„Ich kann meinen eigenen Weg haben“
Das ist doch selbstverständlich, dass ich meinen eigenen Weg gehe, oder etwa nicht? Wer soll mir schon was vorschreiben, ich bin doch erwachsen und weiß was ich will.
Oder vielleicht doch nicht so ganz? Wie oft denken wir, „das steht mir im Weg, ich würde so gern dies und das tun ABER….“
Es gibt tausend Gründe, den eigenen Weg nicht zu gehen.
Fangen wir damit an, ob ich denn meinen eigenen Weg wirklich erkenne. Im günstigsten Fall habe ich ein klares Ziel vor Augen. Was ist Dein Ziel? Kannst Du es klar formulieren oder ist es eher diffus? Wenn kein Ziel erkennbar ist, ist jeder Weg irgendwie richtig und doch irgendwie falsch.
Also Schritt 1 – das Ziel definieren, so klar wie möglich.
Wenn das Ziel feststeht, führt dorthin nun nicht unbedingt ein gerader Weg.
Der Weg windet sich, hat Abzweigungen und Kreuzungen. An jeder Weggabelung müssen wir uns wieder die Frage stellen, ob uns dieser Weg zum Ziel führt, oder hinter der nächsten oder übernächsten Kurve weg davon. Und wenn er uns wegführt, wann erkennen wir das?
Und wie verhalten wir uns in so einem Fall? Eigentlich ist doch der Weg, den wir gerade laufen, ganz angenehm. Nicht zu steil, ein schöner Ausblick, ganz bequem zu gehen. Ist es nun ein Umweg? Oder ein Irrweg? Komme ich darauf meinem Ziel näher oder entferne ich mich ganz unbemerkt davon? Innehalten – ist das Ziel überhaupt noch mein Ziel? Oder muss ich das neu definieren?
Und eigentlich würde ich ja jetzt am liebsten quer durchs Gelände rennen – darf ich das denn? Was kann da nicht alles passieren? Soll ich nicht lieber auf den breiten, ausgetrampelten Pfaden blieben, auf denen schon so viele vor mir gegangen sind? Kann ich auf diesem breiten Weg einfach so umkehren und nach der für mich passenden Abzweigung suchen? Jetzt bin ich doch schon so weit gelaufen, auch wenn es von meinem eigentlichen Ziel wegführt?
Ich kann meinen eigenen Weg haben.
Im Zickzackkurs, unbequem, voller Umwege und doch – meiner!
Ja, die Suche nach dem Ziel. Oft ist das ja schon eine Lebensaufgabe.
Es ist natürlich auch davon abhängig, was man als Ziel ansieht, es gibt konkrete, relativ einfach zu definierende Ziele (beruflicher Weg, Hausbau, usw.) und hochgefasste Ziele, bei denen schon der Weg das Ziel sein kann. Und dabei ist es oft gar nicht gar, welches Ziel ich den nun suche…das kann schwierig werden.
Stimmt. Die Frage nach dem persönlichen Ziel steht am Anfang, sonst irrt man ein bisschen durch das Leben. Im Grund steht vor dem Ziel eine Suche danach, oder?