzuführen und Dinge auch zu Ende zu bringen. Oder aber bleiben zu lassen, wenn ich feststelle, dass es für mich nicht mehr passt oder zu viel Energie verschlingen würde.
11. Was macht dich glücklich?
Die vielen kleinen Dinge des Lebens. Eine Tasse Tee oder Kaffee bei Sonne im Garten. Gute Gespräche. Gemeinsam kochen und essen. Überwiegend tun zu können, was ich gerne mag. Mit mir selbst im Reinen zu sein.
Susanne, die als Ernährungsberaterin bloggt und mich dabei durch ihre sachliche und kritische Betrachtungsweise immer wieder überzeugt – keine Wunderdiäten, sondern viel Wissen und gesunder Menschenverstand.
Anne Kerstin Busch, die übers Schreiben bloggt und mich gerade kürzlich mit ihren Gedanken zu ‚Unvollendeten‘ sehr inspiriert hat.
Und hier folgen nun meine Fragen an die Nominierten:
Wie kamst du auf die Idee für Deinen Blog?
Was inspiriert dich zum Schreiben?
Was tust du bei einer Schreibblockade oder auch einer allgemeinen Blockade?
Wie entspannst du dich am liebsten?
Wann bist du am kreativsten?
Was ist dir wichtig im Leben?
Welche Bücher haben dich stark berührt?
Wo lebst du oder würdest du am liebsten leben?
Was würdest du auf die berühmte einsame Insel mitnehmen?
Was macht dich glücklich?
Was sollten deine Leser noch unbedingt über dich wissen?
So gebt Ihr den „Liebster Award“ weiter:
1. Verlinkt die Person, die Euch nominiert hat. In diesem Fall: www.malen-befreit.de
2. Beantwortet meine elf Fragen.
3. Wählt Blogs aus und nominiert diese.
4. Teilt den Bloggern mit, dass ihr sie nominiert habt.
5. Denkt euch elf Fragen aus, die Ihr den Blogs stellt, die Ihr nominiert habt.
Mit dem Suchbegriff „wasserfarbe wasserlöslich“ kam dieser Tage ein Besucher hier auf mein Blog. Sollte man auch denken, denn schließlich werden die ja mit Wasser angelöst. Aber Pustekuchen, dieser Irrtum hat mir schon einige Kinder-T-Shirts ‚ruiniert‘. Denn ja, sie lösen sich in Wasser – mindestens einmal…
Welche Farben sind wasserlöslich?
Die herkömmlichen Wasserfarben, genauer Deckfarben, wie sie auch in der Kunsterziehung in Schulen verwendet werden, sind wasserlöslich, aber nicht auswaschbar. D.h. im Klartext – wenn sie getrocknet sind, sind sie in den Textilien drin. Mit Glück werden sie durch mehrere Waschgänge heller. Mit viel Glück verschwinden sie sogar ganz.
Temperafarben lassen sich meistens auswaschen (wenn man es gleich macht). Mit reichlich kaltem Wasser und eventuell ein bisschen Seife kriegt man Farbflecken oft aus den Kleidern.
Doch selbst als auswaschbar deklarierte Farben lassen sich nicht unbedingt aus allen Textilien auswaschen. Eine echte Garantie übernimmt hier meines Wissens kein Hersteller. Auch der Industrieverband sichert sich ab:
Auswaschbar: Die aufgetragenen, getrockneten Farben lassen sich aus den meisten Textilien weitgehend entfernen. Jedoch besteht bei einigen Farben eine gewisse Gefahr des Einwanderns (Migration) aus der applizierten Farbe in Materialien wie Textilien, Kunststoff oder Lack. Die Schlussfolgerung, dass Malfarben auf Wasserbasis auch restlos mit Wasser entfernbar bzw. ab- und auswaschbar seien, trifft daher nicht zu.
Wie lassen sich Farbflecken aus Kleidern entfernen?
Viele Farben lassen sich aus Textilien entfernen, wenn man sie sofort mit reichlich Wasser auswäscht. Am besten noch bevor sie angetrocknet sind. Eingetrocknete Flecken lassen sich mit etwas Glück mit Gallseife* entfernen.
Ganz schlecht (bis gar nicht) gehen nach meinen Erfahrungen raus: Ölfarben, Acrylfarben, Stoff- und Seidenmalfarben. Die letzten beiden Sorten übrigens auch dann nicht, wenn bügelfixierbar draufsteht und sie (noch) nicht gebügelt sind. Seidenmalfarbe hält sogar auf Synthetikstoffen. Die lassen sich eigentlich nicht ohne weiteres färben. Sie hält dort supergut. Ich hab damit schon Gardinen dauerhaft gefärbt. 🙂
Am besten tragen Kinder (und Erwachsene) zum Malen Malkittel oder Kleider, die dafür freigegeben sind. Die werden dann mit jedem Farbklecks schöner und bunter.
Sind die einfach nur böse oder gedankenlos? Oder vielleicht doch eher ganz arme Würstchen, die ihr schwaches kleines Ego damit aufpolieren müssen, dass sie andere klein machen, schikanieren, bei ihnen echte oder vermeintliche Fehler suchen müssen, um von ihren eigenen abzulenken?
Auf Facebook macht ein Bild mit dieser Inschrift die Runde und bringt ziemlich auf den Punkt, was mich seit geraumer Zeit immer wieder beschäftigt. Momente sammeln und nicht Dinge – eigentlich ja fast schon ein alter Hut. Wer den Geschirr- oder Kleiderschrank aufmacht, weiß vermutlich, was ich meine… immer wieder ausmisten und doch sammelt sich immer wieder Zeug an.
Doch zusätzlich beobachte ich eine neue Dimension. Als leidenschaftlicher Konzertgänger fällt mir mehr und mehr auf, dass zunehmend Leute dastehen und das Konzert nur noch via Handydisplay wahrnehmen. Da wird mitgefilmt und fotografiert, was das Zeug hält. „Bitte nicht mittanzen, sonst verwackelt das Video! Klatsch nicht so laut, das hört man auf der Aufnahme!“
Dabei sind (oder sollten sein?) doch Konzerte das perfekte Erleben im Hier und Jetzt. Einzigartig, denn niemals wieder wird ein Lied genau so gespielt werden, wie in diesem Augenblick. Einmalig, weil auch noch so professionelle Musiker es nie wieder schaffen, haargenau so zu timen und miteinander zu spielen. Klar verlockt das dazu, diese einmaligen Momente ‚festhalten‘ zu wollen. Doch was ist denn die Handykonserve dann letztendlich? Ein müder, schaler Aufguss, der nicht im Entferntesten an das Live-Erlebnis ranreichen kann, weil sich die Atmosphäre gar nicht einfangen lässt. Das, was in der Luft liegt, was zwischen Publikum und Musikern knistert.
Warum nicht einfach diesen Moment mit allen Sinnen wahrnehmen; ungefiltert und als unvergessliches Erlebnis im Herzen speichern? Trauen wir unserer eigenen Wahrnehmung so wenig? Oder können/wollen wir uns darauf gar nicht (mehr) wirklich einlassen, brauchen eine künstlich geschaffene Distanz durch die Technik?
Eigentlich ist es gar nicht so schwer, Wände mit Hilfe von Schablonen zu verschönern. Dieses Motiv kommt bei mir im Haus immer wieder zum Einsatz.
Es war in irgendeiner Symbolsammlung eines Grafikprogramms dabei. Ich habs vergrößert und auf Papier ausgedruckt. Das Papier unter eine Overheadfolie gelegt und mit einem Skalpell (oder einer Silhouhettenschere) ausgeschnitten. Die fertige Schablone wird mit ein paar Kreppbandstücken auf der (möglichst frisch gestrichenen Wand) fixiert. Hier ist die Wand mit Streich- und Rollputz* gestrichen; dadurch hat sie eine leicht körnige Struktur.
Als Farbe für die Schablonenmotive hab ich diesmal aus Pulver-Pigmenten einen Grünton zusammengemischt und mit etwas weißer Dispersionsfarbe vermischt. Die Pigmente werden zuerst mit ein wenig Wasser ‚eingesumpft‘, ruhig über Nacht. Gut verrühren, eine alte Gabel leistet dafür gute Dienste. Optimal ist transparenter Lasurbinder* statt der Dispersionsfarbe. Zur Not müssten aber eigentlich sogar Wasserfarben gehen (ohne Gewähr, noch nicht probiert).
Man kann auch mehrere Farbtöne anmischen und übereinander stupfen. Dafür hatte ich dieses Mal einen Schablonier- oder Stupfpinsel, sowas in dieser Art:
Grundsätzlich geht es auch mit normalen Borstenpinseln, man stupft sich nur schier dusselig braucht nur etwas länger damit, wegen den geringeren Fläche. Farben bereit? Pinsel bereit? Dann am besten erstmal auf einem Stück Pappe oder Papier probieren, denn die Technik ist ein bisschen gewöhnungsbedürftig. Die Farbe sollte fast trocken sein – gut geht das, wenn sie auf einem Teller oder in einer flachen Schüssel ist, ganz wenig nur. Den Pinsel nur mit den Spitzen kurz auf der Farbe aufsetzen, der soll wirklich nur ganz wenig Farbe kriegen. Am besten zur Seite hin ausstreichen und die nächsten Male vom Ausgestrichenen die Farbe holen. Na, dann mal vorsichtig losstupfen, das heißt den Pinsel im 90°-Winkel auf die Fläche bringen und kurz aufstupfen. Es kann zwei oder drei Stupfer dauern, bis man die Farbe wirklich sieht. Dabei die Farbe lieber langsam in mehreren Durchgängen auftragen. Zufrieden mit dem Ergebnis? Dann die Schablone vorsichtig abnehmen und beiseite legen.
Kräftig über das Ergebnis freuen und vielleicht nach einer kurzen Pause gleich noch eins machen!
Es ist immer wieder zu sehen und lesen – „Workshop Kinder malen wie XY“!
Ganz sicher sind solche Angebote auch total gut gemeint. Sie versuchen, den Bildern der Kinder einen hohen Wert zuzuweisen, Kinder ernst zu nehmen, ihre Kreativität zu fördern.
Und trotzdem… mir wird immer etwas unbehaglich, wenn ich sowas sehe oder lese. Denn wird da nicht auch ein Anspruch aufgebaut? Druck erzeugt? Bilder, die in solchen Workshops entstehen, gehören selbstverständlich aufgehängt, bestaunt. Es wird eine Vorgabe gemacht, „malen wie Paul Klee oder Picasso oder Miro oder wer auch immer“.
Ist es nicht in sich widersprüchlich? Kinder als Künstler betrachten zu wollen und ihnen dann eine Vorgabe zu geben. Einen Maler, der sich als Erwachsener in seiner Malerei an Kinderbildern orientiert hat. Bei ihm war diese Ausdruckssprache das Ergebnis eines Entwicklungsprozesses mit intellektuellem Hintergrund. Kinder sind Künstler darin, ihren eigenen Ausdruck zu finden, ganz ohne Vorgabe oder Vorbild.
Für mein Empfinden sollten Kinder so malen dürfen, wie es ihr eigener, aktueller Ausdruck ist – ganz ohne Vergleich, Themenvorgabe oder Anspruch. Malen als Weg, nicht als Ziel. Gerade jüngere Kinder malen Geschichten über das, was sie gerade bewegt. Das können Vulkane sein, die sie gerade faszinierend finden, gestorbene Haustiere oder ganz profan die Frage, wie denn nun Sommer- oder Winterreifen aussehen.
Was ist wichtig, wenn Kinder malen?
Malen (mit vernünftigen Materialien!) sollte so regelmäßig und selbstverständlich sein wie beispielsweise die Turnstunde. Malen sollte ein normaler Bestandteil einer ganzheitlichen Entwicklung sein. Dafür braucht es auch keine weiteren Anreize wie beispielsweise Musik oder Geschichten. Gerade das Malen bietet die Gelegenheit, sich auf Stille einzulassen, zur Ruhe zu kommen – Hektik haben Kinder im Alltag oft ohnehin schon zu viel.
Natürlich spricht nichts dagegen, mit interessierten Kindern, die diese ‚Grundversorgung‘ haben, auch mal mit besonderen Materialien zu malen oder gemeinsam ein Museum zu besuchen und anschließend zu malen (aber eben nicht ‚wie‘ die Künstler in der Ausstellung!). Und mit ihnen über ihre Bilder zu sprechen, ohne zu fragen „Was hast du denn da gemalt?“.
Es ist schon ein paar Jahre her, dass ich das Buch „Dienstags bei Morrie“ von Mitch Albom gelesen habe. Einzelheiten daraus sind mir nicht mehr unbedingt präsent, doch aus der Gesamterinnerung heraus, war es ein gutes Buch.
Eins mit Tiefgang, aber doch sehr gut zu lesen. Eines dieser Bücher, das nachdenklich macht und Spuren hinterlässt. Ich wusste noch, dass es um den früheren Professor Morrie geht, der (an ALS) schwer erkrankt ist, sterben wird und vom Erzähler, seinem früheren Studenten, besucht wird – immer dienstags. Bei diesen Besuchen gibt Morrie Lebensweisheit an Mitch weiter. Das aber auf eine sehr berührende Art, ohne erhobenen Zeigefinger. Ich bin mir ziemlich sicher, dass dieses Buch in mir nachgewirkt hat, ohne dass ich genau festmachen könnte, was es in mir veränderte.
Letzte Woche sah ich den Film als DVD auf einem Wühltisch liegen und kaufte sie nach kurzem Zögern. Denn oft liegen Verfilmungen ja weit hinter der literarischen Vorlage zurück. Doch meine Hoffnung, dass das Buch sorgsam und dem Thema gerecht verfilmt wurde, hat sich bestätigt. Jack Lemmon erfüllt die Figur des Morrie Schwarz mit liebenswerter Weisheit, feinem Humor und entwaffnender Offenheit. Er konfrontiert Mitch auf liebenswürdige Weise mit seinen Ängsten (warum nur fühle ich mich mehr als einmal ‚ertappt‘?). Doch er steht auch zu seinen eigenen Ängsten und seiner Verzweiflung – denen der Vergangenheit und den aktuellen, dem Verfall seines Körpers, dem Tod. Dabei strahlt er die Gelassenheit eines Menschen aus, der weitgehend mit sich selbst und seinem Leben im Reinen ist.
Tja und nun werd‘ ich wohl das Buch mal wieder lesen… mich davon verzaubern und berühren lassen.